Im Rahmen des Formel-1-Wochenendes in Abu Dhabi traf sich die F1-Kommission der FIA in dem Wüstenemirat, um Regeländerungen zu besprechen. Die gravierendste Änderung im sportlichen Reglement gibt es bei den Sprint-Rennen der Königsklasse. Dort werden neue DRS-Regeln erprobt. Kann man dadurch das Racing verbessern?

Die Regel-Novelle liest sich so eingängig wie simpel. Bereits auf der zweiten Runde nach dem Start, einem Restart oder einem Safety-Car-Restart wird es erlaubt sein, das DRS zu nutzen. Bislang durfte das System erst in Runde 3 freigegeben werden.

Formel 1: DRS-Freigabe eine Runde früher

Diese Verschiebung um eine Runde mag nach einer minimalen Anpassung aussehen, allerdings bleibt damit nach in der Startphase dem Führenden wesentlich weniger Zeit, seinen Vorsprung auf über eine Sekunde aufzubauen und sich von P2 zu lösen.

Bei den normalen Formel-1-Rennen bleibt aber vorerst alles beim Alten. Dort wird das DRS nach wie vor erst nach drei Runden freigegeben. Ob es bei den sechs Sprints das Ziel erfüllt, die Abstände im Feld kleiner zu halten, wird sich zeigen.

Neue Budgetcap-Regeln für Sprint

Es ist aber nicht die einzige Anpassung am Regelwerk im Umfeld des Sprints. Auch die Ausgleichszahlungen für Unfälle in einer Formel-1-Sprintsession wurden angepasst. Bislang konnte ein Team nach einem Crash im Sprint bis zu einer Summe von 100.000 US-Dollar Reparaturausgaben geltend machen, die nicht unter den Budget Cap fielen.

Dieser Schadensausgleich wird nun gestrichen. Stattdessen verdoppelt die FIA den Betrag, welcher einem Formel-1-Rennstall pro Sprint insgesamt gutgeschrieben wird. Bislang erhielt ein Rennstall 150.000 US-Dollar pro Kurzrennen am Samstag, dieser Betrag wird auf 300.000 US-Dollar erhöht.

Faktisch entspricht das also einer Erhöhung der Budgetdeckelung für 2023 von in Summe 900.000 US-Dollar, da sechs Sprints auf dem Plan stehen. Abgesehen von dieser Vereinfachung wurden noch weitere kleine Anpassungen an dem Finanz-Reglement der Königsklasse vorgenommen.

Ein weiterer Beschluss, der gefällt wurde, betrifft die Reifenwärmer. Diese sollten ursprünglich 2024 vollkommen abgeschafft werden. Dieser Plan wurde zwar nicht komplett verworfen, aber nachdem die Reifentests in Austin und Mexiko diese Planung in Frage stellten, wurde ein weiterer Aufschub gewährt. Die endgültige Entscheidung, ob in der Formel-1-Saison 2024 die Heizdecken komplett abgeschafft werden sollen, fällt im Juli 2023.

Ansonsten kam es zu keinem weiteren konkreten Beschluss. Andere Themen, die auf der Tagesordnung standen und dementsprechend diskutiert wurden, war eine Bodywork-Anpassung bei Regenrennen, eine Novelle der Startplatz-Strafen, sowie eine Anpassung der Parc-Ferme-Regeln für Sprints.

Formel 1 plant aufsetzbare Radkästen für Regenrennen! (09:24 Min.)