Alfa Romeo befindet sich derzeit mit acht Punkten am unteren Ende der Konstrukteurswertung. Nicht mehr lange, verspricht Guanyu Zhou. Kampfansage: Seit dem großen Update-Paket in Monaco geht es für Sauber beständig nach oben und in die Punkte. Damit die Einstellung von James Key die einzige Überraschung für Zhou bleibt.
Zhou: Frühe Audi-Vorbereitung überraschte mich
"Das hat mich schon ein bisschen überrascht. Ich habe Veränderungen im Team im Hinblick auf 2026 erwartet, aber nicht so schnell", meint Zhou über die neueste Personal-Rochade bei Sauber. Am 1. September tritt James Key seinen Job als Technischer Direktor in Hinwil an, dort löst er Jan Monchaux ab. "Ich denke, Andreas versucht, das Team schon für den Einstieg von Audi vorzubereiten." Nachsatz: "Und ich bin bereit, in die Richtung zu gehen, die Andreas einschlägt."
Nicht überrascht hat Zhou indes der Wechsel von zwei Schlüsselfiguren von McLaren zu Sauber: "Leute bewegen sich im Paddock eben hin und her." Andreas Seidl und James Key hätten schon bei McLaren gut zusammengearbeitet. "Sie waren die Leute, die McLaren aus dem Tief geholt, und zu einem Rennsieg sowie mehreren Podien verholfen haben."
Der Alfa-Romeo-Pilot erwartet sich bereits in dieser Saison erste Veränderungen mit der neuen technischen Führung. "Ich hoffe auf andere Ideen, und dass wir damit einen weiteren Schritt nach vorne machen können, schon bis zum Saisonende." Der Rausschmiss von Key bei McLaren beunruhigt ihn nicht.
Sauber mit Updates und Kampfansagen
Vom Personellen zum Sportlichen: "Unser neues Paket bringt uns mehr aerodynamische Performance", freut sich Guanyu Zhou noch immer über die neuen Teile aus Monaco. "Besonders in schnellen Kurven ist das ein guter Schritt nach vorne. Kein Riesen-Sprung, aber ein paar Zehntel." Wichtig für Zhou, der 2023 noch viel vorhat: "Das brauchen wir, um vom unteren Ende des Mittelfeldes wegzukommen, und um die oberen Plätze mitkämpfen zu können."
In Monaco brachte Sauber eine neue Motorenabdeckung, einen neuen Unterboden und Unterboden-Seitenkante inklusive Leitelementen, eine neue Verkleidung der Hinterrad-Aufhängung und eine neue Bremsverkleidungen hinten. Für mehr aerodynamische Effizienz und Abtrieb. Beim Debüt der Upgrades im Fürstentum gab es keine Punkte, aber mit P9 in Spanien endlich wieder Zähler für Zhou und das Schweizer Team.
Zhou: Schwächen sind noch immer da und nicht leicht zu beheben
Problem: "Einige unserer Schwächen sind noch immer da, wie der Topspeed. Wir haben viel mehr Luftwiderstand als andere Teams", erklärt der Chinese. "Das ist unser nächstes Ziel, dann müssen wir uns keine so flachen Flügel mehr aufzwingen, um beim Topspeed mithalten zu können."
Das Projekt ist ein längerfristiges: Zhou rechnet erst gegen Saisonende oder überhaupt erst 2024 mit einer Lösung des Problems. "Das lässt sich nicht in ein, zwei Tagen oder Rennwochenenden beheben", so der Chinese. Trotzdem ist er mit dem C43 viel zufriedener als seinem Vorgängermodell. Für Kanada sind keine Updates angekündigt, erst beim nächsten Rennen. "Wir müssen die aus Barcelona erst richtig austesten."
Zhou trotzt seinen Kritikern: Bewiesen, wozu ich fähig bin!
"Unsere Performance ist sowieso immer sehr streckenabhängig, und dieses Jahr noch einmal mehr", so Zhou. Trotzdem ist er für den schnellen Stadtkurs in Kanada mit den langen Geraden und 60 Prozent Vollgasanteil zuversichtlich. Im letzten Jahr erzielte er in Montreal mit P10 seinen ersten Punkt. "Hier kommt es mehr darauf an, wie du die Reifen ins richtige Fenster bringst und die Kerbs meisterst."
Schon in Barcelona hätte der C43 planmäßig nicht so gut laufen sollen. "Aber wir sind mit purer Performance in die Punkte gefahren, nicht in einem Chaos-Rennen oder so", erinnert sich Zhou. Nach Australien der zweite neunte Platz für ihn. Gut für das Selbstbewusstsein, und gut für die ausgetesteten Updates. Und gut für sein Standing im Team: "Ich habe bewiesen, wozu ich fähig bin."
Generationen-Duell bei Sauber: Bottas vs. Zhou
Besonders im Vergleich mit dem Teamkollegen zeichnete sich Guanyu Zhou in seiner zweiten Saison in der Formel 1 aus. Nach P8 beim Auftakt in Bahrain blieb Valtteri Bottas punktelos. Auch im Qualifying verweist der junge Chinese seinen älteren finnischen Kollegen immer mehr in die Schranken.
4:4 im internen Teamduell, mit besserem Trend für Zhou. "Punkte sind ein realistisches Ziel", hofft Valtteri Bottas allerdings auf eine Besserung in Kanada. "Wir hätten schon in Barcelona das Auto für die Top-10 gehabt."
Formel 1 Kanada 2023: Der Zeitplan
- Freitag:
19:30 Uhr - 20:30 Uhr: 1. Freies Training
23:00 Uhr - 00:00 Uhr: 2. Freies Training - Samstag:
18:30 Uhr - 19:30 Uhr: 3. Freies Training
22:00 Uhr - 23:00 Uhr: Qualifying - Sonntag:
20:00 Uhr: Rennen (70 Runden)
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