McLaren legt für den Erfolg in der Formel 1 2023 noch einmal nach. Pünktlich zum Auftakt der Übersee-Saison in Singapur, fährt das Team das nächste große Update auf. Nach einem schwachen Saisonstart legten die Briten einen steilen Aufwärtstrend hin und wollen im letzten Drittel des Jahres noch einen Gang hochschalten. Teamleader Lando Norris wird dieses Wochenende als erstes die neuen Teile testen. Stallgefährte Oscar Piastri soll nach Fahrplan in Suzuka mit der neuen Spezifikation ausgerüstet werden.
"Es war definitiv mehr, als wir in den letzten Jahren hatten", freut sich Norris über die kontinuierlichen Weiterentwicklungen am MCL60. Nachdem das Team an den ersten acht Rennwochenenden nur magere 17 WM-Punkte gesammelt hatte, kam beim Österreich GP das erste große Update ins Spiel, welches die Saison für McLaren zum Guten wendete. In den vergangenen sechs Grands Prix sammelten Norris und Piastri sagenhafte 98 Zähler.
Nachdem McLaren über die Winterpause die Entwicklungsabteilung neu ausgerichtet hatte, trugen die Maßnahmen mit dem Österreich-Update erst Früchte. "Seit der Umstrukturierung und all diesen Dingen, war Österreich die erste Gelegenheit, etwas zu zeigen", sagt Norris. "Da haben wir einfach nur mehr Anpressdruck ans Auto gebracht. Jetzt versuchen wir, ein paar spezifischere Bereiche anzusteuern, was wahrscheinlich das erste Mal ist, dass wir das ein bisschen mehr tun."
McLaren-Update für langsame Kurven
Kleinere Updates in Baku und Silverstone hatten vor dem Befreiungsschlag in Österreich allerdings noch nicht den gewünschten Erfolg gebracht. "Manchmal werden Teile montiert und sie erfüllen nicht das, was wir wollten oder was sie hätten tun sollen. Nach Österreich und den Fortschritten, die wir seither gemacht haben, gibt es einem mehr Hoffnung, dass wir es einfach am Auto anbringen können und es funktioniert", erklärt der 24-Jährige.
Auf dem Papier soll das Singapur-Update die Low-Speed-Performance des Autos deutlich verbessern, was McLaren bisher noch nicht in diesem Umfang versuchte. "Das ist etwas anderes, als wir in Österreich hatten. Deshalb sind wir etwas vorsichtiger, wie groß der Schritt ist oder wie sehr er helfen wird. Es war für uns etwas einfacher, in den Kurven mit mittleren bis hohen Geschwindigkeiten den Anpressdruck zu erhöhen. In den langsamen Kurven war das weniger der Fall. Das ist das erste Mal, dass wir in der Lage sind, das etwas gezielter zu tun"", so Norris.
Ein Teil des Pakets hatte McLaren sogar schon vor zwei Rennwochenenden dabei, setzte es aber nicht ein. "Den Heckflügel hatten wir schon in Zandvoort, aber wir haben ihn dort nicht benutzt und für hier aufgespart", sagt der Brite, der in Singapur mit den neuen Teilen den Vorzug gegenüber Piastri erhält. "Das Team hat hart gearbeitet, um es zumindest für eines der Autos hierher zu bekommen, und Oscar wird den Rest dann in Japan haben. Es werden also ein paar spannende Wochenenden für uns.
Update nur für Performance, nicht für Fahrstil
In der Weltmeisterschaft liegt McLaren mit 115 Punkten auf Platz fünf. Der Abstand zu Aston Martin beträgt 102 Zähler, der Vorsprung auf Alpine 42 Punkte. Seit dem Österreich-Update gelang es dem Team aber immer wieder, auch Mercedes und Ferrari, in Einzelfällen sogar Red Bull, zu ärgern. Das Update soll McLaren weiter im Spiel halten, die Großen zu ärgern. "Es sollte einfach insgesamt mehr Load bringen, Performance in den Kurven und Konstanz, dem Reifenverschleiß und der Traktion helfen, und all solchen Dingen", sagt Norris.
Für die Fahrer könnte das allerdings auch mehr Arbeit bedeuten, denn bei den Weiterentwicklungen wurde laut Norris keine Rücksicht auf ihre Vorlieben am Steuer genommen: "Ich denke, es wird nicht genau an den Stellen helfen, an denen ich es vom Fahrstil her wahrscheinlich gerne hätte. Es geht also nur um die Performance, nicht darum, dass ich mich im Auto besser fühle. Aber den Rest werden wir morgen herausfinden." Hier im Formel-1-Liveticker aus Singapur gibt es heute alle News, Infos und Stimmen.
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