Nach seiner Rookie-Saison wechselte Charles Leclerc 2019 von Alfa-Sauber zu Ferrari und wurde hier zum Teamkollegen von Sebastian Vettel. Mit insgesamt vier Weltmeistertiteln und 11 Jahren Formel-1-Erfahrung gehörte der Deutsche zu diesem Zeitpunkt zu den Veteranen des Fahrerlagers. Klar ist: Als Neuling konnte der Monegasse einiges von Vettel lernen - obwohl Leclerc Vettel zwei Jahre lang in den Schatten stellte.

Leclerc: Öfter im Kontakt mit Vettel

Charles Leclerc sah zu Beginn seiner Ferrari-Karriere viel bei dem viermaligen Weltmeister ab. Denn Vettel fuhr hier bereits seit vier Jahren für die Scuderia. "Ich habe viele Dinge von ihm gelernt, gerade zu diesem Zeitpunkt meiner Karriere, als ich noch sehr jung war, war es gut, einen erfahrenen Piloten wie Seb an meiner Seite zu haben", so der Ferrari-Pilot im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com.

Trotz Vettels Wechsel zu Aston Martin stehen die beiden ehemaligen Teamkollegen weiterhin im Kontakt. "Wir senden uns nicht jede Woche Nachrichten, aber wenn etwas ansteht, schreiben wir uns immer", sagt Leclerc über sein Verhältnis zum viermaligen Weltmeister.

Leclerc: Vettel war der härteste Arbeiter im Fahrerlager

Vettels Arbeitsweise begeisterte Leclerc, Foto: Ferrari
Vettels Arbeitsweise begeisterte Leclerc, Foto: Ferrari

Nach seinem Einstieg bei dem Ferrari-Team war er insbesondere von der Arbeitsphilosophie des Heppenheimers irritiert. "Als ich von Alfa Romeo gekommen bin, kam ich am Morgen locker an und er saß bereits seit eineinhalb Stunden im Büro", so der Ferrari-Pilot. "Beim ersten Mal habe ich mich gefragt: Warum macht er das? Wofür braucht er so viel Zeit?"

Heute hat Leclerc diese Angewohnheit übernommen. "Jetzt komme ich ziemlich früh an und gehe erst sehr spät", so der Monegasse. Insgesamt verbrachten die damaligen Teamkollegen zwei Saisonen miteinander. Leclerc hatte dabei viel Zeit von Vettel zu lernen.

"Mit mehr Erfahrung und je mehr ich mit ihm gesprochen habe, desto mehr habe ich gesehen, dass es kleine Details gibt, um die ich mich am Anfang nicht gekümmert habe - er aber schon. Das hat einen Unterschied ausgemacht. Er ist der härteste Arbeiter im Formel-1-Fahrerlager, ganz sicher", so Leclerc.

Vettels Herangehensweise scheint sich auch bei Aston Martin und kurz vor seinem Karriereende nicht geändert zu haben. "Wir mussten ihn gestern Abend aus dem Büro schmeißen, sonst wäre er immer noch da gewesen, hätte Daten studiert und geschaut, wo man was ändern kann", verriet Teamchef Mike Krack in Mexiko.

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