"Unsere Saison hat in Österreich begonnen", ruft Zak Brown als Motto für McLaren aus. Nach schwierigem Start scheint es mit generalsaniertem MCL60 endlich zu laufen. Lando Norris fuhr mit der B-Version seines McLarens in Österreich auf P4 und holte mit weiterem Update in Silverstone das erste Podium seit Imola 2022. Große Weiterentwicklungen, neues Personal und brandneue Technik in der Fabrik. Trotz Budget-Cap. Zak Brown verrät seine besten Finanztipps.

Red Bull verwundert über McLarens Geldregen

"McLaren hat ihm vermutlich die Hälfte ihres Budget-Caps als Bezahlung angeboten", bemerkt Christian Horner nach Rob Marshalls Abgang zu McLaren. Ein direkter Effekt der Budgetobergrenze. Laut Horner konnte Red Bull den hochrangingen Ingenieur nicht länger bezahlen. "Du kannst nicht jeden im Team behalten."

Die groß angelegte Personaloffensive von McLaren sorgt im Paddock für Verwunderung. "Wie das mit der Kostenobergrenze geht, ist mir unverständlich", merkt auch Dr. Helmut Marko an. "Fast alle diese Leute kriegen das Doppelte, was wir ihnen bezahlt haben."

McLaren: Weniger Essen, mehr Windkanäle

"Das Erste, was wir gemacht haben, war unsere Catering-Rechnung zu senken", verrät Zak Brown schmunzelnd. Wird dann aber gleich ernst: "Wir waren etwas ineffizient bei unseren Ausgaben." Nicht nur beim Personal geht McLaren auf volle Attacke. Die alte Fabrik wird zum neuen Verbundwerkstoffwerk umfunktioniert, inklusive neueste Maschinen und Werkzeuge. Alles an einem Ort. Bringt: Zeit- und Geldeinsparungen.

Mit 30 Punkten erzielte McLaren in Silverstone mehr als in der gesamten bisherigen Saison, Foto: LAT Images
Mit 30 Punkten erzielte McLaren in Silverstone mehr als in der gesamten bisherigen Saison, Foto: LAT Images

Ebenfalls neu: Windkanal und Simulator im McLaren Technology Center. Alles soll im Sommer 2023 in Betrieb gehen. "Wir hatten vorher keinen eigenen Windkanal, sondern mussten einen mieten. Das kommt dir teurer, wie wenn du deinen eigenen betreibst und nur Betriebskosten zahlst", betont der McLaren CEO.

Früher mietete das Team den Toyota-Windkanal in Köln. Diese Kosten fallen nun weg, und der neue fällt erst bei Inbetriebnahme ins Budget-Cap. Der Bau selbst fällt unter Kapitalinvestitionen. "Einige dieser neuen technischen Einrichtungen kommen uns im Endeffekt sogar günstiger", verrät der Amerikaner.

McLaren: Mit neuen Investitionen zum WM-Titel

"Natürlich mussten wir ein paar harte Entscheidungen treffen", berichtet Zak Brown. "Aber so konnten wir einige dieser unnützen Ausgaben in zusätzliche Mitarbeiter umwandeln." Schon unter der Leitung von Andreas Seidl wurden Finanzen für mehr Personal umgeschichtet. So wurde nicht nur Rob Marshall, sondern auch Ex-Ferrari-Mann David Sanchez finanziert.

Die neuen technischen Spielereien und das Personal sollen sich dann auf das nächstjährige Auto auswirken. Und längerfristig für den 21. WM-Titel des Rennstalles aus Woking sorgen. "In der Saison 2025 sollten wir dann alles haben, was wir brauchen, um einen weiteren großen Schritt nach vorne zu machen", freut sich Zak Brown.

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