Die Teamduelle nach dem Monaco GP der Formel 1: Nach jedem Rennen liefert Motorsport-Magazin.com 2023 wieder den Statistik-Vergleich zwischen allen Teamkollegen. Wer gibt im Qualifying den Ton an, wer ist im Rennen stärker? Alle Teamduelle aufgeschlüsselt.
Für die Berechnung des durchschnittlichen Rückstandes im Qualifying wird das letzte gemeinsame Segment herangezogen. In der Renn-Statistik werden Grands Prix und Sprints geführt.
Red Bull: Max Verstappen vs. Sergio Perez
Qualifying: Perez entglitt das Qualifying ehe er noch eine ernsthafte Rundenzeit stehen hatte, in Ste. Devote feuerte er den RB19 in die Wand. Verstappen zeigte im Gegenzug einen der besten Qualifying-Sektoren aller Zeiten auf seinem Weg zur Pole.
Rennen: Verstappen spielte vorne sein ganzes Können aus, erst beim Reifenmanagement, dann beim Regen. Bei Perez ging alles schief, viel davon war nicht seine Schuld. So fuhr er einem defekten Magnussen ins Heck, wurde von George Russell gerammt, und wechselte für nichts von Intermediates auf Regenreifen.
Aston Martin: Fernando Alonso vs. Lance Stroll
Qualifying: Ein paar Zentimeter zu viel Platz ließ Alonso im letzten Sektor und verlor so die Pole-Chance. Stroll patzte im Q2, das Team gab einem überfahrenen Trümmerteil die Schuld.
Rennen: Alonso konnte Verstappens Pace vorne nicht mitgehen, am Ende nahm er raus um P2 abzusichern. Stroll erlebte ein turbulentes Rennen im Hinterfeld, das er schließlich in der Wand beendete und einem zu stark schiebenden Motor die Schuld gab.
Alpine: Esteban Ocon vs. Pierre Gasly
Qualifying: Mit sensationeller letzter Runde zeigte Ocon auf. Gasly machte in Q3 zu viele kleine Fehler und verlor das Vertrauen ins Heck.
Rennen: Ocon richtete sich auf dem dritten Platz ein und wehrte alle Attacken von Mercedes ab, wenn auch ein Russell-Ausritt ihm das Podium final schenkte. Gaslys Pace war gut, am Ende war er sogar schneller als Charles Leclerc, doch im Monaco-Verkehr konnte er nichts erreichen.
Mercedes: George Russell vs. Lewis Hamilton
Qualifying: Trotz Setup-Experimenten bezwang ein unglücklicher Hamilton einen George Russell, der in Q3 nicht auf Touren kam und dann begann, das Auto zu überfahren.
Rennen: Hamilton setzte um, was ging, während Russell ein Podium dank perfekt getimten Inter-Wechsel auf dem Silbertablett serviert bekam und dann in Mirabeau in die Auslaufzone kippte.
Ferrari: Charles Leclerc vs. Carlos Sainz
Qualifying: Erste starke Sainz-Eindrücke vom Freitag verblassten nach einem FP2-Unfall. Als es drauf ankam, war Leclerc wieder der Schnellere.
Rennen: Keiner der beiden Ferrari wurde den Ansprüchen gerecht, der Reifenverschleiß war zu hoch. Sainz stritt sich am Funk um Strategie, drehte sich dann auch selbst ins Aus und landete so hinter Pierre Gasly. Leclerc, wegen Grid-Strafe (das Team war schuld) nur von P6 losgefahren, machte immerhin keine Fehler.
McLaren: Lando Norris vs. Oscar Piastri
Qualifying: Norris haute das ganze Wochenende gute Runden raus, nur in Q2 übertrieb er es am Ende und zwang seinen Mechanikern nach Mauerkuss eine stressige Reparatur auf. Zwar konnte er in Q3 noch fahren, war aber aus dem Rhythmus. Piastri brauchte alle drei Trainings, um diesen annähernd zu finden, bewies aber sein Können, als er es bis zum Qualifying tatsächlich auf die Reihe bekam.
Rennen: Norris war der klar bessere der beiden, trotz schlechterem Reifensatz und einem zweiten Stopp wegen strategischem Fauxpas der Box hielt er sich durchweg vor Piastri. Der aber mehr als zufrieden ist, dass er einen Rückstand von mehreren Zehnteln aus den Trainings abschütteln hatte können.
Alfa Romeo: Valtteri Bottas vs. Guanyu Zhou
Qualifying: Bottas war unglücklich mit seinem letzten Q2-Schuss, bis dahin aber gut unterwegs. Zhou kam mit der Streckenentwicklung überhaupt nicht zurecht.
Rennen: Bottas profitierte von einem perfekt gesetzten Intermediate-Wechsel und machte im Angesicht der Umstände das Beste draus. Zhou pokerte mit einem Stopp in der ersten Runde, ließ aber mit einem Fehler Nico Hülkenberg durch und blieb sonst unauffällig.
AlphaTauri: Yuki Tsunoda vs. Nyck de Vries
Qualifying: Tsunoda feierte ein weiteres starkes Qualifying und überraschte sogar mit Q3, während de Vries sich das ganze Wochenende langsam an das Limit herantastete und den verkürzten Rückstand zum Teamkollegen sowie das beste bisherige Samstags-Ergebnis als Erfolg wertete.
Rennen: Tsunoda hielt sich im Trockenen vorne, im Rennen kühlten ihm die Bremsen aus. Versuche, sie wieder aufzuheizen, scheiterten, stattdessen rutschte er im verzweifelten Kampf gegen McLaren in die Auslaufzone. De Vries war deutlich weiter hinten gelegen, hatte aber wie im Qualifying in Summe einen Aufwärtstrend zeigen können und leistete sich vor allem keine Fehler.
Williams: Alex Albon vs. Logan Sargeant
Qualifying: Albon versenkte das Auto schon in FP1 in der Mauer, überraschte aber im Qualifying mit einem 13. Startplatz. Sargeant war sich keines offensichtlichen Fehlers bewusst, war einfach deutlich langsamer.
Rennen: Beide litten unter starkem Reifenverschließ, Sargeant wie in allen bisherigen Rennen deutlich mehr. Albon dämmte das Problem auf dem Hard ein und hielt lange Anschluss an Zhou. Sargeant erlitt direkt nach dem Hard-Wechsel einen Reifenschaden und musste sich mit einem Soft-Reifen bis zum Regen durchquälen. Eine Strafe für zu schnelles Fahren in der Box machte das Rennen noch schlimmer.
Haas: Kevin Magnussen vs. Nico Hülkenberg
Qualifying: Beide Haas verschätzten sich mit der Qualifying-Strategie. Beide fuhren auch fast die idente Zeit, Magnussen stach Hülkenberg knapp aus.
Rennen: Beide versprochen daraufhin eine Alles-oder-Nichts-Strategie im Rennen, und holten prompt nichts. Hülkenberg wurde für einen leichten Kontakt in der ersten Runde bestraft, Magnussen fiel das Auto später in Anti-Stall, woraufhin er von Perez gerammt wurde. Beide wollten den vermeintlich kurzen Regenschauer dann auf Slicks aussitzen und verloren Unmengen an Zeit.
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