Position sechs und sieben wurden es. George Russell und Lewis Hamilton erlebten einen eher gebrauchten Samstagnachmittag in Bahrain. Sogar Formel-1-Altmeister Fernando Alonso im Aston Martin schlug die beiden Mercedes. Damit startet das Kundenteam den Bahrain Grand Prix offiziell vor dem Werksteam. Das Zeropod-Konzept funktioniert auch rund ein Jahr nach der ersten Implementation nicht so gut, wie es sich das Team vor dem F1-Generationswechsel erhofft hatte, weshalb Teamchef Toto Wolff das Mercedes-Konzept öffentlich aufgab. Den Titelkampf schreibt der Österreicher aber trotzdem noch nicht komplett ab, während seine Fahrer auf die Rennpace hoffen.

Formel-1-Titelkampf für Mercedes schon gelaufen?

Insgesamt fehlen Mercedes mit beiden Autos jeweils sechs Zehntel auf Platzhirsch Red Bull mit Max Verstappen am Steuer. Auf Alonso verliert das Team aus Brackley hingegen rund eine Zehntel. Aber wo verliert der Schwarzpfeil all die Zeit, liegt es wie letztes Jahr so oft an der fehlenden Geschwindigkeit auf den Geraden oder gibt es neue Probleme? "Wir verlieren Zeit in den High-Speed Kurven", stellt Wolff klar. „Die Kurven 5, 6 und 7 sind so ziemlich der einzige Ort, an dem wir große Mengen an Zeit verlieren. In den anderen Kurven sind wir okay, auch auf den Geraden sind wir okay, das ist also eigentlich alles", weiß der Teamchef. Den Formel-1-Teams stehen die GPS-Daten der Autos zur Verfügung. Damit können die Mitarbeiter genau analysieren, wo ihr Auto im Vergleich zu den anderen Zeit gewinnt oder verliert.

Lewis Hamilton will nach wie vor seinen achten WM-Titel gewinnen, Foto: Mercedes
Lewis Hamilton will nach wie vor seinen achten WM-Titel gewinnen, Foto: Mercedes

Ist der Titelkampf für Mercedes damit schon vor dem ersten Rennen 2023 gelaufen? Der Rückstand scheint sich nicht zu verkleinern, lediglich die bald kommenden Updates, die auch die Seitenkästen des W14 erheblich verändern sollen, geben Grund zur Hoffnung. "Wir sind Racer und wir werden nie aufgeben, darum zu kämpfen, in jeder einzelnen Session an der Spitze zu stehen. [...] Es ist das erste Qualifying des Jahres, deswegen möchte ich nichts ausschließen", will Wolff die Hoffnung noch nicht aufgeben. Immerhin ist 2023 die längste Formel-1-Saison der Geschichte - und bietet damit viel Zeitraum für Verbesserung. "Aber ich bin auch realistisch. Es müsste sich viel ändern."

Hamilton und Russell mit Hoffnung auf Rennpace

Im vergangenen Jahr hoffte man bei Mercedes auf die Entwicklung. Das Kämpfen um Siege Ende 2022 und der erneute Angriff auf die Weltmeisterschaft 2023 waren das erklärte Ziel. Viel ist davon aber nicht mehr übrig. "Das Auto hat sich okay angefühlt", beschreibt Lewis Hamilton die erste Zeitenjagd mit seinem neuen Dienstwagen. "Wir wussten, dass wir Rückstand haben. Wie viel nicht genau. Ich habe das Setup auf das Rennen ausgerichtet, also hoffe ich, dass es dort besser funktioniert", beschreibt der Brite seinen Plan für das morgige Rennen. Schon in der vergangenen Saison funktionierte der W13 im Rennen oft deutlich besser als im Qualifying, darauf baut der siebenfache Weltmeister auch bei dessen Nachfolger.

"Insgesamt fühlt sich das Auto besser an als letztes Jahr", zeigt sich George Russell optimistischer als sein Teamkollege. "Insgesamt ist die Basis damit denke ich besser als beim W13. Jetzt können wir uns darauf fokussieren insgesamt mehr Performance zu finden, anstatt erst Probleme lösen zu müssen", hofft der Grand-Prix Sieger. Während der W13 letztes Jahr noch viel hüpfte, verhielt sich der W14 bis dato dahingehend sehr ruhig. "Ich glaube, die Qualifying-Pace von Ferrari ist immer besser als ihre Rennpace und bei uns ist es genau umgekehrt. Wir sind in einer guten Position, um mit Ferrari und Fernando um Platz drei zu kämpfen", weiß Russell um die Schwächen der Konkurrenz aus Maranello. Ein Podium wäre nach dem Qualifying für Mercedes wohl zumindest Schadensbegrenzung.

Formel 1 Bahrain 2023: Der Zeitplan

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