Seit der F1-Saison 2021 finden an ausgewählten Rennwochenenden Sprintrennen statt. Für 2022 wurden dafür die Standorte Imola, Österreich und Brasilien gewählt. Mit dem Qualifying bereits am Freitag und einem Sprint am Samstag, soll den Fans so mehr Action geboten werden. Obwohl das neue Format keine reinen Begeisterungswogen auslöst, soll die Anzahl der Sprintwochenenden 2023 auf sechs verdoppelt werden. Der amtierende Weltmeister Max Verstappen kann sich mit den Sprints jedoch nicht anfreunden und wettert gegen die Mini-Rennen.

"Ich mag die Sprints einfach nicht", so Verstappen. "Die Emotionen an einem Sonntag sollten besonders sein. Das ist der einzige Tag, an dem man Rennen fahren sollte. So bin ich aufgewachsen."

Doch die Sprints finden auch Gefallen. Sogar außerhalb der Formel 1. Für 2023 kündigte die MotoGP an, das Format ebenfalls einführen zu wollen und das bei allen Rennen. Unvorstellbar für Verstappen. "Mir würde das nicht gefallen", stellt der Red-Bull-Pilot klar. Ähnliche Meldungen gab aus auch aus den Reihen der MotoGP-Fahrer.

Verstappen klagt: Sprints zu langweilig

"Sonntag ist der Tag, um Rennen zu fahren", betont Verstappen. Aber nicht nur das. Für den amtierenden Weltmeister bieten die Sprintrennen auch nicht die versprochene Spannung: "Die Sprints, die wir bisher gefahren sind, haben nicht wirklich etwas an den Ergebnissen verändert. Jeder startet auf dem gleichen Reifen und beendet den Sprint auf derselben Position, von der er gestartet ist."

Technische Probleme und vereinzelte Crashs sorgten zwar schon dafür, dass die Startaufstellung durch die Sprints etwas aufgemischt wurde, für Max Verstappen waren die beiden bisherigen Sprints der Saison 2022 jedoch beinahe ereignislos. Sowohl in Imola als auch in Österreich startete Verstappen von P1 und konnte diese Position beibehalten. Ferrari-Pilot Charles Leclerc war in beiden Fällen der unglückliche Verfolger.

Besonders das ungleiche Verhältnis zwischen Risiko und Belohnung würde dafür sorgen, dass bei den Sprints Vorsicht geboten ist. "Du hast Angst, dass du einen Unfall baust und dann im Hauptrennen, wo es die großen Punkte zu holen gibt, von ganz hinten starten musst", so Verstappen. "Jeder möchte sicherstellen, dass der Sprint ohne Probleme abläuft. Das ist nicht das, was du haben möchtest."

Formel-1-Boss will noch mehr Rennaction

Während der Red-Bull-Pilot gegen die Sprints wettert, ist F1-Boss Stefano Domenicali ein großer Verfechter des Formats. So will er Zusehern alle Tage des Rennwochenendes schmackhaft machen. Gehe es nach ihm, sollten die Piloten nach dem ersten Freien Training stets um Punkte oder Positionen kämpfen.

"Es gibt dann immer etwas Action zu sehen", so Domenicali. Um diese Sprints zu verbessern, ist der F1-Chef auch bereit weitere Veränderungen am Format vorzunehmen. Das Rennen am Sonntag soll laut ihm aber weiterhin das wichtigste Event bleiben.