Nach zweimal Punkten in Folge wollte Mick Schumacher sein Rennen in Frankreich einfach nur schnell abhaken. "Es war schwierig, aber auch durch schwierige Wochenenden lernt man etwas und das haben wir auf jeden Fall gemacht. Hoffentlich läuft es in Budapest besser", lautete das kurze Fazit des Haas-Piloten.

Nach einer Kollision mit Guayu Zhou im Alfa Romeo, welche in einem Dreher mündete, beendete der Deutsche den Frankreich Grand Prix auf Platz 15 und damit auf dem letzten Platz aller gewerteten Fahrzeuge. Teamchef Günther Steiner machte das Safetycar für das schlechte Ergebnis verantwortlich: "Alle anderen, die Einstopper, hatten einen kostenlosen Boxenstopp. Dann waren wir weit hinten und das hat dann die Kollisionen verursacht. Das passiert, wenn man sich in solchen Zweikämpfen befindet." Die beiden Haas waren bereits früh an die Box gekommen und stellten auf ein Zweistopprennen um.

Steiner ärgerte sich angesichts der verpassten Punkte: "Nach ein paar Runden waren wir schon auf 12 und 14, was nicht schlecht ist, wenn man von 17 und 20 gestartet ist. Es ist also enttäuschend, aber das Auto ist schnell." Damit das Auto noch schneller wird, sollte in Budapest das erste und einzige große Update-Paket für den VF-22 debütieren. Für Mick Schumacher wird das jedoch nichts, wie er nach dem Rennen mitteilte: "Auf meiner Seite ist es wahrscheinlich so, dass ich bis Spa warten werde."

Steiner: Wegen vielen Unfällen nur ein Paket fertig geworden

Sein Chef bestätigte: "Es wird nur ein Auto mit dem Upgrade geben und selbst für dieses eine Auto werden wir kaum Ersatzteile haben." Als der besser platzierte Fahrer in der WM wird also Schumachers Teamkollege Kevin Magnussen das Paket erhalten. Doch selbst dazu wäre es laut Steiner beinahe nicht gekommen: "Die Teile kamen spät an. Wir hatten dieses Jahr viele Unfälle und haben unsere ganzen Materialien daher für Ersatzteile aufgebraucht. Wir haben es dann von Frankreich verschoben, weil die Jungs es nicht mehr geschafft hätten. Der Plan war dann Spa, aber sie haben alles gegeben, um wenigstens ein Paket für Budapest bereit zu machen, damit wir es in der Sommerpause analysieren können."

Günther Steiner ärgerte sich über das Safetycar in Frankreich, Foto: LAT Images
Günther Steiner ärgerte sich über das Safetycar in Frankreich, Foto: LAT Images

Schumacher hat damit also auch durch seine eigenen Unfälle dazu beigetragen, dass er nun länger auf das Update warten muss. Der Deutsche beschwerte sich daher auch nicht. "Das ist ok für mich", betonte er nach dem Rennen in Frankreich.

Das Ausbleiben des Updates ist das eine, doch Schumacher droht bald auch dasselbe Schicksal, wie Magnussen in Frankreich. "Bei ihm steht auch ein Motorenwechsel an. Wir wissen nicht genau, wann wir das machen werden", kündigte Günther Steiner an. Der Südtiroler betonte aber auch: "Da müssen wir erst einige Dinge überprüfen, aber hoffentlich können wir das in Budapest vermeiden. Wenn wir nicht dazu gezwungen sind, dann werden wir das nicht in Budapest machen." Der Hungaroring ist als eine der überholfeindlichsten Strecken des Formel-1-Kalenders bekannt. Dort von hinten zu starten ist vermutlich noch problematischer als in Le Castellet.

Schumacher optimistisch für Ungarn: Auch 'altes' Auto ist schnell

Demnach wird Schumacher in Ungarn höchstwahrscheinlich mit altem Motor und altem Auto an den Start gehen. Der Deutsche vertraut auf die gute Basis seines Haas: "Ich denke es sollte trotzdem gut sein, denn unser Auto läuft. Budapest ist eine Strecke, auf der es eigentlich laufen sollte für uns. Selbst ohne neues Paket kann es gut werden." Auch Günther Steiner ist sich der grundlegenden Stärke des Autos bewusst und sieht den kommenden Update-Test daher gelassen: "Wenn es nicht funktioniert, dann können wir immer auf die alte Spezifikation zurückgreifen."