42. Die Antwort auf die Frage nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest (gemäß Douglas Adams). Aber auch die Anzahl der WM-Punkte, die McLaren seit dem ersten Einsatz des dreigeteilten Update-Pakets in Spielberg und Silverstone eingefahren hat. Anstatt eines „Schneckenrennens“ am Ende der WM-Tabelle gegen Alfa-Sauber kämpft McLaren nun plötzlich um Rang fünf gegen Alpine.

Und es kommt noch mehr. Erst der dritte Teil des Upgrade-Pakets in Ungarn, dann der Starzugang von Red Bull Racing, Rob Marshall, der ab 1. Januar 2024 seine Arbeit in Woking aufnehmen wird. Erst dann kann er Einfluss auf die Entwicklungsrichtung des McLaren Boliden nehmen. Aber wie viel Wissen und Know-how bringt der Red-Bull-Veteran mit nach Woking? Red-Bull-Teamchef Christian Horner erwartet keinen allzu harten Schlag durch den Aderlass in seinem Ingenieurs-Team.

Horner: Marshall wollte zurück in die Formel 1

"Rob hat eine wichtige Rolle im Team gespielt, aber in den letzten Jahren hat er sich anderen Projekten zugewandt, die nicht zum Alltagsgeschäft der Formel 1 gehörten", beteuerte Horner. Hat McLaren also nur einen Mitarbeiter auf dem Abstellgleis abgeworben, der seit dem Beginn der Ground-Effect-Ära kaum bis gar nicht in die Entwicklung involviert war? Der potenzielle Wissenstransfer vom so erfolgreichen RB19 aus Milton Keynes nach Woking würde sich in diesem Fall in Grenzen halten.

Wird der McLaren Red Bull im nächsten Jahr häufiger auf den Fersen sein?, Foto: LAT Images
Wird der McLaren Red Bull im nächsten Jahr häufiger auf den Fersen sein?, Foto: LAT Images

"Er war sehr scharf darauf, wieder in die Formel 1 zurückzukehren, weshalb wir mit Zak [Brown] einen Deal aushandelten, von dem alle Seiten profitieren", erklärte der Red-Bull-Teamchef die Motivation hinter dem Wechsel von Marshall. Allerdings war Marshall nur wenige Rennen zuvor noch auf dem Podium in Australien gestanden, um die Trophäe für den siegreichen Konstrukteur in Empfang zu nehmen.

Marshall war nicht nur für den Urlaub in Australien, Foto: LAT Images
Marshall war nicht nur für den Urlaub in Australien, Foto: LAT Images

"Ja, er war in Australien. Er besuchte dort ein paar Familienmitglieder, also nahm er sich ein bisschen Urlaub und war nebenbei auch beim Grand Prix", lautete Horners Erklärungsversuch. Der Teamchef gab anschließend zu: "Rob arbeitete in letzter Zeit bei Red Bull Powertrains. Aber seine Projekte dort sind kurz vor dem Abschluss."

Newey verriet interessantes Detail

Kurz nach den Aussagen von Horner rutschte Adrian Newey ausgerechnet im hauseigenen "Talking-Bull"-Podcast ein weiteres interessantes Detail heraus. "Auf der Motorenseite konzentrieren sich Ben Hodgkinson und das RBPT-Team ausschließlich auf den Motor für 2026. Hierfür arbeiten wir auch schon auf der Chassis-Seite. Dafür trägt Rob Marshall die Verantwortung und er macht einen sehr tollen Job, wenn es darum geht, wie wir all das integrieren."

Entsprechend sind sich die Verantwortlichen bei McLaren sicher, eine echte Verstärkung ins Team geholt zu haben. "Ich glaube, bei Red Bull weiß man sehr gut, welche Rolle Rob im Laufe der Zeit gespielt hat", betonte Andrea Stella nach der Verpflichtung von Marshall. "Rob bringt mit über 25 Jahren Erfahrung eine Fülle von Fachwissen und Erfahrung mit, die durch seine Zeit bei Red Bull Racing und seine Erfolge noch gewachsen ist", ist sich Stella sicher.

38 mal sah Sebastian Vettel die Zielflagge zuerst - auch wegen Rob Marshall, Foto: Red Bull
38 mal sah Sebastian Vettel die Zielflagge zuerst - auch wegen Rob Marshall, Foto: Red Bull

Marshall hatte in der Sebastian-Vettel-Ära als Chefdesigner unter Adrian Newey einen nachweislich großen Anteil an den vier gewonnenen Fahrer- und Konstrukteurs-Weltmeisterschaften. "Rob war maßgeblich am Aufbau einer starken technischen Abteilung bei Red Bull beteiligt. Er wollte unbedingt zu McLaren wechseln, weil er sah, dass er ein wichtiger Akteur sein würde, um uns wieder zu Siegen zu führen", erzählte der McLaren-Teamchef, der fest davon überzeugt ist, einen Coup gelandet zu haben.