Das Qualifying der Formel 1 in Brasilien verlief kurios: Nach Regenfällen in Q3 und einem Unfall von George Russell sicherte sich Kevin Magnussen die Pole Position. Doch des einen Freud', ist des anderen Leid. Denn weiter hinten wurde einigen Piloten der einzige Run im entscheidenden Segment zum Verhängnis.
So etwa Ferrari. Die Italiener leisteten sich zu Beginn von Q3 am Wagen von Charles Leclerc einen kapitalen Patzer: Im Gegensatz zum restlichen Feld, das auf Soft-Reifen unterwegs war, steckte man ihm die Intermediates auf. Eine Entscheidung, die nicht nur dem WM-Dritten seine Chance auf die Pole kostete, sondern auch seinem Konkurrenten im Kampf um die Vize-Weltmeisterschaft Q3 vermasselte.
Leclerc-Blockade verbockt Perez-Qualifying
Denn Sergio Perez lief direkt auf Leclerc auf und wurde auf seiner schnellen Runde stark von ihm blockiert. Schon in Kurve 1 lief er auf den Monegassen auf. Hinter dem sowieso chancenlosen Leclerc verlor Perez insgesamt drei Sekunden auf den Rest des Feldes.
Der Mexikaner ärgerte sich nach dem Qualifying über die missratene Reifenwahl der Truppe aus Maranello. "Es war unglücklich. Ich weiß nicht, was Leclerc und Ferrari da taten. Es war auf der Outlap ziemlich klar, dass es zu langsam für die Intermediate-Reifen war", wunderte er sich.
Deshalb erwartete er, dass Leclerc nach der Outlap die Box ansteuern würde und ließ sich nicht noch weiter zurückfallen, um ein Auflaufen auf Leclerc zu vermeiden. "Es war für mich offensichtlich, dass er stoppen und einen Slickreifen aufziehen würde", erklärte Perez. Zu dem Stopp kam es aufgrund einer Fehlkommunikation bei Ferrari nicht.
Wie viel Zeit die verpatzte Runde gekostet hatte, konnte Perez nur grob abschätzen. Seine Kalkulation: "Wir waren auf jeden Fall viel weiter vorne gewesen. Die Top 3 waren sicher möglich, aber so müssen wir leider von P9 starten. Das ist sehr enttäuschend."
Perez war eigentlich sogar doppelt unglücklich. Denn nach der Leclerc-Blockade kalkulierte man bei Red Bull, dass immer noch eine schnelle Runde möglich wäre, bevor die Regenschauer Verbesserungen unmöglich machten. Doch der Abflug von George Russell und die darauffolgende rote Flagge beendeten die Zeitenjagd jäh.
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