Max Verstappen sicherte Red Bull an einem turbulenten Freitag der Formel 1 in Australien die Bestzeit. Der Weltmeister bestätigte trotz Schwierigkeiten seine Favoritenrolle. Nach den dominanten Vorstellungen von Bahrain und Saudi-Arabien erwarten die Titelverteidiger in Melbourne jedoch mehr Gegenwehr. Regen im zweiten Training hinderte Red Bull daran, das Auto von Verstappen weiter zu optimieren. Das Setup von Teamkollege Sergio Perez soll trotz langsamerer Rundenzeiten die Marschroute vorgeben.

"Alonso ist sehr schnell und wir müssen bedenken, dass er in der Weltmeisterschaft nur 14 Punkte hinter uns liegt. Das kann spannend werden", so Red-Bull-Manager Dr. Helmut Marko am Mikrofon von Sky Deutschland. Seine Nummer eins beendet das 1. Freie Training am Freitagmorgen mit einer Rundenzeit von 1:18.790 Minuten klar an der Spitze. Lewis Hamilton und Sergio Perez lagen als Zweit- und Drittplatzierter rund eine halbe Sekunde dahinter.

In der zweiten Sitzung ging die Bestzeit an Fernando Alonso, der vor Einsatz des Regens bis auf eine Zehntelsekunde an Verstappens Bestmarke aus dem FP1 herangekommen war. Der Aston-Martin-Pilot war dabei auf den Medium-Reifen unterwegs, Verstappen hingegen fuhr am Vormittag die weiche Reifenmischung. Der Niederländer war darüber hinaus auffällig wild unterwegs.

Verstappen fehlt in Melbourne der Grip

"Wir sind schnell, aber das Auto ist vielleicht etwas zu nervös. Vor allem Max braucht mehr Anpressdruck", erklärt Marko. Am Ausgang von Kurve vier war Verstappen auf den Randstein geraten, hatte sich daraufhin gedreht und einen Reifensatz zerstört. "Die Bedingungen waren heute nicht besonders gut, wir hatten wenig Grip und der Asphalt schien rutschig zu sein. Es war ziemlich schwierig, die Reifen zu wechseln. Das war knifflig, wenn man sofort pushen will", so der 25-Jährige.

Darüber hinaus machten ihm die Unterbrechungen aufgrund eines Fehlerhaften GPS-Systems zu schaffen, von denen alle Teams gleichermaßen betroffen waren: "Es gab auch einige Unterbrechungen durch die roten Flaggen, so dass wir nie wirklich in einen Rhythmus kamen. Es war schwer zu sagen, wie sich das Auto anfühlte, denn wir hatten nie ein Fenster, in dem ich dachte, dass wir den Reifen im Griff haben."

Setup von Perez für Red Bull vielversprechender

Perez war in Turn drei ebenfalls kurzzeitig im Abseits zu sehen, doch unter dem Strich überzeugte dessen Fahrzeugeinstellung mehr. "Wir haben im Vergleich zum FP1 einige gute Änderungen vorgenommen, die ich in Sektor eins und zwei spüren konnte, aber am Nachmittag konnte ich wegen des Verkehrs in Sektor drei keine volle Runde fahren", sagt er.

Wir sind mit Perez und Verstappen verschiedene Abstimmungen gefahren. Das Fazit ist, dass wir mehr in die Perez-Richtung gehen. Das bedeutet mehr Downforce, um das Auto stabiler zu machen. Vor allem wenn dieses Wetter anhält, ist ein weniger nervöses Auto wichtig", so Marko gegenüber dem ORF.

Der Rückstand des Mexikaners auf Verstappen ist dabei nicht überzubewerten. "Wir sind keine Rundenzeit gefahren und haben stattdessen einfach nach jeder Runde Abstimmungsarbeiten durchgeführt. Die sind in positive Richtungen gegangen", stellt er klar. "Es wurden verschiedene Konzepte ausprobiert und Longruns mit unterschiedlichen Reifen durchgeführt. Die konservative Abstimmung von Perez ist hier wohl besser."

Der Regen vereitelte im zweiten Training weitere Erkenntnisse unter optimalen Bedingungen. Doch in Anbetracht anhaltender Regenwahrscheinlichkeit für den Rest des Wochenendes kam dies nicht ungelegen. "Wir haben diese Session genutzt und sind nach jeder Runde wieder reingekommen, um das Setup zu ändern. Sowohl bei Perez als auch bei Max war es positiv. Wir sind für alle Eventualitäten gerüstet", sagt Marko.