Williams reiste mit hohen Erwartungen nach Österreich. In Kanada fuhr das Team aus Grove dank der Updates für den FW45 sein bis dahin bestes Saisonergebnis ein, in Österreich durfte auch der US-Amerikaner Logan Sargeant mit den neuen Teilen am Boliden fahren.

Dazu machten die vielen Geraden auf dem Red Bull Ring Hoffnung, denn insbesondere auf langen Geradeausstücken funktioniert der FW45 gut. Nach dem Wochenende fällt das Fazit jedoch ernüchternd aus: Null Punkte und ein elfter Platz für Alex Albon. Die Lichtblicke? Der Fortschritt durch das Update und Formel-1-Rookie Logan Sargeant.

Albon: Frustriert, keine Formel-1-Punkte zu sammeln

Mit Platz sieben fuhr Alex Albon in Kanada das beste Williams-Ergebnis seit Beginn der neuen Reglement-Periode ein. Ganze sechs Punkte konnte der Thailänder sammeln, in Spielberg wollte das Team aus Grove an diesen Erfolg anschließen.

"Ich bin nicht enttäuscht vom Rennwochenende oder dem Rennen. Es ist eine normale Sache, mal keine Punkte zu holen. Du hast normalerweise vier Teams vor dir, dann bleiben nur noch zwei Positionen übrig", weiß Albon. Mit Mercedes, Aston Martin, Ferrari und allen voran Red Bull sind die ersten acht Plätze in der Regel belegt, für klassische Mittelfeld-Teams ist das Punkten damit noch schwerer geworden.

"Lando hatte ein gutes Rennen und hat dadurch viele Punkte geholt und das andere Auto war der Alpine von Pierre. Es war aber trotzdem ein sehr starkes Wochenende von uns", erklärt Albon.

Auf Pierre Gasly und damit einen Punkt fehlten dem Williams-Piloten in der durch nachträgliche Zeitstrafen veränderten Endabrechnung rund zwölf Sekunden. Von den vier ersten Teams fiel kein einziges Auto aus, dazu konnte McLaren durch ein großes Update an Lando Norris' Boliden die eigene Pace signifikant verbessern.

"Wir wussten, dass wir nicht so stark wie in Kanada sein würden", verrät Albon. "Aber, dass es trotzdem ein gutes Wochenende werden könnte. Keine Punkte zu holen, ist dann ein bisschen enttäuschend, aber es war trotzdem ein tolles Rennen, unsere Ausführung war gut und Logan hatte auch ein gutes Rennen, das zeigt den Fortschritt", lobt der 27-Jährige sein Team.

Williams-Teamkollege Logan Sargeant kam nur zwei Plätze hinter dem Thailänder ins Ziel. Durchaus ein Erfolg für den Formel-1-Rookie, der in den letzten Wochen für Unfälle und mangelnde Pace viel Kritik einstecken musste. "Die Pace ist besser mit dem Update, vom Fahrverhalten ist das Auto noch immer sehr ähnlich. Aber das Auto ist schneller, da besteht kein Zweifel", resümiert der US-Amerikaner das Update.

Verbesserungspotenzial sieht er insbesondere bei sich selbst. "Im Qualifying habe ich noch Probleme, das ist etwas frustrierend, denn das war in den Junior-Kategorien eine meiner Stärken. Ich starte einfach zu weit hinten."

Williams in den nächsten Formel-1-Rennen wieder Hinterbänkler?

In der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft liegt Williams durch Albons Punkteausbeute in Kanada fünf Punkte vor AlphaTauri auf dem neunten Platz. Ein Vorsprung, der angesichts der nächsten Rennen essenziell werden könnte. "Das Auto an sich ist besser, aber die Einschränkungen sind immer noch ähnlich wie im letzten Jahr. Uns liegen die Strecken, wo es auf Höchstgeschwindigkeit ankommt. Daran müssen wir arbeiten, aber das ist eher etwas für nächstes Jahr."

2022 erlebte Williams kein gutes Wochenende in Silverstone, Foto: LAT Images
2022 erlebte Williams kein gutes Wochenende in Silverstone, Foto: LAT Images

Eine Verbesserung der Charakteristik ist damit noch nicht in Sicht und mit dem Silverstone Circuit, als auch dem Hungaroring, warten in den nächsten Wochen zwei Rennstrecken auf, die nicht in das Williams-Schema passen. "Wir haben jetzt ein paar Rennen vor uns, die uns nicht liegen sollten", befürchtet auch Alex Albon.

"Das legt den Fokus etwas mehr auf die Rennen, die uns liegen. Die übrigen werden wir nutzen, um zu lernen und das Auto zu maximieren, sodass wir auf den Strecken, die uns entgegenkommen, voll bereit sind."

Formel 1 WM-Stand 2023: Die Team-Tabelle

  • 1. Red Bull/Honda RBPT (377 Punkte)
  • 2. Mercedes (177 Punkte)
  • 3. Aston Martin/Mercedes (166 Punkte)
  • 4. Ferrari (148 Punkte)
  • 5. Alpine/Renault (45 Punkte)
  • 6. McLaren/Mercedes (29 Punkte)
  • 7. Alfa Romeo/Ferrari (9 Punkte)
  • 8. Haas/Ferrari (8 Punkte)
  • 9. Williams/Mercedes (7 Punkte)
  • 10. AlphaTauri/Honda RBPT (2 Punkte)