Auch regnerische und äußerst schwierige Bedingungen können Max Verstappen in der Formel-1-Saison 2023 nicht stoppen. Der Weltmeister sicherte sich im 3. Freien Training, das nach kleineren Zwischenfällen dreimal unterbrochen werden musste, die Bestzeit. In 1:21,631 Minuten gewann der Red-Bull-Pilot die Qualifying-Generalprobe auf nasser Fahrbahn.

Liam Lawson absolvierte erstmals in seiner Karriere ein Samstagstraining. Der Neuseeländer ersetzt Daniel Ricciardo, der sich am Freitag den linken Mittelhandknochen gebrochen hat. Lawson, mit der Startnummer 40 unterwegs, fuhr 26 Runden und sortierte sich nach einem kleinen Fahrfehler mit 4,7 Sekunden Rückstand auf Rang 18 und dem de facto letzten Platz ein.

Das Ergebnis: Die Bestzeiten wurden allesamt auf den Intermediate-Reifen gefahren. Knapp vier Zehntelsekunden war Max Verstappen darauf schneller als George Russell auf Rang zwei. Exakt eine Sekunde hinter dem Dominator sortierte sich dessen Teamkollege Sergio Perez auf Rang drei ein. Fernando Alonso kam im Aston Martin auf Rang vier vor Lewis Hamilton im zweiten Mercedes.

Alexander Albon bestätigte auf Rang sechs die starke Williams-Form auch im Regen. Direkt dahinter sortierte sich Oscar Piastri im McLaren vor Valtteri Bottas im Alfa-Sauber ein. Charles Leclerc wurde im Ferrari nur Neunter. Lando Norris, der lange Zeit Verstappen an der Spitze der Zeitentabelle jagte, wurde nur Zehnter, weil die Zeiten am Ende der Session purzelten. Nico Hülkenberg beendete das 3. Training auf Rang 15. Liam Lawson hatte auf das Feld vor ihm gut zwei Sekunden Rückstand. Zhou Guanyu und Kevin Magnussen, die beide hinter ihm landeten, konnten am Ende nicht mehr am Training teilnehmen.

Die Zwischenfälle: Nach fünf Minuten gab es die erste Schrecksekunde - ausgerechnet für Lokalmatador Verstappen. Der Weltmeister verlor am Ausgang von Kurve vier kurz die Kontrolle und konnte einen Einschlag nur knapp verhindern. Nur wenige Zentimeter neben der Mauer fuhr er durch das matschige Gras zurück auf die Strecke.

Fünf Minuten später hatte Kevin Magnussen an gleicher Stelle - je nach Sichtweise - weniger Glück oder Talent. Der Däne drehte sich auf seiner Outlap am Ausgang der ersten Steilkurve und schlug zunächst vorne links und schließlich hinten links in die Mauer ein. Für den Haas-Piloten war die Session beendet, der Rest des Feldes musste acht Minuten auf die Bergung des havarierten Boliden warten.

Auch mit zunehmender Fahrzeit taten sich die Piloten schwer. Charles Leclerc blieb nach einem Verbremser in Kurve eins nur wenige Zentimeter vor dem Reifenstapel stehen, Pierre Gasly suchte das Kiesbett am Ausgang von Kurve elf auf. Nach 24 Minuten musste das Training zum zweiten Mal unterbrochen werden: Zhou Guanyu hatte sich in Kurve 13 ins Kiesbett gedreht und konnte sich nicht mehr aus eigener Kraft befreien.

AlphaTauri-Fahrer Liam Lawson
Formel-1-Neuling Liam Lawson sorgte für die dritte Trainingsunterbrechung, Foto: LAT Images

Eine dritte Unterbrechung war nötig, weil sich Liam Lawson in Kurve 13 gedreht hatte. Der Formel-1-Neuling drehte sich nach innen und schlug mit der Nasenspitze leicht an. Die Rot-Phase dauerte aber nur drei Minuten, weil Lawson selbständig umdrehen und an die Box zurückfahren konnte. Beim Restart der Session konnte er schon wieder auf die Strecke gehen.

Neben Kurve 13 wurde vor allem die erste Kurve zum Hotspot. Zahlreiche Piloten taten es Leclerc gleich und vebremsten sich. Zum Glück wurde für die Formel 1 ein Teil der Auslaufzone der Tarzan Bocht asphaltiert, weshalb die meisten Ausrutscher glimpflich ausgingen. Nur Esteban Ocon schoss etwas weiter über das Ziel hinaus und stecke die Nase leicht in den Reifenstapel.

Das Wetter: Nach dem trockenen, aber kühlen Trainingsfreitag zogen über Nacht Unwetter auf. Immer wieder regnete es am Morgen in Zandvoort teils heftig, die Temperaturen fielen deutlich unter die 20-Grad-Marke. Währen des Trainings wurden 17 Grad Luft- und 19 Grad Asphalttemperatur gemessen. Für die Qualifikation werden bessere Bedingungen erwartet, am Rennsonntag soll der Regen zurückkommen.

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