Was sich nach den Testfahrten bereits andeutete, ist nun Gewissheit. Nach einem für Mercedes-Verhältnisse desaströsen Saisonauftakt ist klar: Das Team aus Brackley hat über den Winter den Anschluss an Red Bull nicht wiederherstellen können. Im Gegenteil: Toto Wolff spricht bereits von einem verdreifachtem Rückstand.

Nachdem Wolff bereits selbst von einem der schlechtesten Renntage jemals sprach, legte Lewis Hamilton im Interview mit der BBC nach. Das Team hätte vergangenes Jahr nicht auf ihn gehört. Das gibt Anlass, um über die Zukunft des 7-fachen Weltmeisters zu spekulieren. Könnte die abermals mangelnde Konkurrenzfähigkeit des Mercedes die Vertragsverhandlungen mit Hamilton erschweren?

Hamilton konstatierte nach dem Bahrain-Auftakt, schlichtweg meilenweit weg zu sein. Im Strategie-Meeting vor dem Rennen wollten Hamiltons Ingenieure seinen Prognosen auch keinen Glauben schenken. Schief hängt der Haussegen in Brackley angeblich nicht, wie sein Teamchef betont: "Wir halten alle zusammen und das wird sich auch nicht ändern, nur weil wir einen weiteren sehr schlechten Saisonstart hatten. Wir haben mit ihm [Lewis Hamilton] gemeinsam acht Konstrukteurs- und sechs Fahrerweltmeisterschaften gewonnen." Deshalb würde diese Beziehung auch halten, so Wolff.

Ist Mercedes jetzt nur noch die 4. Kraft?, Foto: LAT Images
Ist Mercedes jetzt nur noch die 4. Kraft?, Foto: LAT Images

Toto Wolff stellt klar: Das Auto ist unser Problem

"Es geht aktuell gar nicht darum, über die Fahrersituation für 2024 zu sprechen, dafür ist es sowieso zu früh. Wir müssen beiden Fahrern einfach ein besseres Auto zur Verfügung stellen, eines mit welchem sie vorne mitkämpfen können." Der Vertrag von Lewis Hamilton läuft Ende 2023 aus. Nach dem Rennende behauptete der Österreicher, es gebe absolut nichts Positives, das man aus dem Rennen mitnehmen könnte. Später beklagte er zudem: "Uns fehlt Abtrieb, wir ruinieren durch das ständige Rutschen unsere Reifen und mit ruinierten Reifen geht es eben nach hinten."

Zwar meinte Toto Wolff, dass die Pace vielleicht auf eine Runde in Ordnung gewesen sei, Fakt ist aber auch, dass beide Mercedes-Piloten im Qualifying bereits von Fernando Alonso geschlagen wurden. Nachdem in den letzten neun Auflagen des Großen Preises von Bahrain immer mindestens ein Mercedes-Fahrer unter den ersten Drei ins Ziel fuhr, meinte George Russell am Sonntagabend noch, dass er bereit wäre, einen Teil der, wenn nicht sogar die gesamte Saison, für die Zukunft zu opfern.