Sergio Perez lieferte im letzten Rennen der Formel-1-Saison eine Vorstellung ab, die sich sehen lassen konnte. Von Startplatz 9 in den Grand Prix gegangen, überquerte Perez die Ziellinie auf der zweiten Position. Allerdings wurde er durch eine Strafe noch vom Podest geworfen. Auslöser dafür war eine Kollision mit Lando Norris kurz vor Schluss.

Perez hatte den Versuch unternommen, sich in Kurve 6 an Norris vorbeizubremsen. Doch er geriet etwas weit und so touchierten sich der rechte Vorderreifen des Red Bull und der linke Vorderreifen des McLaren. Norris behielt seine Position, indem er über die Auslaufzone die Schikane abschnitt. Kurze Zeit später gelang es Perez durch ein unstrittiges Manöver die Position endgültig für sich verbuchen.

Sergio Perez: Stewards sind ein Witz

Der Vorfall wurde mit einer 5-Sekunden-Strafe sanktioniert. Perez konnte diese Strafe überhaupt nicht nachvollziehen, wie er nach dem Überfahren der Ziellinie unmissverständlich zum Ausdruck brachte. "Die Stewards sind ein Witz. Ich kann es nicht glauben. Sie waren in diesem Jahr sehr schlecht, aber das ist wirklich nur noch ein Witz", funkte der frustrierte Red-Bull-Fahrer.

Dabei beließ er es aber nicht. Nachdem ihm Teamchef Christian Horner zustimmte, dass er ebenfalls nicht mit der Strafe einverstanden sei, legte Perez noch einmal nach: "Wir verdienten ein Podium hier auf der Strecke. Aber diese Stewards sind einfach nicht auf Formel-1-Niveau". Kommentare, welche die thematisierten Rennkommissare nicht auf sich sitzen lassen wollten.

Perez entschuldigt sich bei den Stewards

Es wurde mit Verweis auf einen Paragraphen im international Sportkodex, der Fehlverhalten gegenüber FIA-Offiziellen zum Gegenstand hat, eine offizielle Untersuchung gegen den Mexikaner eingeleitet. Bei einer Anhörung bei den Stewards entschuldigte sich Perez für seine verbale Entgleisung und erhielt eine formelle Verwarnung.

Die Rennkommissare betonten in ihrer Urteilsbegründung, dass Kritik an ihren Entscheidungen kein Problem sei, derartige persönliche Verunglimpfungen jedoch das Regelwerk verletzen. Perez kam unter anderem auch deshalb mit einem milden Urteil davon, da er - wie die Stewards schriftlich festhielten - in der Vergangenheit nicht mit ähnlichen Kommentaren aufgefallen war und sein Verhalten in Anhörungen immer respektvoll war.

Lando Norris stichelt: Beeindruckend von Perez

Obwohl er sich für die Funk-Äußerungen entschuldigte, beharrte Perez auf seinem Standpunkt, dass die Strafe für den Unfall mit Norris überzogen sei. "Wenn man sich innen reinbremst, dann hat man nie die komplette Kontrolle über das Auto. Ich konnte das Auto also nicht vollständig kontrollieren und in diesem Moment lenkte Norris ein, als ob ich nicht hier wäre", beschrieb er die Situation, die seiner Meinung nach ein Rennunfall war.

Norris hingegen sieht das naturgemäß ein bisschen anders. Er habe gar nicht erst mit Perez kämpfen wollen, wie der McLaren-Fahrer betonte. "Ich war ganz rechts und habe versucht ihn vorbeizulassen. Ich war vier Fahrzeugbreiten vom Scheitelpunkt entfernt und er hat es trotzdem noch irgendwie geschafft, in mich reinzufahren. Das ist beeindruckend", sagte Norris sarkastisch.