Die Red-Bull-Talentschmiede AlphaTauri kennt Sebastian Vettel sehr gut. Schließlich fuhr der Heppenheimer 2007 und 2008 schon für das Team aus Faenza. Mittlerweile ist der Deutsche nicht mehr Teil des Formel-1-Zirkus, verfolgt die Königsklasse aber nach wie vor. Das frühe Aus von Formel-1-Rookie Nyck de Vries überraschte den viermaligen Weltmeister. Dafür freut er sich aber einen alten Freund in der Königsklasse wiederzusehen.

Vettel: Plötzliches Formel-1-Aus ist brutal

Innerhalb des Red-Bull-Kosmos ist Nyck de Vries nicht der erste Pilot, der das Team früher als geplant verlassen musste. Daniil Kvyat ist nur eins von vielen Beispielen, dass keine komplette Formel-1-Saison innerhalb eines Teams der Red-Bull-Familie bestreiten durften. Die Strenge von Red Bull und Motorsportberater Helmut Marko ist auch Vettel, der von 2007 bis 2014 mit dem gebürtigen Grazer zusammenarbeitete, nicht unbekannt.

"Das ist schade für Nyck, gerade wie es gelaufen ist. Ihm wurde eine großartige Chance gegeben. Es ist sehr hart, wenn es auf einmal zu so einem plötzlichen Aus kommt. Das ist brutal", so der Deutsche. "Er hat die Formel-2-Meisterschaft gewonnen. Ich hoffe, diese Delle schadet seiner Karriere und Reputation nicht", hofft Vettel.

Der Deutsche kennt ähnliche Situationen. Nach Jahren im Kampf um die Formel-1-Weltmeisterschaft mit Ferrari folgte insbesondere 2020 ein Seuchenjahr. Die Reputation des einstigen Spitzenpiloten und Weltmeisterschaftskandidaten litt darunter.

"Diese 10 Rennen sind vielleicht nicht nach Plan gelaufen. Wir wissen von außen natürlich nicht, warum das passiert ist, und zweitens ist er immer noch ein sehr guter Fahrer. Ich habe ihn letztes Jahr zum ersten Mal getroffen und er schien ein sehr netter Typ zu sein", beschreibt Vettel den Niederländer.

Vettel freut sich über Ricciardo-Comeback

An Stelle von de Vries wird ab dem Ungarn GP Daniel Ricciardo im AlphaTauri AT04 Platz nehmen. Der Australier und Vettel kennen sich aus vielen gemeinsamen Jahren in der Königsklasse. 2014 fuhren die beiden als Teamkollegen eine Saison bei Red Bull.

Ricciardo konnte den frisch gebackenen vierfachen Weltmeister in der Fahrer-Weltmeisterschaft sogar schlagen. Zu Beginn der Saison 2015 wechselte Vettel nach Maranello und verbrachte dort sechs Jahre seiner Formel-1-Karriere.

Ricciardo und Vettel bildeten bei Red Bull ein Jahr lang ein Team, Foto: Red Bull Racing
Ricciardo und Vettel bildeten bei Red Bull ein Jahr lang ein Team, Foto: Red Bull Racing

"Ich bin sehr glücklich für Daniel", so der Deutsche. "Ich mag ihn natürlich, ich bin mit ihm zusammengefahren und habe ihn beim Shakedown-Test des McLaren für dieses Wochenende getroffen", erzählt Vettel.

Der Deutsche pilotierte dieses Wochenende den Williams FW14B, als auch den McLaren MP4/8 im Rahmen des Goodwood Festival of Speed. Daniel Ricciardo traf er, als dieser gerade einen Reifentest für Red Bull absolvierte, der ihm neben einem Treffen mit seinem alten Teamkollegen auch ein neues Cockpit bei AlphaTauri einbringen sollte. "Das freut mich wirklich sehr für ihn", so Vettel.