Max Verstappen hat im Sprint Shootout das Kräfteverhältnis wieder zurechtgerückt. Der Formel-1-Weltmeister fuhr in 1:34,538 Minuten um den Circuit of the Americas und startet damit beim Sprint heute in Austin von Pole Position. Der Red-Bull-Pilot musste aber kämpfen: Im SQ2 drehte er sich, im SQ3 waren GP-Polesetter Charles Leclerc und Lewis Hamilton innerhalb einer Zehntelsekunde.

Hinter dem Spitzentrio sortierte sich Lando Norris mit lediglich 0,101 Sekunden Rückstand auf Rang vier ein. McLaren-Teamkollege Oscar Piastri wurde Fünfter, Carlos Sainz Sechster. Sergio Perez stellte den zweiten Red Bull auf Rang sieben vor George Russell im zweiten Mercedes. Dem Briten droht aber noch eine Strafe [siehe SQ1]. Alexander Albon und Pierre Gasly komplettierten die Top-10. Nico Hülkenberg schied bereits im SQ1 aus.

Austin-Shootout SQ1: Russell droht Strafe

Max Verstappen zeigte in der 12-minütige Session auf den Medium-Reifen, wer Herr im Haus ist. Der Weltmeister begnügte sich als einziger Pilot mit einem Versuch und fuhr trotzdem Bestzeit. Allerdings ließ er in 1:35,997 Minuten Charles Leclerc nur 0,002 Sekunden hinter sich.

George Russell bekam in der Session gleich zweimal Probleme. Zunächst spielte der Funk verrückt. Der Brite konnte die gesamte Ingenieurs-Abteilung hören. Später schien die Kommunikation noch immer ein Problem zu sein: Russell stand Leclerc vor der letzten Kurve deutlich im Weg. "Eine Strafe für Mr. Russell, danke", funkte Leclerc. Die Stewards schauen sich den Fall nach der Session an - eine Strafe würde nur den Sprint betreffen, nicht den Grand Prix am Sonntag.

Nachdem die Session verhältnismäßig ruhig begonnen hatte, wurde sie gegen Ende hin immer hektischer. Unmittelbar hinter dem Russell-Leclerc-Zwischenfall kollidierte Lewis Hamilton fast mit Yuki Tsunoda. Der Japaner fuhr besonders langsam, dabei kam es zu einem Missverständnis mit Hamilton. Der Mercedes-Pilot konnte einen Auffahrunfall aber gerade so verhindern.

In der hektischen Schlussphase purzelten die Zeiten. In letzter Sekunde schaffte Daniel Ricciardo auf Rang 15 den Einzug ins SQ2. Leidtragender war Nico Hülkenberg, der als 16. ausschied. Eine schwache Leistung zeigte einmal mehr Logan Sargeant: Während Teamkollege Alexander Albon Dritter wurde, sortierte sich der US-Amerikaner auf dem letzten Platz ein.

Shootout-Session SQ1
Zwischenfälle: Funk-Probleme bei Russell, Russell blockiert Leclerc
Hamilton kollidiert fast mit Tsunoda, Zahlreiche Delta-Vergehen
Ausgeschieden: 16 Hülkenberg - 17 Magnussen - 18 Bottas - 19 Tsunoda - 20 Sargeant
Top-5: 1 Verstappen - 2 Leclerc - 3 Albon - 4 Sainz - 5 Russell

Austin-Shootout SQ2: Verstappen dreht sich

Diesmal sorgte Max Verstappen in 1:35,181 Minuten nicht nur für eine weitere Bestzeit, sondern auch für eine spektakuläre Showeinlage. Auf seinem zweiten Versuch drehte er sich am Ausgang von Kurve neun. Der Niederländer drehte sich um 360 Grad und konnte anschließend ohne Probleme wieder zurück an die Box fahren.

Lance Stroll sorgte für die zweite Einlage in der 10-minütigen Medium-Session. Der Aston-Martin-Pilot verbremste sich am Ende der langen Geraden spektakulär. Alle vier Räder blieben zeitweise stehen, der Bremsvorgang glich einem texanischen Rodeo. Runde und Reifen waren kaputt.

Überraschend schwer taten sich die beiden Mercedes-Piloten. George Russell und Lewis Hamilton qualifizierten sich nur auf den Rängen acht und neun für SQ3. Alexander Albon sicherte sich den letzten Platz für das Shootout-Finale.

Daniel Ricciardo scheiterte auf P11 knapp. "Sorry für einen weiteren elften Platz", funkte er in Richtung Team, das in der Formel-1-Saison 2023 schon unzählige elfte Plätze eingefahren hat. Hinter Comebacker Ricciardo schieden Fernando Alonso, Esteban Ocon, Lance Stroll und Zhou Guanyu aus.

Shootout-Session SQ2
Zwischenfälle: Verstappen-Dreher, Stroll-Verbremser
Ausgeschieden: 11 Ricciardo - 12 Alonso - 13 Ocon - 14 Stroll - 15 Zhou
Top-5: 1 Verstappen - 2 Leclerc - 3 Sainz - 4 Norris - 5 Perez

Austin-Shootout SQ3: 55 Tausendstel für Verstappen

Im letzten Shootout-Abschnitt durften die Piloten endlich die Soft-Reifen aufziehen. Weil SQ3 nur acht Minuten dauert und frische Pneus ohnehin Mangelware sind, hatten alle Fahrer nur einen Schuss. Sergio Perez, George Russell und Pierre Gasly mussten das Finale als einzige Piloten auf gebrauchten C4-Reifen aufnehmen - entsprechend qualifizierte sich das Trio auf den hinteren Plätzten.

An der Spitze machte Max Verstappen das Bestzeit-Tripple perfekt. Allerdings musste er sich auch auf den Soft-Reifen erheblich strecken. Nur 55 Tausendstel war er schließlich schneller als Charles Leclerc. In 1:34,538 Minuten war die Sprint-Pole rund zwei Zehntelsekunden schneller als die Pole-Zeit vom Freitag. Über Nacht bekamen die Piloten aber etwas Hilfe: In den Kurven 9, 12 und 19 hatte man die weiße Linie verbreitert, damit die Track Limits kein ganz so großes Problem mehr sind.

Shootout-Session SQ3
Top-10: 1 Verstappen - 2 Leclerc - 3 Hamilton - 4 Norris - 5 Piastri
6 Sainz - 7 Perez - 8 Russell - 9 Albon - 10 Gasly