Angekündigt hatte Ferrari es schon in Ungarn, jetzt ist auch der Termin fix: Robert Shwartzman wird in Austin das 1. Freie Training für Ferrari bestreiten. Das gab die Scuderia auf Twitter bekannt. Der Ferrari-Ersatzfahrer wird beim Großen Preis von Amerika entweder das Cockpit von Charles Leclerc oder Carlos Sainz übernehmen.

Robert Shwartzman, der um 2022 starten zu dürfen, unter israelischer statt russischer Flagge fährt, absolviert so den ersten von zwei verpflichtenden Rookie-Einsätzen der Scuderia. Zugesagt ist ihm auch schon der zweite. "Robert Shwartzman wird beide FP1-Sessions für uns bestreiten", bestätigte Laurent Mekies in Ungarn. Wann genau der zweite Einsatz für den russisch-israelischen Fahrer sein wird, sei noch nicht entschieden. "Aber wir werden uns nicht für Singapur oder eine ähnliche Strecke entscheiden, wo unsere Stammfahrer jegliche Trainingszeit benötigen." Möglich wäre es an einem Rennwochenende, wo auch ein Pirelli-Test stattfinde. Gerüchten zufolge könnte der zweite Test in Abu Dhabi stattfinden.

Zum Ferrari-Rookie wird sich in Austin auch ein anderer Rookie gesellen: Logan Sargeant. Er wird in FP1 den Williams von Nicholas Latifi übernehmen. Kein Rookie, aber auch Ferrari-Kollege und Starter in Austin: Antonio Giovinazzi.

Robert Shwartzman ist seit 2018 Teil der Ferrari Driver Academy und trat 2022 seinen Job als Testfahrer bei der Scuderia an. Im Jahr zuvor wurde Shwartzman bei der Formel-2-Meisterschaft mit Prema Vizemeister, geschlagen nur von Oscar Piastri. Anstatt noch ein weiteres Jahr in der Formel 2 zu fahren, entschied sich der 22-Jährige für die Reservisten-Rolle bei Ferrari und erledigt viel Arbeit im Simulator für die Scuderia.

Shwartzman wird auch den zweiten verpflichtenden Rookie-Einsatz für Ferrari absolvieren, Foto: LAT Images
Shwartzman wird auch den zweiten verpflichtenden Rookie-Einsatz für Ferrari absolvieren, Foto: LAT Images

Viel Lob gab es schon vorab von Mattia Binotto: "Robert ist ein fantastischer Pilot! Egal wann er in ein Auto steigt, er ist immer schnell." Der Ferrari-Teamchef bedauert, dass der 22-Jährige keinen Stammplatz in der Königsklasse hat. "Es gibt Fahrer, die in den Nachwuchsserien super sind, aber für die Formel 1 reicht es letztlich nicht. Robert ist das Gegenteil davon!"

"Er war sehr gut in der Formel 3 und der Formel 2, aber in einem Formel-1-Auto ist er noch besser", schwärmt Mattia Binotto. Bei einigen Tests mit dem Ferrari des Vorjahres hinterließ Shwartzman bereits einen bleibenden Eindruck. "Als Fahrer hat er enorm zugelegt und seine Fähigkeiten verfeinert. Er ist erheblich reifer als vor einem Jahr und würde auf jeden Fall einen Platz im Startfeld verdienen."

Shwartzman konnte beim Young-Driver-Test in Abu Dhabi 2021 bereits erste Formel-1-Erfahrungen sammeln. Dort fuhr er den hauseigenen SF21 Ferrari und den VF-21 von Haas. Auf dem Circuit of the Americas am 21. Oktober wird Shwartzman mit dem F1-75 nun das neueste Ferrari-Modell austesten dürfen.