Nachdem Ferrari Red Bull am Freitag noch eine halbe Sekunde aufgebrummt hatte, schlug Formel-1-Weltmeister Max Verstappen im 3. Freien Training zum Frankreich GP zurück. Verstappen gewann die Qualifying-Generalprobe mit 1:32,272 Minuten auf dem Circuit Paul Ricard souverän. Plötzlich ist Ferrari abgeschlagen.

Das Ergebnis: Obwohl Verstappen lange auf die Soft-Reifen verzichtete, führte er die Zeitenliste die meiste Zeit über an. Auf seiner Qualifying-Simulation war der Niederländer 0,354 Sekunden schneller als Carlos Sainz auf Rang zwei, der aber aufgrund seiner Startplatzstrafe zwei Sätze der Soft-Reifen einsetzte.

Charles Leclerc musste sich mit mehr als sechs Zehntelsekunden Rückstand auf Rang drei einreihen. Während sich Teamkollege Sainz im zweiten Anlauf - wie schon am Freitag - verbesserte, konnte Leclerc nicht nachlagen. "Meine Reifen sind schon tot", klagte er am Funk.

Lewis Hamilton landete mit knapp einer Sekunde Rückstand auf Rang vier vor Sergio Perez im zweiten Red Bull und Mercedes-Teamkollege George Russell. Den Titel Best of the Rest sicherte sich Fernando Alonso im Alpine. Erneut überraschend stark: Alexander Albon im Williams auf Rang acht. Lando Norris und Yuki Tsunoda komplettierten die Top-10.

Nicholas Latifi bestätigte auf Rang zwölf den starken Eindruck von Williams. Für die deutschen Piloten lief es weniger erfolgreich. Mick Schumacher landete auf Rang 19, Sebastian Vettel fuhr gar nicht erst auf den Soft-Reifen und wurde Letzter.

Die Zwischenfälle: Nach rund 20 Minuten fand sich Charles Leclerc in einer der unzähligen asphaltierten Auslaufzonen wieder. Der Monegasse nahm zu viel Geschwindigkeit mit in Kurve zwölf und verlor das Heck. Leclerc drehte sich, konnte aber sofort weiterfahren. Lewis Hamilton sorgte für eine kurze Gelb-Phase, weil er den Scheitelpunkt von Kurve eins verpasste. Der Zwischenfall wurde aber von den TV-Kamers nicht eingefangen.

Die Strafen: 10 Strafplätze hatte sich Carlos Sainz bereits am Freitag für einen unplanmäßigen Wechsel des Motorsteuergeräts eingefangen. Über Nacht wechselte Ferrari wie erwartet Verbrennungsmotor, Turbolader und beide MGUs. Deshalb muss Sainz ans Ende der Startaufstellung. Dabei kämpft er aber in der Qualifikation immerhin um den vorletzten Startplatz, denn Kevin Magnussen bekam über Nacht ebenfalls eine neue Antriebs-Garnitur spendiert.