Das Las-Vegas-Wochenende hat für Ferrari-Pilot Carlos Sainz bereits mit einem Sieg begonnen. Nämlich beim Netflix-Golfturnier zu Wochenbeginn im Team mit Profigolfer Justin Thomas. Ein gutes Omen für Ferrari? Tatsächlich machen sich Sainz und Charles Leclerc auch auf der Rennstrecke vorsichtig Hoffnungen.

Dafür lohnt sich ein Blick auf die Streckenkarte. Und dann einer zurück nach Monza (Pole und dritter Platz für Sainz) und Singapur (Pole und Sieg für Sainz). Was den neuen Stadtkurs in Las Vegas mit diesen Strecken eint? Es ist zum einen eine Strecke mit vielen Geraden und hohem Tempo. Zum anderen eine Strecke mit vielen engen Kurven und Traktionsbereichen.

Der Ferrari SF-23 hat auf solchen Kursen 2023 mehrmals seinen Wert unter Beweis gestellt. "Wir haben mehr Hoffnungen als auf den letzten Strecken", unterstreicht Sainz daher. "Vielleicht sind wir in der Kombination der Kurven eins und zwei nicht besonders schnell, aber der Rest der Strecke sollte uns besser liegen."

"Hoffentlich eröffnet uns das mehr Chancen", sagt Sainz. Leclerc schließt an: "Auf dem Papier sieht es besser aus. Aber es stimmt auch, dass eine neue Strecke wie diese oft Überraschungen bereithält. Wenn du beim Setup danebengreifst, kann es sehr schwierig werden. Wir müssen abwarten."

Keine Reifenprobleme für Ferrari in Las Vegas?

Die Straßen von Las Vegas wurden eben erst für die Formel 1 neu asphaltiert. Zusammen mit den kühlen Temperaturen ist am Wochenende von sehr wenig Grip auszugehen. Aber auch das könnte Ferrari weiter in die Karten spielen. Der SF-23 ist nämlich sehr gut darin, schnell Energie und damit Temperatur in die Reifen zu bringen.

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Auf anderen Kursen führt das schnell zu frustrierend hohem Reifenverschleiß. Hier aber kühlen die Reifen auf der langen Geraden auch noch zusätzlich ab, erst recht bei Temperaturen nur knapp über 10 Grad, wie sie beim vor Ort um Mitternacht stattfindenden Qualifying zu erwarten sind.

"Vielleicht können Autos, die mit der Longrun-Pace zu kämpfen haben, hier gut sein, weil sie die Reifen im Fenster halten können", warnt Ferrari-Konkurrent Fernando Alonso, in Brasilien noch schneller. Für reifenschonende Autos wie den Aston Martin könnte die Kälte im Gegenzug ein echtes Problem werden.

Kommt man mit ausgekühlten Reifen am Ende der langen Geraden in die Kurve, beginnt man leichter zu rutschen. Das hinterlässt genauso Schäden. Hat der Reifen aber noch Temperatur, lenkt das Auto sauberer ein - und die Reifenoberfläche wird geschont. Von einer echten Ansage sind die Ferrari-Fahrer aber weit entfernt. Zu unberechenbar ist der brandneue Las Vegas Strip Circuit.

Leclerc, der seit dem 15. Oktober durchgehend unterwegs ist und das letzte Wochenende in Los Angeles verbrachte, hat etwa nur 40 Runden im Simulator hinter sich (und den Track Walk verpasst, weil der so spät in der Nacht stattfand, dass er ihn im Zeitplan übersah). Simulationen haben sowieso nur begrenzten Wert. Denn akkurate Streckendaten mit Bodenwellen gab es vor dem Rennen noch keine.