Als Max Verstappen im Alter von acht Jahren mit dem Kartsport begann, waren Formel-1-Autos 4,5 Meter lang, 1,8 Meter breit und 605 Kilogramm schwer. 17 Jahre später sind die Boliden einen Meter länger, 20 Zentimeter breiter und 193 Kilogramm schwerer. Zwar wurde das Racing im Vergleich zur Vorgängergeneration besser, aber der Fahrspaß hält sich bei den Piloten besonders in langsamen Kurven in Grenzen. Verstappen mangelt es nicht an Vorschlägen, wie man die Autos zum Besseren verändern könnte.

Verstappen: Mehr Luftwiderstand für mehr Überholmanöver

Allein 60 Kilogramm schwerer wurden die Motoren aufgrund der Hybrid-Aggregate. Gleich an dieser Stelle würde Verstappen als erstes ansetzen. "Ich bin jedes Mal aufs Neue erstaunt, wenn ich in ein Auto mit einem V8 steige. Der Motor arbeitet so sanft. Das Drehmoment wird so gleichmäßig übertragen, das Hoch- und Herunterschalten fühlt sich so viel natürlicher an", schwärmt Verstappen. "Ich würde definitiv die Hybrid-Motoren ersetzen", legt sich der zweimalige Weltmeister fest.

Zurück zum V8, Max Verstappen gefallen herkömmliche Verbrennungsmotoren besser, Foto: Red Bull Content Pool
Zurück zum V8, Max Verstappen gefallen herkömmliche Verbrennungsmotoren besser, Foto: Red Bull Content Pool

Der etwas geringere Topspeed störe Verstappen nicht. Auf den Geraden gebe es ein ganz anderes Problem. Der Niederländer wünscht sich Formel-1-Autos mit mehr Luftwiderstand. "Dann wären wir nicht mehr so sehr von DRS abhängig", erklärt der Red-Bull-Pilot. Die Formel 1 gehe an dieser Stelle in die falsche Richtung: "Anscheinend sollen die Autos ab 2026 aerodynamisch noch effizienter sein. Dann wird das Überholen sogar noch schwieriger", prognostiziert Verstappen.

Verstappen: Sehen fast nichts

Die 18-Zoll-Reifen sind Verstappen im wahrsten Sinne des Wortes ebenfalls ein Dorn im Auge: "Mit diesen großen Reifen sehen wir fast nichts, wenn wir in eine Kurve fahren." Der 25-Jährige spezifizierte nicht, ob er sich die 13-Zoll-Reifen, die bis 2021 gefahren wurden, zurückwünschte. Aber in jedem Fall müssten die Reifen wieder schrumpfen: "Wir können den Kurvenscheitelpunkt oft nur noch erahnen, ich bevorzuge die kleineren Reifen. Mit ihnen machte es deutlich mehr Spaß."

Die 18-Zoll-Reifen stören Max Verstappen, Foto: Red Bull Content Pool
Die 18-Zoll-Reifen stören Max Verstappen, Foto: Red Bull Content Pool

Kleinere Reifen würden wie der V8-Motor ohne die ganze Elektronik eine Menge Gewicht einsparen. Womit Verstappen beim Hauptproblem der modernen Formel-1-Boliden angelangt: "Ich mochte die Autos von 2020, 2021. Auch sie waren schon sehr schwer, aber sie waren agiler."

Verstappen: Autos müssen leichter werden

Seit 2022 sind die Autos noch einmal 47 Kilogramm schwerer als zuvor. In der Folge fährt sich das Auto in engen Kurven behäbiger. Das Ground-Effect-Konzept verstärkt diese Charakteristik zusätzlich. Zu weiche Federungen würden aufgrund der aerodynamischen Last bei Top-Speed das gefürchtete Porpoising begünstigen. Für langsame Streckenabschnitt sind die Aufhängungen dann aber eigentlich zu hart.

"Wir können nicht zurück zu den Autos, die nur 500 oder 550 Kilogramm gewogen haben. Stabilere, sicherere Autos müssen schwerer sein als das. Aber aktuell sind die Autos definitiv viel zu schwer“, mahnte Verstappen eindringlich. „Wir müssen schauen, wie wir das verbessern können."