Die Startboxen der Formel 1 werden in Australien um 20 Zentimeter breiter. Die Regelhüter der FIA reagieren damit auf den Strafen-Ärger zum Start der Saison 2023. In beiden Rennen gab es bereits 5-Sekunden-Strafen, weil ein Fahrer falsch in der Startbox stand. Das sorgt für Frust bei den Fahrern, die darin bloß einen Formfehler sehen.

Das Problem ist, dass die Fahrer nicht zu weit vorne stehen - sondern zu weit links oder rechts. Fernando Alonso will nicht absprechen, dass er in Saudi-Arabien zuletzt falsch stand. Bei strenger Regelauslegung mussten ihn die Stewards bestrafen. Aber: "Ich denke auch, dass die FIA damit kein Problem haben will. Denn solange du nicht zu weit nach vorne fährst, hast du keinen Vorteil."

"Eine 5-Sekunden-Strafe dafür, dass du lateral falsch drinstehst, ist wohl zu hart", unterstreicht George Russell. "Wir sehen nichts, wenn wir reinfahren. Die Strafe muss diese Schwierigkeit reflektieren." Dass die Startboxen in Australien jetzt 2,70 Meter breit sind, stimmt die Fahrer optimistisch, dass hier kein Problem mehr auftreten wird, aber das Grundproblem wird damit nicht gelöst.

Formel-1-Fahrer klagen: Sehen nichts im Auto

Der Prozess vor einem Start wird in der Formel 1 von Jahr zu Jahr schwieriger. Die Fahrer sitzen tief in ihren zwei Meter breiten Autos. Mit den seit dem Vorjahr über den Vorderreifen montierten Luft-Deflektoren ist die Sicht nach vorne noch schlechter geworden. Auf die seitlichen Linien der Startbox schauen die Fahrer schon gar nicht mehr. Es würde keinen Sinn machen. Sie sehen sie sowieso nicht.

Die angepassten Startboxen in Australien, Foto: LAT Images
Die angepassten Startboxen in Australien, Foto: LAT Images

Stattdessen konzentrieren sie sich allein auf eine eingezogene gelbe Querlinie. Die steht weit über die Startbox hinaus und soll bei der Einschätzung helfen, ob man zu weit vorne steht. Doch selbst diese Linie sieht man inzwischen nur mehr schlecht. "Du schaust auf der Seite des Cockpits raus", erklärt Alonso. Das macht es schwierig, gerade in die Box hineinzufahren: "Vielleicht hat das abgelenkt. Da habe ich den Fehler gemacht."

"Ich komme aus der Formel 2 und Formel 3, da siehst du alles, die gelbe Linie, und da ist es richtig einfach, das Auto korrekt auszurichten", berichtet Neuling Logan Sargeant. Das erste Parken in der Formel 1 war ein Schock: "Du kannst nichts sehen. Keine Linien. Du musst eine Markierung an der Wand links oder rechts hernehmen, um zu wissen, wie weit du nach vorne fahren kannst."

Neue Start-Markierungen für Formel 1 im Test

Der FIA ist bewusst, dass es sich bei diesen Strafen um unglückliche Formfehler handelt, und dass die Fahrer nichts sehen. In den Trainings von Australien soll in einer Startbox auch eine neue Mittellinie getestet werden, damit sich die Fahrer beim Ausrichten auf die Startbox besser orientieren können. Alonso zweifelt an der Wirksamkeit: "Eben weil du auf die Seite schaust, und nicht nach vorne. Das ist die größte Herausforderung." Zu weit zu fahren ist noch immer die größere Sorge.

20 Zentimeter breitere Boxen mögen auch keine dauerhafte Lösung sein, mahnt Alonso: "Auf Strecken wie Monaco oder Imola stehst du etwas schief, weil du sonst crashst." Die Startaufstellung liegt dort nicht auf einer Geraden, sondern in einer leichten Biegung. "Da müssen wir sehen, wie wir die Strafen in solchen Rennen anwenden."

Formel 1 Australien 2023: Der Zeitplan

  • Freitag:
    03:30 Uhr - 04:30 Uhr: 1. Freies Training
    07:00 Uhr - 08:00 Uhr: 2. Freies Training
  • Samstag:
    03:30 Uhr - 04:30 Uhr: 3. Freies Training
    07:00 Uhr - 08:00 Uhr: Qualifying
  • Sonntag:
    07:00 Uhr: Rennen (58 Runden)

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