Ferrari kehrte nach einer vierwöchigen Pause im ersten Sprint der Formel-1-Saison 2023 zu alten Sitten zurück. Dabei zeigte Charles Leclerc in beiden Qualifying-Sessions beim Großen Preis von Aserbaidschan eine herausragende Leistung. Am Freitag und Samstagmorgen konnte er den Ferrari fürs Rennen und den Sprint auf die Pole Position setzen. Im Sprint hatte der Monegasse aber erneut mit der Pace des SF-23 zu kämpfen. Ferraris Achillesferse wurde Leclerc am Ende fast noch zum Verhängnis. Am Ende brachte er den zweiten Platz aber sicher über die Ziellinie.
Formel 1, Leclerc: Bakus Qualifying-König von Ferrari-Rennpace geplagt
Im Sprint-Shootout konnte sich Leclerc seit 2021 zum vierten Mal in Folge die Pole Position auf dem Baku City Circuit sichern. Nach der Frühjahrspause startete der Monegasse mit Erfolg in das vierte Rennwochenende. Doch am Samstagnachmittag holte ihn - zumindest teilweise - die Realität wieder ein.
Nach einem guten Start konnte Leclerc die Führung im Sprint behaupten. In einer frühen Safety-Car-Phase gab es aber bereits die erste Schrecksekunde. Am Funk meldete er einen vermeintlichen Cut. Zunächst war unklar, was er damit meinte. Ohne Kontext konnte man nur vermuten, ob er über Trümmerteile gefahren war oder ob sein Motor möglicherweise Aussetzer hatte. Leclerc fuhr ohne Probleme weiter, erst in der Pressekonferenz gab es die Auflösung. "Ich habe gesagt, es war eine Katze (auf Englisch 'Cat') auf der Strecke. Das Safety Car musste fast stehenbleiben, um sie nicht zu treffen."
Nach der Safety-Car-Phase hatte Leclerc aber weniger zu lachen. Sobald das DRS freigegeben wurde, hatte Sergio Perez leichtes Spiel. Er ging bei der ersten Gelegenheit auf Start Ziel vorbei. Leclerc blieb kurzzeitig am Mexikaner dran, musste anschließend aber vom Führenden abreißen lassen. "Ich weiß nicht, inwiefern es ein Kampf war. Ich habe mein Bestes gegeben, uns fehlt noch etwas Pace", gibt Leclerc nach dem Rennen zu.
"Darauf [Rennpace] liegt im Moment definitiv unser Fokus. Das ist jetzt schon seit einiger Zeit der Fall. Wir arbeiten daran und versuchen, etwas für das Rennen zu finden." Am Ende wurde der Monegasse noch von Max Verstappen unter Druck gesetzt. Der amtierende Weltmeister holte immer weiter auf ihn auf. Und das trotz Loch im linken Seitenkasten des Red Bulls.
Ferrari, Leclerc: Haben einen Schritt nach vorne gemacht
Trotz der fehlenden Pace ist Leclerc deutlich zufriedener mit dem SF-23. "Abgesehen davon denke ich, dass wir einen Schritt nach vorne gemacht haben", sagt der Monegasse. Im Gegensatz zu den anderen Teams brachte Ferrari in Baku deutlich weniger Upgrades an den Start. Nur ein neuer Heckflügel soll den Luftwiderstand am SF-23 reduzieren.
"Wir sind aber noch nicht auf dem Niveau von Red Bull", bemängelt er. Die Scuderia suche das gewisse Etwas, um aufzuschließen. "Es sieht ein bisschen besser aus. Aber wir müssen noch etwas finden. Und dieses Etwas fühlt sich noch ziemlich bedeutend an." Desto beunruhigender sind die Stimmen aus der Garage des amtierenden Konstrukteur-Meisters. "Wie Checo [Sergio Perez] sagte, sie [Red Bull] hätten vielleicht etwas mehr pushen können, und das wissen wir auch, also müssen wir noch etwas finden", so der Monegasse.
Ferrari, Leclerc über WM-Stand: Es zeigt, wie schlecht wir in den letzten Rennen waren
Nach einen katastrophalem Saisonstart konnte Leclerc seine Punkte in der Gesamtwertung mit nur einem Sprintrennen mehr als verdoppeln. In Bahrain und Australien fiel der Monegasse aus. Beim Saudi-Arabien GP erzielte er gerade einmal sechs Punkte. Nach dem Sprint in Baku konnte er nun sieben Punkte hinzuaddieren. Als Erfolg zählt er das aber nicht.
"Auf jeden Fall zeigt es, wie schlecht die ersten drei Rennen waren. Denn wenn man im Sprint die Punkte verdoppelt, ist das normalerweise kein gutes Zeichen", sagt Leclerc. "Aber hoffentlich können wir morgen ein sauberes Rennen fahren." Am Sonntag erhält der Monegasse dann seine zweite Chance. Hier wird er erneut von der Pole Position ins Rennen gehen. Das ganze Rennen der Formel 1 heute in Baku gibt es hier im Liveticker.
Formel 1 Baku 2023: Der Zeitplan
- Freitag:
11:30 Uhr - 12:30 Uhr: Freies Training
15:00 Uhr - 16:00 Uhr: Qualifying für den Grand Prix - Samstag:
10:30 Uhr - 11:14 Uhr: Sprint Shootout
15:30 Uhr: Sprint - Sonntag:
13:00 Uhr: Rennen (51 Runden)
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