McLaren baut eine neue Fahrer-Förderung für seine Motorsport-Unternehmungen auf. Nachdem das Formel-1-Team des Traditions-Rennstalls in den letzten Jahren ohne Werksmotorpartner und nur im Mittelfeld fuhr, hatte man die Nachwuchs-Förderung zeitweise komplett eingestellt, dann im Minimal-Zustand betrieben. Das soll sich jetzt ändern.

Am 20. April 2023 verkündete McLaren einen Relaunch des "McLaren Driver Development Programme". Der Name wurde auch schon in der Vergangenheit genutzt, aber alles andere soll neu aufgebaut werden. Zwei IndyCar-Piloten und ein Formel-4-Fahrer sind mit dabei. Geleitet wird das Programm von einem ehemaligen Le-Mans-Sieger.

McLarens großes Renn-Portfolio: Perfekt für Förderung

In der Formel 1 ist McLaren nach wie vor nur im Mittelfeld unterwegs, aber der Hersteller hat in den letzten Jahren Teams in der IndyCar-Serie und der Formel E aufgebaut. "Wir sind gut aufgestellt, um junge Talente vom Start ihrer Karriere weg zu unterstützen, bis zu Vollzeit-Cockpits oder Test- und Entwicklungsrollen", sieht Motorsport-CEO Zak Brown hier eine große Chance.

Seit 2021 fördert McLaren schon den Amerikaner Ugo Ugochukwu, der nach einer erfolgreichen Kart-Karriere inzwischen im Alter von 15 Jahren in die Formel 4 aufgestiegen ist. Im Vorjahr holte er im britischen Ableger den dritten Platz, 2023 wird er in der italienischen Serie antreten.

Neben Ugochukwu werden McLarens IndyCar-Pilot Pato O'Ward (23) und F1-Ersatzfahrer Alex Palou (26) den Grundstock des Programms bilden. McLaren stellt klar, dass nicht nur klassischer Nachwuchs gefördert werden soll. Das Programm soll auch etablierte Fahrer aus anderen Serien, wie O'Ward und Palou, Chancen bieten, Erfahrung rund um die Formel 1 zu sammeln.

McLaren überträgt Fahrer-Förderung einem Le-Mans-Sieger

Zuständig für das Programm ist der 61-jährige Italiener Emanuele Pirro, zu dessen größten Motorsport-Erfolgen sechs Gesamtsiege bei den 24 Stunden von Le Mans mit Audi zählen. "Wir haben ein erfahrenes Team hier bei McLaren, das von Emanuele geführt wird und in der Lage ist, jene Unterstützung und Ressourcen zu liefern, die es bei der Entwicklung von rohen jungen Talenten zu wettbewerbsfähigen Profi-Rennfahrern braucht", ist sich Zak Brown sicher.

Pirro selbst fügt an: "Zusammen mit meinem Team wird meine Rolle dabei helfen, ein topaktuelles Programm aufzubauen, die bestmöglichen Fahrer auszuwählen und sie mit allen Werkzeugen zu versorgen, die sie brauchen, um ihr Talent bestmöglich auszureizen."

"Wichtig für uns sind die IndyCar- und Formel-E-Teams, die den Mitgliedern unseres McLaren Driver Development Programmes zusätzliche Chancen auf eine Profi-Karriere bieten", schließt Pirro an.

Pato O'Ward durfte bereits im F1-McLaren testen, Foto: LAT Images
Pato O'Ward durfte bereits im F1-McLaren testen, Foto: LAT Images

Was Einsatz-Cockpits in der Formel 1 angeht, scheint McLarens Bedarf allerdings gedeckt. Lando Norris (23) und Oscar Piastri (22) sind tatsächlich beide jünger als Palou und O'Ward. In der Formel E steht McLaren mit Rene Rast (36) und Jake Hughes (28) am Start, in der IndyCar-Serie sind noch Felix Rosenqvist (31) und Alexander Rossi (31) im Kader.

In der Vergangenheit verzeichneten McLarens Nachwuchs-Programme eine überdurchschnittlich hohe Erfolgsquote. Norris wurde so in die Formel 1 befördert, auch Kevin Magnussen und Stoffel Vandoorne erhielten dort ihre ersten F1-Chancen. Alles überstrahlt aber natürlich Lewis Hamilton, der bisher einzige F1-Weltmeister des Programms.

Formel 1 WM-Stand 2023: Die Fahrer-Tabelle

  • 1. Max Verstappen (69 Punkte)
  • 2. Sergio Perez (54 Punkte)
  • 3. Fernando Alonso (45 Punkte)
  • 4. Lewis Hamilton 38 Punkte)
  • 5. Carlos Sainz (20 Punkte)
  • 6. Lance Stroll (20 Punkte)
  • 7. George Russell (18 Punkte)
  • 8. Lando Norris (8 Punkte)
  • 9. Nico Hülkenberg (6 Punkte)
  • 10. Charles Leclerc (6 Punkte)
  • 11. Valtteri Bottas (4 Punkte)
  • 12. Esteban Ocon (4 Punkte)
  • 13. Oscar Piastri (4 Punkte)
  • 14. Pierre Gasly (4 Punkte)
  • 15. Guanyu Zhou (2 Punkte)
  • 16. Yuki Tsunoda (1 Punkt)
  • 17. Kevin Magnussen (1 Punkt)
  • 18. Alexander Albon (1 Punkt)
  • 19. Logan Sargeant (0 Punkte)
  • 20. Nyck de Vries (0 Punkte)