Red Bull drückte der Formel 1 am Samstag bei den Testfahrten in Bahrain noch einmal seinen Stempel auf. Nachdem Max Verstappen an den ersten beiden Tagen bereits mit einer Bestzeit und Platz zwei die starke Form der Weltmeister unterstrichen hatte, distanzierte Sergio Perez die Konkurrenz zum Abschluss deutlich. Das gesamte Paddock sieht Red Bull für die bevorstehende Saison 2023 in der Favoritenrolle. Der Pace-Setter der Wintertests lehnt ab. Gute Zuverlässigkeit sorgt nach Ausfalldebakel 2022 für Zuversicht.

"Das werden wir erst am kommenden Wochenende sehen, denn in diesen Tagen hier bekommen wir nicht das ganze Bild zu sehen", spielt Perez das Ergebnis der Testfahrten herunter. "In Bahrain ist das Testen auch sehr schwierig, weil die Strecke sich jedes Mal verändert, wenn du rausfährst. Der Asphalt ist sehr rau und da ist es nicht einfach, zu testen."

Am finalen Tag hatte er auf dem C4-Reifen mit deutlichem Vorsprung auf Lewis Hamilton die Bestzeit erzielt, obwohl der Mercedes-Pilot auf dem vermeintlich schnelleren C5-Compound unterwegs war. Das Ferrari-Duo büßte auf dem gleichen Reifen wie Perez sogar deutlich über eine halbe Sekunde auf den Mexikaner ein.

"Wir haben sicher eine gute Pace im Auto, mit der wir arbeiten können", so sein positives Fazit. Über den Verlauf der drei Tage spulten Verstappen und er insgesamt 413 Runden auf dem 5,412 Kilometer langen Bahrain International Circuit ab. "Es war sehr intensiv. Wenn nur so wenig Zeit ist, kommt es darauf an, das Maximum daraus zu machen. Wir haben wirklich gut gearbeitet und ein gutes Verständnis für das Auto bekommen."

Mit seiner Bestzeit von 1:30,305 Minuten war er am Ende 1,3 Sekunden schneller als Verstappen, der am Samstag nicht mehr ins Lenkrad griff. Der Niederländer hatte seine persönliche Bestzeit am Vortag auf dem C3-Reifen aufgestellt.

Red Bull fürchtet kein Bahrain-Desaster wie 2022

Das Gefühl für den neuen RB19 und das sich mit dem Teamkollegen deckende Feedback lassen Perez hoffen. "Im Moment verfolgen wir dieselben Dinge, das ist also eine gute Basis", so der 33-Jährige. Noch wichtiger ist mit Blick auf das erste Saisonrennen allerdings die Zuverlässigkeit. Im Vorjahr wurde Red Bull von technischen Defekten am Benzinsystem an beiden Autos gestoppt und startete mit einer Nullnummer ins Jahr.

"Die Verbesserungen sind deutlich. Normalerweise sehen wir im zweiten Jahr einer Fahrzeuggeneration bei der Zuverlässigkeit viele Fortschritte. Bei uns trifft das auch zu. Wir sind ohne große Probleme gefahren", so Perez, der dementsprechend zuversichtlich ist: "Wir wollen vorne dabei sein. Es wird ein wichtiges Wochenende und die Bedingungen werden ähnlich wie hier am Samstagabend sein. Es wäre toll, die Saison deutlich besser als letztes Jahr zu beginnen."