Der Große Preis von Österreich war eine erneute Katastrophe für AlphaTauri. Pierre Gasly und Yuki Tsunoda mussten sich mit den Plätzen 15 und 16 zufrieden geben, brachten zum dritten Mal in Folge keine Punkte nach Hause und mussten sogar Platz acht in der Konstrukteurs-WM an Haas abgeben. An den zurückliegenden sieben Rennwochenenden fuhr das italienische Team nur zwei Mal überhaupt in die Punkte.

AlphaTauri: Seit Wochen fehlt die Pace

"Unser Wochenende war eine Katastrophe", sagte ein enttäuschter Piere Gasly nach dem Rennen in Österreich. Mit dem aktuellen Auto ist der Ex-Red-Bull-Pilot alles andere als zufrieden: "Wir brauchen wirklich Upgrades am Auto, um gute Ergebnisse zu erzielen.... Sieh dir Yuki an, sieh dir mich selbst an,... am Ende des Tages hatten wir einfach keine Pace. Man kann machen, was man will, jede Strategie, aber mit der Geschwindigkeit kann das nicht so weitergehen." Auch Teamkollege Yuki Tsunoda zog ein ähnliches Fazit nach dem Rennen: "Ich hatte keine Pace. wir müssen definitiv herausfinden, woran das lag."

Damit reiht sich auch der zehnte Grand Prix des Jahres in eine lange Liste von erfolglosen Rennwochenenden in dieser Saison ein. Abgesehen vom Aserbaidschan-GP konnten die Italiener genau einen Punkt in den vergangenen sechs Rennen einfahren.

Enttäuschter Blick von Piere Gasly nach dem Silverstone GP, Foto: LAT Images
Enttäuschter Blick von Piere Gasly nach dem Silverstone GP, Foto: LAT Images

Anfangs der Saison lief noch alles nach Plan: vier Zähler in Bahrain, vier in Dschidda, zwei in Australien und sechs in Imola. Zwar gab es in Baku noch einen Ausreißer mit zehn Punkten, aber sonst ging es seit dem Emilia-Romagna-GP immer weiter bergab. Nach Imola fehlten AlphaTauri sechs Punkte auf den sechsten Rang in der Konstrukteurs-WM, sieben Rennen später wurde das Team von Haas überholt und liegt nur auf Platz acht.

Formel 1: Konkurrenz droht AlphaTauri zu enteilen

"Es ist nicht überraschend, wenn man keine neuen Teile hat. Zu Beginn des Jahres haben wir mit den Jungs an der Spitze [des Mittelfeldes; d. Red.] gekämpft, jetzt liegen wir 20-30 Sekunden zurück, wir verlieren 4-5 Zehntel pro Runde", gestand Piere Gasly. Den Italienern ist es bisher nicht gelungen, nennenswerte Fortschritte mit dem Auto zu erzielen.

Erreichte AlphaTauri zu Beginn der Saison in Bahrain und Dschidda das Q3 und kratze mit P11 in Australien daran, schaffte das Team aus Faenza mit Ausnahme von Baku seither nicht mehr den Sprung in die dritte Qualifikationsrunde. Vergleicht man die Renn-Pace mit der der Konkurrenz, sieht es nicht anders aus.

Die schnellste Rennrunde in einem AlphaTauri fuhr Yuki Tsunoda in Spielberg in 1:10.0 Minuten. Zum Vergleich: Valtteri Bottas im Alfa Romeo schaffte eine 1:09.2, Mick Schumacher eine 1:09.6. Von Fernando Alonso, der als Zehnter den letztmöglichen Punkt mitnahm, war er stolze fünf Zehntel entfernt.

Alpha-Tauri-Performance: deutlicher Rückschritt zum Vorjahr

Dass es das Red-Bull-Schwesterteam besser kann, hat es die letzten Jahre bereits unter Beweis gestellt. Zum Vergleich: Im Vorjahr lag man nach ebenfalls 11 Rennen mit insgesamt 68 Zählern auf Platz sechs, knapp hinter Platz fünf. In dieser Saison konnte AlphaTauri im selben Zeitraum mit 27 Zählern nicht einmal die Hälfte der Punkte einfahren und muss sich daher mit Platz 8 zufriedengeben.

Neben viel Kritik, die die beiden Piloten äußerten, gaben sie ihren Fans auch ein kleines bisschen Grund zur Hoffnung. "Wir müssen uns neu aufstellen, und wie ich schon sagte, sollten wir ein paar neue Teile bekommen, die hoffentlich für Frankreich kommen und dort eine bessere Pace vorlegen", sagte Gasly nach dem Österreich-GP. Allerdings schläft die direkte Konkurrenz nicht: Williams brachte bereits ein Update, Haas hat eines für Ungarn angekündigt. Der Kampf um Punkte wird für AlphaTauri auch in der zweiten Saisonhälfte nicht einfacher.