Alfa Romeo geht mit einer ordentlichen Hypothek in das Formel-1-Rennen in Japan. Sowohl Valtteri Bottas als auch Guanyu Zhou mussten im Qualifying bereits nach Q1 die Segel streichen und starten am Sonntag von den Positionen 16 und 19. Einen Sündenbock hat das Team aber bereits ausgemacht: Den Verkehr.
"Sowohl Valtteri als auch Zhou wurden in ihren letzten Runden durch den Verkehr auf der Strecke beeinträchtigt", sagte Alfa-Sauber-Teamrepräsentant Alessandro Alunni Bravi. Er fügt aber hinzu: "Dennoch wollen wir keine Ausreden suchen, sondern unsere Arbeit analysieren, um einen Weg zu finden, wie wir vom FP3 zum Qualifying einen größeren Schritt machen können."
Valtteri Bottas: Wir haben an Pace verloren
Denn wie viel der Verkehr Zhou und Bottas jeweils beeinträchtigte, lässt sich kaum ausmachen. Valtteri Bottas selbst gab auch an, dass er im ersten Sektor etwas Verkehr hatte. Doch laut ihm war dieser nicht entscheidend für sein Ausscheiden. "Ich hatte abgesehen von ein bisschen Verkehr eine gute und saubere Runde, die gut genug hätte sein sollen, um weiterzukommen", rätselte er und schloss daraus: "Wir haben heute im Vergleich zu den anderen an Pace verloren."
"Das Gefühl war bis zum Qualifying gut und die Pace auch. Aber ich weiß wirklich nicht, was dann passiert ist", führte er aus. Gerade einmal sieben Hundertstelsekunden fehlten Bottas im direkten Kampf um P15 und führten so zu seinem Q1-Ausfall auf dem undankbaren 16. Platz.
Guanyu Zhou: Wurde zweimal blockiert
Guanyu Zhou belegte sogar abgesehen vom verunfallten Logan Sargeant die letzte Position im Qualifying. Der Chinese war mit seiner Pace ebenfalls nicht zufrieden, vor allem aber regte er sich über zwei Situationen auf, in denen seiner Meinung nach andere Autos seine Runde zunichte machten. "Es war sehr chaotisch, ich wurde auf meiner Runde zweimal geblockt", so Zhou.
"Auf der entscheidenden fliegenden Runde traf ich am Ausgang von Kurve 9 auf einen Mercedes, der mich zwar nicht blockiert hat, aber der auf der Linie blieb und mich somit in verwirbelte Luft brachte", behauptete er. "Ich setzte auf dem Kerb auf und die Runde war sowieso schon an der Grenze." Wie sehr die verwirbelte Luft des Fahrzeugs vor ihm für den Fahrfehler verantwortlich war, lässt sich allerdings von außen schwer nachvollziehen.
"Und dann blieb Lawson in der gesamten Schikane vor mir", beschrieb der Alfa-Pilot den zweiten Vorfall. Auch in diesem Fall war jedoch noch einiges an Abstand zwischen ihm und dem AlphaTauri-Piloten. Doch der Aufstieg in Q2 war wohl ohnehin schon außer Reichweite, denn am Ende von Sektor 2 lag er bereits mehrere Zehntel hinter der Zielzeit auf P15. Die Stewards sahen in keinem der beiden Zwischenfälle einen Regelverstoß.
Auch Zhou gab zu, dass die Performance seines Boliden nach den Trainings-Leistungen enttäuschend war. Dennoch gab er zu Protokoll: "Ich habe das Gefühl, dass wir nicht da stehen, wo wir stehen sollten. Wir hatten das Auto um sogar für den Einzug in Q3 zu kämpfen, je nachdem wie die Strecke sich entwickelt hätte." Hier im Formel-1-Liveticker aus Japan gibt es heute alle News, Infos und Stimmen.
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