Als am Rennsonntag des Belgien GPs die Ampeln erloschen, suchte man die AlphaTauri-Piloten Pierre Gasly und Yuki Tsunoda vergeblich in der Startaufstellung. Beide Fahrer mussten aus unterschiedlichen Gründen aus der Boxengasse starten. Und dies, obwohl man aufgrund zahlreicher Motorenstrafen der Konkurrenz in aussichtsreicher Position auf Punkte stand. Pierre Gasly konnte sein hundertstes Rennen dennoch in den Punkten beenden.

PU-Wechsel bei Tsunoda

Etwas mehr als zwei Stunden vor Rennbeginn veröffentlichte die FIA ein Dokument, wonach an Yuki Tsunodas AT03 alle Motorkomponenten unter Parc-fermé-Bedingungen getauscht wurden. Eigentlich hätte es dafür eine weitere 'Back of the Grid'-Strafe gegeben, allerdings gab es vor dem Wechsel keine Erlaubnis von Jo Bauer, dem Technischen Delegierten der FIA. Der muss Wechsel unter Parc-ferme-Bedingungen absegnen, weil nur defekte Komponenten ausgetauscht werden dürfen.

Dieser Bruch der Parc-ferme-Bedingungen hatte automatisch den Start aus der Boxengasse zur Folge. Mit soliden Stints arbeitete sich Tsunoda in Richtung der Punkte, blieb letzten Endes aber im DRS-Zug hinter Alexander Albon stecken. Der Japaner haderte mit seinem Rennen: "Aus der Boxengasse zu starten ist nie einfach, aber ich denke, die Pace war heute stark und wir hatten eine gute Strategie. Leider haben wir beim Boxenstopp etwas Zeit verloren, wodurch ich in einem DRS-Zug hängengeblieben bin."

Elektrischer Defekt bei Gasly

Pierre Gaslys Auto stand immerhin kurz in der Startaufstellung. Dann entdeckten die AlphaTauri-Mechaniker jedoch, dass das Elektrik-System nicht korrekt funktionierte. Der Bolide musste zurück in die Box geschoben werden und konnte diese nicht mehr rechtzeitig verlassen, was ebenfalls einen Start aus der Boxengasse nach sich zog.

Mit einer alternativen Strategie, die einen kürzeren Mittelstint und dafür einen langen Schlusssprint vorsah, konnte der Franzose den DRS-Zug rund um Alexander Albon, dem auch sein Teamkollge zu Opfer gefallen war, umgehen. Dadurch sammelte er mit einem neunten Platz auch noch zwei Punkte in seinem 100. Rennen.

"Ich bin wirklich überrascht, wo wir ins Ziel gekommen sind. Nachdem wir aus der Boxengasse starten mussten, ist es ziemlich unglaublich, in den Top- 10 anzukommen, also sollten wir damit heute zufrieden sein." analysierte Gasly seinen Rennsonntag. Trotzdem mahnt er: "Das Auto ist noch nicht ganz da, wo wir es haben wollen, es gibt noch einige Bereiche, an denen wir arbeiten müssen."