Schon im Vorfeld des Las-Vegas-Wochenendes machte Max Verstappen deutlich, dass er dem Mega-Event nicht besonders zugeneigt sei. "99 Prozent Show, 1 Prozent Sport", fasste er das derzeitige Rennwochenende zusammen. Der Trainingsfreitag dürfte diesen Eindruck nicht unbedingt verbessert haben. Das erste Training wurde schon nach zehn Minuten abgebrochen, das zweite startete erst um 02:30 Uhr Ortszeit. Zu allem Überfluss sprang für den Niederländer nur P6 heraus. Unzufrieden ist er mit dem RB19 dennoch nicht.

Verstappen: Hatte auf anderen Strecken mehr Spaß

Zum ersten Mal durften die Formel-1-Piloten den Las Vegas Strip Circuit in Angriff nehmen. Max Verstappen gehört zu denjenigen, die darauf auch hätten verzichten können. Die Frage, ob die Runden auf dem neuen Kurs Spaß gemacht hätten, verneinte der Niederländer, ohne mit der Wimper zu zucken.

"Ich bin durchaus schon auf besseren Strecken in meinem Leben gefahren, das habe ich ja gestern schon gesagt. Ich habe da heute nichts Neues entdeckt. Aber damit muss man klarkommen", so Verstappen.

Dazu fehlte dem Asphalt jeglicher Grip. Eine permanente Rennstrecke ist der Kurs in Las Vegas nicht, daher fehlt das Gummi anderer Rennserien komplett. Dazu lag die Streckentemperatur nur bei rund 15 Grad. Verstappen spulte auf dem kühlen Asphalt immerhin 37 Runden ab und fuhr eine Zeit von 1:36,183 Minuten.

Damit fehlte dem Niederländer eine gute Sekunde auf Spitzenreiter Charles Leclerc. "Es war rutschig. Wir sind im ersten Training nicht viel gefahren, daher hat es mehr Zeit gebraucht, bis Gummi auf der Strecke war. Am Ende war es ein bisschen besser. Wir konnten zumindest das gesamte Programm abspulen, das war das Wichtigste heute", beschrieb der Weltmeister.

Reifen-Rätseln bei Red Bull: Welcher ist der beste Renn-Reifen?

Auch wenn der Eindruck auf eine Runde bisher nicht überragend ausfiel, mit dem Longrun zeigte sich der Niederländer zufrieden. Trotzdem erwartet er bis zum Rennsonntag noch einen Schritt nach vorne.

"Wir müssen uns das nochmal anschauen, um herauszufinden, wie wir unsere Longrun-Performance und den Verschleiß weiter verbessern können. Im Vergleich zu anderen sehen wir denke ich gut aus, aber wir können immer noch einen besseren Job machen", sagte Verstappen.

Einen Lieblingsreifen für den 50 Runden langen Grand Prix hat der Niederländer jedoch noch nicht. "Der Soft ist auf eine Runde natürlich gut. Der Longrun sieht etwas schwerer aus. Der Soft scheint da Probleme zu haben, also sind wir schnell auf die Mediums gewechselt. Aber selbst der sieht im Longrun nicht nach einem perfekten Reifen aus", so der Niederländer. Das folgerichtige Fazit: „Es gibt nicht den einen Reifen für das Rennen.“