Sein erstes Jahr bei Alfa-Sauber hat Valtteri Bottas bald hinter sich. Der Finne hat vor allem am Anfang der Saison viele Höhen, später aber auch einige Tiefen durchleben müssen. Wohl fühlt er sich beim Team aus Hinwil aber trotzdem und hat sogar schon die Zukunft mit Audi im Blick. Was er als Teamleader leisten kann und wie sich seine neue Rolle bei Alfa Romeo von der bei Mercedes unterscheidet, hat er uns in der vergangenen Ausgabe unseres Print Magazins erzählt.

Ein essenzieller Aspekt für die Entwicklung des Autos ist der Simulator. Hier zehrt Bottas von seinen Mercedes-Jahren. Ein Vorteil vor allem, weil in Hinwil bis vor kurzem überhaupt kein Simulator stand. "Bei Mercedes war die Korrelation zwischen Simulator und Strecke sehr gut. Der Mercedes-Simulator ist wahrscheinlich einer der besten, wenn nicht sogar der beste in der Formel 1. Dadurch hatte ich eine gute Referenz. Der Sauber-Simulator besitzt jetzt eine gute Basis, sodass wir vor den Wochenenden am Setup arbeiten können."

"Bei Mercedes war die Korrelation zwischen Simulator und Strecke sehr gut", verrät Bottas. "Wenn man Veränderungen am Setup vorgenommen hat, war es fast identisch zur Realität. Das ist sehr hilfreich. Das wichtigste Feedback, das ich bislang gegeben habe, betrifft die Arbeit an der Korrelation zwischen dem Rennwochenende und dem Simulator, damit dieser so reagiert wie das Auto auf der Rennstrecke."

Bottas: Bei Sauber weniger Druck als bei Mercedes

Auch die Soft-Skills spielen in der Formel 1 eine Rolle. "Es ist wichtig, in der Garage zu sein und die Leute kennenzulernen," sagt Bottas, auf seine Rolle als Teamleader und Motivator hindeutend. "Sobald man sie besser kennt, weiß man, wie man sie motivieren kann. Wichtig ist, dass ich da bin und zeige, dass es mir wirklich wichtig ist, das Team nach vorne zu bringen - das zieht Leute mit."

Auf sie muss er sich verlassen: Valtteri Bottas mit seinem Team beim Boxenstopp, Foto: LAT Images
Auf sie muss er sich verlassen: Valtteri Bottas mit seinem Team beim Boxenstopp, Foto: LAT Images

Im Vergleich zu einem Werksengagement wie bei Mercedes, sei die Arbeit bei einem vergleichsweise kleineren Team wie Sauber deutlich entspannter, beschreibt der Finne: "Wie stark ich unter Druck gestanden habe, habe ich erst gemerkt, als ich gegangen bin. Jetzt fühle ich mich etwas entspannter, mehr oder weniger wie in meiner Williams-Zeit an. Es macht auf jeden Fall sehr viel Spaß."

Trotzdem kann er sich ein Werksengagement in Zukunft wieder gut vorstellen. 2026 wird Sauber zum Audi-Werksteam. "Für jeden Fahrer in der Startaufstellung, auch für mich der schon bei Sauber ist, wird es sehr interessant sein, Teil dieses Projekts zu sein", so Bottas nach der Bekanntgabe des Audi-Deals beim Mexiko GP.