Im Gegensatz zu seinem ehemaligen Teamkollegen Sebastian Vettel tritt Daniel Ricciardo nicht zurück. Nach seinem Rauswurf bei McLaren fand sich für den Australier aber kein Cockpit in der Startaufstellung der Saison 2023. Obwohl der achtfache Grand-Prix-Sieger das nicht will, besteht also durchaus die Möglichkeit, dass der Abu Dhabi Grand Prix der Saison 2022 das letzte Formel-1-Rennen der Karriere des 'Honigdachs' sein könnte.
Kommt bei Ricciardo da schon Wehmut auf? Überhaupt nicht, der 33-Jährige denkt nicht an Abschied: "Ich fühle mich gut. Mental gehe ich nicht so damit um, dass es mein allerletztes Rennen sein könne. Ich weiß, dass nichts garantiert ist, aber versuche es zu genießen. Ich will nicht zu emotional werden, mit dem Gedanken daran, ob es jetzt das letzte Rennen ist oder nicht. Ich werde es genießen und es so nehmen, wie es ist."
Auch von einem Nachtreten gegen McLaren gibt es keine Spur. Stattdessen zeigt der große Grinser der Formel 1, dass er selbst in der schwierigsten Phase seiner Karriere seinen Humor nicht verloren hat: "Ich habe eine Startplatzstrafe, aber normalerweise bin ich sogar besser, wenn ich eine Strafe habe. Ich wollte eigentlich fünf Plätze Strafe, aber drei müssen auch genügen. Lasst uns loslegen!" In Brasilien hatte er in der Startrunde Kevin Magnussen im Haas abgeschossen und den Stewards war deswegen nicht zum Lachen zumute. Auf Pole stehen wird er am Sonntag also schon einmal nicht.
Ricciardos Zukunft? Nichts fix, aber es wird konkreter
Ricciardo muss in seinem vorerst letzten Rennen noch einmal alles probieren, um McLarens kleine Chance gegen Alpine im Kampf um Platz Vier in der Konstrukteurswertung doch noch zu nutzen. Doch was macht er danach? Zuerst war er häufig mit einer Testfahrerrolle bei Mercedes in Verbindung gebracht worden, doch diese scheint nun vermutlich Mick Schumacher nach dessen Haas-Aus zu bekommen.
Ricciardo hat aber offenbar bereits eine Alternative zu den Silberpfeilen gefunden, auch wenn er diese nicht verraten wollte: "Noch ist es nicht klar. Es gibt Fortschritte, aber es ist noch nichts bestätigt. Es geht aber voran." Einige Medien spekulieren über eine Rückkehr zu seiner alten Heimat Red Bull, logischerweise dann auch als Test- und Ersatzpilot. Der Australier will, auch zum Wohle der Formel-1-Gemeinde, im Paddock verbleiben: "Hoffentlich könnt ihr alle mein gutes Aussehen auch im nächsten Jahr zu einem gewissen Grad sehen." Da dürften die Fans wohl kaum widersprechen. Das Grinsen Ricciardos würde der Königsklasse auf jeden Fall fehlen.
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