Yuki Tsunoda prägte einst in Imola 2021 den Begriff des 'Traffic Paradise', als vor lauter bummelnder Autos kein Platz war, eine schnelle Runde zu beginnen. Die Formel-1-Piloten wollten einen Abstand zum Vordermann halten, um in frischer Luft zu fahren. Die Folge waren Staus im Qualifying und Behinderungen derer Fahrer, die bereits auf ihrem schnellen Versuch waren. Die FIA hatte darauf in Monza mit der Einführung eines Mindesttempos reagiert. Unnötiges Langsamfahren ist seitdem verboten. Die Folge: Das Problem hat sich mittlerweile in die Boxengasse verschoben.
Mehrfach war zuletzt zu sehen, dass Fahrer auf der Fast Lane im Schritttempo fuhren und durch Staubildung gar stehenbleiben mussten. Sie alle wollten genügend Abstand zum Vordermann, etwa sechs bis acht Sekunden sind laut Ferrari-Pilot Carlos Sainz das Ziel. Zwar könnte auch in der Boxengasse überholt werden, doch würden die Fahrer dann wieder zu nahe an den Vordermann des Wartenden fahren. In Mexiko erlebte die Formel 1 den bisherigen Höhepunkt dieses Schauspiels. Einige Fahrer und Teams forderten ein Einschreiten.
Die FIA hat zugehört und auf die Problematik reagiert. Das Regelwerk wurde vor dem Brasilien-GP angepasst. Dort heißt es nun: "Gemäß Artikel 33.4 des Sportlichen Reglements der Formel 1 dürfen die Fahrer nicht unnötig langsam fahren, dazu gehört auch das Anhalten eines Autos auf der Fast Lane der Boxengasse." Die Klarstellung zur Boxengasse wurde nun hinzugefügt.
Der Weltverband ist sich der Problematik für die Fahrer bewusst, daher wurde ein weiterer Passus hinzugefügt: "Während [Sprint-]Shootout und Qualifying, dürfen die Fahrer eine Lücke zwischen den Boxenausgangslichtern und der Safety-Car-Linie 2 schaffen. Jeder Fahrer, der dies wünscht, muss so weit wie möglich nach links fahren, um anderen Fahrern die Möglichkeit zu geben, ihn auf der rechten Seite der Boxenausfahrt zu überholen." Damit soll nun nicht mehr die Boxenausfahrt blockiert werden. Ob diese Lösung funktioniert, wird sich bereits am Freitag in Sao Paulo zeigen. Dann steht im Sprint-Format das Qualifying an. Am Samstag folgt dann das Sprint-Shootout.
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