Die Wechsel-Posse rund um Oscar Piastri zu McLaren war eines der großen Themen der abgelaufenen Formel-1-Saison. Ein Vorfall, bei dem sowohl Alpine als auch McLaren Recht behalten wollten und vonseiten des französischen Rennstalls gegen den 21-Jährigen Piastri gestichelt wurde. Der langjährige Teamkollege von Sebastian Vettel und Manager des jungen Australies, Mark Webber, erklärt nun den spektakulären Wechsel und erlaubt sich einen kleinen Seitenhieb gegen Alpine.
Webber schmettert Alpine-Kritik ab
Am zweiten September 2022 wurde es offiziell: Oscar Piastris Vertrag, den er Monate zuvor bei McLaren unterschrieben hatte, wurde vom Contract Recognition Board anerkannt. Damit war klar, dass Piastri 2023 für McLaren an den Start gehen wird. Alpine dagegen wollte lang Zeit nicht akzeptieren, dass ihre Vereinbaarungen mit ihrem eigentlichen Nachwuchspiloten keine Gültigkeit hatten. Man musste sich eine Niederlage eingestehen, eine schmerzhafte.
Der französische Rennstall hatte daher auch schon zuvor Möglichkeiten genutzt, um Piastri zu kritisieren. Dieser habe sich nicht loyal verhalten, schließlich hatte man jahrelang viel Geld in seine Entwicklung gesteckt. Doch ist dem wirklich so? "Ironischerweise hat er so viel Loyalität zeigen können, wie es ihm unter den Umständen möglich war", so Mark Webber in einem Interview mit dem australischen Medium 'Speedcafe'. Er möchte diese Kritik in die Welt der Fabeln verbannen.
Piastri habe in Bezug auf seine Zukunft auf Antworten gewartet. "Er war der, der in der ganzen Situation am loyalsten war", bekräftigt Webber. Die Antworten, von denen Webber spricht, kamen aber offenbar zu spät. Als dann bei McLaren, die mit Daniel Ricciardo unglücklich waren, plötzlich eine Option auf dem Tisch lag, habe man versucht, den Prozess schnell voranzutreiben.
Auch wenn dies bedeuten würde, Landsmann Daniel Ricciardo dabei das Cockpit wegzunehmen. "Er wusste, dass McLaren jemand anderen nehmen würde, wenn er es nicht gemacht hätte", begründet Webber. "Ein Rennfahrer möchte Rennen fahren und das ist etwas, das Oscar vergangenes Jahr sehr traurig gemacht hat."
Mark Webber: McLaren geht riesengroßes Risiko ein
Dabei stand Alpine vergangene Saison sportlich besser da als McLaren. Letztlich betont Webber aber einen Punkt, der entscheidend für Piastris Wechsel nach Woking war: "Es war einfach die Tatsache, dass sie ihn wollten. Es ist wichtig, zu sehen, dass man einen wirklich will."
Trotz dieser Chance ist sich Webber aber auch bewusst, was das für McLaren bedeutet: "Am Ende haben sie sich entschieden, mit Oscar ein sehr großes Risiko einzugehen", so der Australier. "Das ist enorm." Die Vergangenheit hat aber bereits gezeigt, dass McLaren auch mit Rookies sehr viel Erfolg haben kann. Lando Norris und Lewis Hamilton sind zwei Beispiele.
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