Sergio Perez sollte am Samstag im Qualifying des Niederlande GP spät für ein kleines Drama sorgen. Auf den letzten Metern im Q3 drehte sich Perez in der vorletzten Kurve und löste damit eine gelbe Flagge aus. Damit machte er nicht nur seine eigene, sondern auch die Zeiten beider Mercedes-Piloten Lewis Hamilton und George Russell sowie die Runde von AlphaTauri-Pilot Yuki Tsunoda zunichte. Für Sergio Perez bedeutet dies am Ende Startplatz 5. Alle News zur Formel 1 heute in Zandvoort gibt es im Liveticker.

Doch wem schadete der Abflug mehr? Sergio Perez oder der Konkurrenz? Red-Bull-Motorsportchef Dr. Helmut Marko glaubt, dass ohne den Fehler ein dritter Platz drinnen gewesen wäre, auch wenn die Daten ein ganz anderes Bild nahelegen.

Perez vor Abflug: P3 in großer Ferne

Es war kurz vor Schluss des Q3 in Zandvoort, als Red-Bull-Fahrer Sergio Perez in Kurve 13 außen von der Strecke kam und sich nach innen wegdrehte. "Ich bin dort zu weit gefahren, auf unglücklicherweise auf das Kies gekommen, als ich wieder aufs Gas gegangen bin", erklärt Perez am Samstagabend nach dem Qualifying. "Das ist wirklich Schade. Aber es ist, was es ist."

Schade war dies vor allem, wenn man der Aussage von Red-Bull-Motorsportchef Dr. Helmut Marko nach dem Qualifying Glaube schenkt. "Ohne dem Unfall von Perez hätte er noch auf den dritten Platz fahren können", so der Österreicher.

Doch ist das wirklich so? Hätte Sergio Perez auf Platz drei fahren wollen, hätte er eine schnellere Runde drehen müssen als Ferrari-Mann Carlos Sainz, zumal sein erster Versuch im Q3 nur für Platz 5 gelangt hatte. Doch ein Blick auf die Zeiten verrät, dass Perez mit seiner Runde bis zum Zeitpunkt des Drehers recht deutlich hinter dem Spanier lag. Ein Dritter Platz wäre also allein deshalb schwierig geworden.

Dabei hätte es für Perez ohne den Abflug sogar dicker kommen können. In der Zeitentabelle befand er sich damit zwischen Lewis Hamilton und George Russell. Diese beiden Mercedes-Piloten befanden sich zum Zeitpunkt des Abflugs hinter dem Mexikaner. Da durch den Dreher von Sergio Perez eine gelbe Flagge ausgelöst wurde, konnte sich beide Mercedes nicht mehr verbessern.

Sergio Perez muss das Rennen am Sonntag von Startplatz 5 in Angriff nehmen, Foto: LAT Images
Sergio Perez muss das Rennen am Sonntag von Startplatz 5 in Angriff nehmen, Foto: LAT Images

Dabei war Hamilton auf einer schnelleren Runde unterwegs als Perez, während sich Russell mit seinem Versuch eher auf Augenhöhe mit dem Red Bull befand. Ob es bei einem normalen Ende der Session noch zu großen Positionsveränderungen zwischen Perez, Hamilton und Russell gekommen wäre, lässt sich auch aufgrund der engen Abstände zueinander nicht festmachen. Ein dritter Startplatz war bis zum Abflug allerdings in deutlich größerer Entfernung.

Nach katastrophalem Zandvoort-Auftakt: Perez vor Rennen optimistisch

Nachdem sich Red Bull noch am Freitag mit dem Setup komplett verzettelt hatte und so einen eher desaströsen Start in das Wochenende hinlegte, konnte das Team am Samstag dennoch die Kurve kratzen, zumal Teamkollege Max Verstappen sich vor heimischem Publikum die Pole Position einfahren konnte.

Gute Vorzeichen vor dem Rennen am Sonntag in Zandvoort? Sergio Perez blickt dem Rennen unterdessen optimistisch entgegen: "Ich denke, wir haben morgen eine gute Chance. Hoffentlich sind wir in der Lage, zurück in die Spur zu finden, einen guten Start hinzulegen und einen guten Fortschritt zu machen. Mehr wird sich aber erst im Rennen am Sonntag selbst zeigen.