Drama in Australien! Mit drei roten Flaggen, unzähligen Kollisionen und umstrittenen Entscheidungen der Rennleitung entwickelt sich der Australien GP zu einem Chaos-Rennen. Auch für Aston Martin war das Rennen eine Achterbahnfahrt. Für Fernando Alonso sah es lange Zeit wie ein sicheres Podium aus, ehe Kevin Magnussen der Formel 1 einen zweiten Restart bescherte.

Als Fernando Alonso dann zwei Runden vor Schluss von Landsmann Carlos Sainz im Ferrari abgeschossen wurde, fiel er ans Ende des Feldes zurück. Die Nullnummer für Aston Martin konnte mit viel Glück abgewendet werden und wie in Jeddah bekam Fernando Alonso sein Podium auf glückliche Art und Weise zurück. Sainz nimmt der Spanier aber sogar in Schutz.

Darum bekam Alonso dritten Platz zurück

"Für das Team ist es großartig! Position drei und vier, das sind fast 30 Punkte. Das macht mich für alle Jungs und Mädchen im Team glücklich", zeigt sich Fernando Alonso in der Pressenkonferenz nach dem Rennen gut gelaunt. Für ihn und das Team war es eine Berg- und Talfahrt voller Gefühle und Emotionen, gibt er zu.

Sein Rennen gestaltete sich mit einem Zweikampf gegen Lewis Hamilton um den zweiten Rang dabei eigentlich recht ruhig. Vorbei kam er allerdings nicht. "Ich habe versucht, Druck auszuüben. Er hatte aber ein unglaubliches Rennen, wie du es auch von einem Champion wie ihm erwartest. Er hatte nur einen Verbremser in Kurve 13 in 58 Runden."

Position drei nimmt er gerne mit. Die Kollision mit Carlos Sainz hatte Alonso kurzzeitig das Podium gekostet. "In Runde eins hat mich wer in der dritten Kurve berührt und beim letzten Restart hat mich offenbar Carlos berührt. Ich hatte nur in Jeddah einen normalen Start, denn in Bahrain hat mich Lance in Kurve vier berührt. Ich bin anscheinend sehr attraktiv", scherzt Alonso gelassen.

Schließlich bekam er den dritten Platz wieder zurück. Der Grund dafür: Kurz nach dem Vorfall mit Sainz kollidierten beide Alpines und lösten prompt eine rote Flagge aus. Alonso konnte mit seinem Auto an die Box zurückfahren. Die Rennleitung entschied in der Folge, die Reihenfolge von vor dem zweiten Restart wiederherzustellen, wodurch Alonso nach vorne rutschte – einzig all jene Piloten, die im Zuge des vorangegangenen Restarts ausgeschieden waren, fanden in der alt-neuen Rangordnung keine Berücksichtigung.

Alonso nimmt Sainz in Schutz: Strafe zu harsch

Gegenüber Carlos Sainz, der für den Unfall eine 5-Skeunden-Strafe erhielt und damit aus den Punkten fiel, hegt Alonso aber keinen Groll. "Ich denke, dass die Strafe zu harsch ist. In der ersten Runde ist es immer schwierig, den Grip einzuschätzen und wir fahren niemandem mit Absicht ins Auto", so Alonso. "Es ist Teil des Racings."

Fernando Alonso lieferte sich gegen Lewis Hamilton einen Zweikampf um Platz zwei, Foto: LAT Images
Fernando Alonso lieferte sich gegen Lewis Hamilton einen Zweikampf um Platz zwei, Foto: LAT Images

Etwas überrascht zeigt er sich aber über die roten Flaggen im Rennen: "Bei der ersten sind wir in Kurve sechs einmal hinter dem Safety Car durchgefahren und es war nur ein bisschen Kies, aber sonst nichts Übles auf der Strecke." Der 41-Jährige bleibt in der ganzen Situation im Vergleich zu anderen Fahrern im Feld gelassen: "Wir wussten im Auto nicht, was los ist. Vielleicht hat etwas bei der Barriere nicht gepasst. Die Rennleitung hat mehr Infos als wir. Wenn es eine rote Flagge ist, dann wir es dafür einen Grund geben."

"Wir haben nichts gestohlen"

Für Aston Martin bedeutete dies in Australien letztlich das dritte Podium in Folge – alle davon gehen auf das Konto von Fernando Alonso. Doch auch der vierte Platz von Lance Stroll bescherte dem Team viele Punkte. "Wir haben bei ein oder zwei Sachen Glück gehabt, aber wir haben niemandem etwas gestohlen", O-Ton Aston-Martin Teamchef Mike Krack nach dem Rennen.

"Wir hätten nicht gedacht, dass wir in der ganzen Saison ein Podium holen, jetzt sind es in drei Rennen drei Podien. Alles ist jetzt ein Bonus", erklärt Alonso, auch wenn das Feld in Australien enger zusammen schien als noch bei den vorherigen zwei Rennen. Krack hebt aber hervor, nicht zu viel in das Rennen hineinzuinterpretieren. Schließlich seien alle Teams auf den harten Reifen lediglich um das richtige Management bemüht gewesen.