Die Teamduelle nach dem Singapur GP der Formel 1: Nach jedem Rennen liefert Motorsport-Magazin.com 2022 wieder den Statistik-Vergleich zwischen allen Teamkollegen. Wer gibt im Qualifying den Ton an, wer ist im Rennen stärker? Alle Teamduelle aufgeschlüsselt.
Für die Berechnung des durchschnittlichen Rückstandes im Qualifying wird das letzte gemeinsame Segment herangezogen.

Das Red-Bull-Duell Verstappen vs. Perez in Singapur, Foto: LAT Images/Motorsport-Magazin.com
Das Red-Bull-Duell Verstappen vs. Perez in Singapur, Foto: LAT Images/Motorsport-Magazin.com

Red Bull:
Bei Max Verstappen ging ein starkes Qualifying nach Team-Fehlentscheidungen in den letzten zwei Runden in die Binsen. Beim Start würgte er den Red Bull fast ab, verlor viele Plätze, zeigte eine starke Aufholjagd und machte die dann mit einer zu mutigen Attacke gegen Lando Norris wieder zunichte. Sergio Perez kam im Qualifying früh in Schwung, verpasste die Pole nur um Hundertstel und setzte einen starken Start in einen fast souveränen Sieg um. Drei Vergehen hinter dem Safety Car wurden zu seinem Glück nur mit fünf Strafsekunden geahndet.

Das Ferrari-Duell Leclerc vs. Sainz in Singapur, Foto: LAT Images/Motorsport-Magazin.com
Das Ferrari-Duell Leclerc vs. Sainz in Singapur, Foto: LAT Images/Motorsport-Magazin.com

Ferrari:
Charles Leclerc brauchte im Qualifying seine Zeit, um sich ans Limit heranzutasten, trotzdem reichte es zur Pole. Wohl erwischte er beim Start einen feuchten Fleck unglücklich, was ihn hinter Sergio Perez zurückwarf. Späte Attacken gegen den Mexikaner waren nicht von Erfolg gekrönt, auf verbrauchten Reifen fiel er dann zu weit zurück. Carlos Sainz war schon im Pole-Kampf kein Faktor, im Rennen war er nirgends. Kein Vertrauen in die Vorderachse, und aus Vorsicht nahm er viel Tempo raus.

Das McLaren-Duell Norris vs. Ricciardo in Singapur, Foto: LAT Images/Motorsport-Magazin.com
Das McLaren-Duell Norris vs. Ricciardo in Singapur, Foto: LAT Images/Motorsport-Magazin.com

McLaren:
Lando Norris packte im Qualifying am Ende eine starke Runde aus, schnappte sich am Start Fernando Alonso und fuhr danach ein eigentlich perfektes Rennen, bei dem er näher an Sainz als am Rest des Mittelfeldes dran war. Daniel Ricciardo flog zwar in Q1 raus, aber die Angelegenheit war in Singapur mit drei Zehnteln nicht ganz so deutlich wie an anderen Samstagen. Dass er zumindest passable Pace hatte, zeigte Ricciardo spät im Rennen, nachdem ihn ein Safety Car vor in die Top-5 gespült hatte. Die große Lücke zu Norris ist auch geschuldet, dass er das Finish mit einem weichen Reifen fuhr.

Das Aston-Martin-Duell Vettel vs. Stroll in Singapur, Foto: LAT Images/Motorsport-Magazin.com
Das Aston-Martin-Duell Vettel vs. Stroll in Singapur, Foto: LAT Images/Motorsport-Magazin.com

Aston Martin:
Sebastian Vettel und Lance Stroll schienen im Qualifying eine Chance auf Q3 zu haben, doch ein fehlgeleiteter früher Wechsel auf Slicks verbaute ihnen den Weg. Vettel gewann den Start und katapultierte sich weit vor, ehe Stroll beim Boxenstopp durch besseres Timing wieder vorbeikam. In Strolls Kielwasser wurde Vettel dann auch noch Beute von Max Verstappen.

Das Mercedes-Duell Hamilton vs. Russell in Singapur, Foto: LAT Images/Motorsport-Magazin.com
Das Mercedes-Duell Hamilton vs. Russell in Singapur, Foto: LAT Images/Motorsport-Magazin.com

Mercedes:
Lewis Hamilton konnte leise Hoffnungen auf eine Pole knapp nicht umsetzen, kam aber bis auf weniger als eine Zehntel heran. Ein schlechter Start, wohl durch einen nassen Fleck verursacht, warf ihn hinter Carlos Sainz zurück, wo er schließlich beim Versuch, Druck aufzubauen, verunfallte. George Russell erlebte ein Wochenende zum Vergessen, kämpfte im Qualifying mit den Bremsen und startete nach Motorwechsel aus der Box. Ein Slick-Gamble brachte nichts, obendrauf rundete er seinen Sonntag mit zwei Kollisionen durch übermäßig aggressive Manöver ab.

Das AlphaTauri-Duell Gasly vs. Tsunoda in Singapur, Foto: LAT Images/Motorsport-Magazin.com
Das AlphaTauri-Duell Gasly vs. Tsunoda in Singapur, Foto: LAT Images/Motorsport-Magazin.com

AlphaTauri:
Pierre Gasly fuhr ein gutes Qualifying und platzierte sich auch in der Startphase gut, doch ein um ein, zwei Runden zu früh gesetzter Wechsel auf Slicks warf ihn wieder zurück. Yuki Tsunoda begann Q3 auf Intermediates und gab danach fehlender Zeit auf den Slicks deshalb als Grund für den Rückstand an. Im Rennen versenkte er das Auto nach dem Slick-Wechsel mit Fahrfehler in der Wand.

Das Alfa-Romeo-Duell Bottas vs. Zhou in Singapur, Foto: LAT Images/Motorsport-Magazin.com
Das Alfa-Romeo-Duell Bottas vs. Zhou in Singapur, Foto: LAT Images/Motorsport-Magazin.com

Alfa Romeo:
Valtteri Bottas enttäuschte im Qualifying, gab schlechtem Timing und zu stark abbauenden Intermediates die Schuld. Im Rennen lungerte er lange nahe der Punkte herum, doch die Entscheidung, am Ende Soft aufzuziehen, lohnte sich nicht. Guanyu Zhou pokerte in Q2 erfolglos mit Slicks. Sein Rennen ging am Start schief, als er auf der Linie klebenblieb und ans Ende des Feldes abrutschte. Nicholas Latifi drückte ihn im Duell kurz darauf in die Wand.

Das Haas-Duell Schumacher vs. Magnussen in Singapur, Foto: LAT Images/Motorsport-Magazin.com
Das Haas-Duell Schumacher vs. Magnussen in Singapur, Foto: LAT Images/Motorsport-Magazin.com

Haas:
Mick Schumacher managte die Reifen im letzten Qualifying-Versuch schlecht und blieb in Q2 hängen. Sein Rennen verbrachte er am Ende des Mittelfeld-Zuges, ehe er in der Schlussphase von George Russell weggedrückt wurde und einen Reparatur-Stopp einlegen musste. Kevin Magnussen schaffte es in Q3, geriet aber auf einer turbulenten ersten Runde nach schlechtem Start mit Max Verstappen aneinander und musste zum Frontflügel-Wechsel, was ihn zurückwarf.

Das Alpine-Duell Alonso vs. Ocon in Singapur, Foto: LAT Images/Motorsport-Magazin.com
Das Alpine-Duell Alonso vs. Ocon in Singapur, Foto: LAT Images/Motorsport-Magazin.com

Alpine:
Fernando Alonso vollbrachte eine weitere Glanzleistung im Qualifying, doch am Start wurde er von Lando Norris ausgestochen und konnte dessen Pace nie ganz mitgehen. Ehe er mit Defekt ausrollte. Esteban Ocon beklagte sich im Qualifying über Bremsprobleme, begann das Rennen am Ende eines langen Zuges und fiel seinerseits mit Defekt aus, ohne je eine Chance bekommen zu haben, nach vorne zu drängen.

Das Williams-Duell Albon vs. Latifi in Singapur, Foto: LAT Images/Motorsport-Magazin.com
Das Williams-Duell Albon vs. Latifi in Singapur, Foto: LAT Images/Motorsport-Magazin.com

Williams:
Alex Albon kam nach Blinddarm-OP mit Trainingsrückstand nach Singapur, sein schwaches Wochenende dürfte damit aber kaum etwas zu tun haben. Relativ zu Nicholas Latifi war er im Qualifying deutlich schneller, nur gab der Williams wohl nichts her. Albon patzte im Rennen trotzdem selbst, drehte sich in der ersten Runde, und mit beschädigtem Auto fuhr er später noch einmal in die Wand, ehe er aufgab. Latifi fuhr nicht selbst in die Wand, aber er drückte Guanyu Zhou in sie. Die Kollision, klar Latifis Schuld, resultierte in fünf Strafplätzen für Japan.