Sergio Perez hat am Samstag in Baku den ersten Formel-1-Sprint der Saison 2023 gewonnen. Der Red-Bull-Pilot setzte sich gegen Ferrari-Fahrer Charles Leclerc durch und feierte in Aserbaidschan einen ungefährdeten Sieg. Für ihn war es der erste Triumph im Sprintformat der Königsklasse. Als Dritter komplettierte Weltmeister Max Verstappen das Podest, nachdem er sich in einem hitzigen Zweikampf gegen George Russell durchgesetzt hatte.

Für den Sprint über 17 Runden auf dem 6,003 Kilometer langen Baku City Circuit setzte fast das gesamte Feld auf den Medium-Reifen. Einzig Norris und Bottas wählten den Soft-Compound. Das Rennen kam nach einer frühen Safety-Car-Phase in Folge eines Unfalls von Yuki Tsunoda erst spät in Gang. Der Kampf um den Sieg wurde von den Red-Bull-Teamkollegen und Leclerc bestimmt. Einzig Russell spielte in der Anfangsphase kurz mit, als er Verstappen in ein harten Fight verstrickte und den Weltmeister überholte. Dieser konterte beim Restart in Runde sechs erfolgreich gegen den Mercedes-Fahrer.

In der siebten Runde ging Perez im ersten Anlauf mit DRS an Leclerc vorbei. Der Mexikaner ließ sich die Führung danach nicht mehr nehmen, während Verstappen bis zum Schluss versuchte, in Angriffsposition auf den Monegassen zu kommen. Der zweimalige Champion schaffte es jedoch nicht, eine Attacke zu setzen. Nach der Renndistanz von 102 Kilometern überquerte Perez die Ziellinie mit fast fünf Sekunden Vorsprung auf Leclerc. Verstappen folgte eine halbe Sekunde dahinter. Die Punkteränge wurden hinter dem Podium von Russell, Sainz, Alonso, Hamilton und Stroll komplettiert.

Formel 1, WM-Stand 2023: Perez bleibt dran

Der WM-Stand: Die Top-8 der Gesamtwertung belegten geschlossen die Punkteränge im Sprint. Perez holte durch seinen Sieg zwei Zähler gegenüber Verstappen auf und bleibt in der Gesamtwertung der einzige ernsthafte Verfolger des Titelverteidigers. Für Leclerc war der zweite Platz im Sprint mit sieben Punkten das bisher ertragreichste Resultat in der laufenden Saison.

Das Wetter: Der Sprint ging auf dem Straßenkurs in der Hauptstadt Aserbaidschans bei besten Bedingungen über die Bühne. Zum Start um 17:30 Uhr Ortszeit herrschte in der Metropole am Kaspischen Meer eine Außentemperatur von 22 Grad Celsius. Der Asphalt wurde bei strahlendem Sonnenschein und wolkenlosem Himmel mit 36 Grad Celsius gemessen.

Russell legt sich mit Verstappen an

Die Startphase: Leclerc setzte sich beim Start von der Pole Position klar gegen Perez durch und behauptet die Führung. Dahinter griff Russell sofort Verstappen an. Beide lieferten sich über mehrere Kurven ein hartes Rad-an-Rad-Duell. Nach einem Kontakt in Turn zwei setzte sich Russell eine Kurve später mit weiterem Ellenbogeneinsatz durch, was Verstappen im Funk wütend quittierte. Das Auto des Weltmeisters wurde dabei leicht beschädigt. Hinter ihm folgten Sainz, Hamilton, Alonso, Albon, Norris und Stroll.

Gegen Ende der Startrunde sorgte Tsunoda für den ersten Zwischenfall des Rennens. Der Japaner hatte in Kurve 13 massives Untersteuern und schlug außen an der Betonmauer an. Dabei wurde das rechte Hinterrad schwer beschädigt und der Reifen trennte sich von der Felge. Er rollte mit seinem AlphaTauri in langsamer Fahrt zurück an die Box. Aufgrund der Wrackteile und dem losen Reifen im letzten Sektor, wurde das Rennen mit einer VSC-Phase neutralisiert.

Kaputter Tsunoda löst Safety-Car-Phase aus

Der Rennverlauf: Aus der VSC-Phase wurde wenig später eine Safety-Car-Phase. Tsunoda hatte sich in der Box neue Reifen und einen neuen Frontflügel abgeholt, doch das Auto war auch nach dem Service nicht fahrfähig. Trotz einer schwer beschädigten Hinterradaufhängung ging er zurück auf die Strecke und rollte langsam um den Kurs, um schlussendlich in der Garage abzustellen. Die Rennleitung griff wegen des fahrenden Hindernisses sowie der verunreinigten Strecke auf das Safety Car zurück

Der Sprint wurde in Runde sechs wieder freigegeben. Leclerc blieb beim Restart souverän vor Perez an der Spitze. Dahinter ging das Duell zwischen Russell und Verstappen in die nächste Runde. Der Niederländer machte bei Freigabe des Rennens kurzen Prozess mit seinem Rivalen und übernahm Platz drei. Dahinter wurde Hamilton von Sainz sowie Alonso überrumpelt und fiel auf Rang sieben zurück.

Perez macht mit Leclerc kurzen Prozess

In der siebten Runde wurde das DRS freigegeben. Mit nur einer halben Sekunde Vorsprung auf Perez geriet Leclerc sofort unter Attacke. Der Mexikaner öffnete auf der Start- und Zielgeraden den Heckflügel und ging mühelos vorbei, konnte den Ferrari-Fahrer in der Folge aber nicht abschütteln. Leclerc blieb seinerseits im DRS-Fenster und wurde dabei von Verstappen verfolgt, der ebenfalls auf unter einer Sekunde dran war.

Nach zwölf Runden hatte sich das Spitzentrio entzerrt. Ohne DRS konnte Leclerc nicht den Anschluss halten und fiel sukzessive zurück. Perez war an der Spitze damit früh außer Reichweite und fuhr bei seiner Flucht vor Leclerc außerdem die schnellste Rennrunde. Verstappen fiel hinter Leclerc zwischenzeitlich aus dem DRS-Fenster. Es gelang ihm zwar, die Lücke wieder zu schließen, für einen Angriff kam er jedoch nie nah genug an den Ferrari-Fahrer heran.

Hinter der Spitze waren die Positionen früh bezogen. Im Verfolgerfeld sorgten große Abstände für einen statischen Rennverlauf. Die Soft-Strategie von Norris und Bottas erwies sich als Flop, da beide auf der kurzen Sprintdistanz zum Reifenwechsel kommen mussten. Nach 17 Runden sahen 18 der 19 gestarteten Piloten die Zielflagge.