Ein aktuell immer heißer werdendes Thema in der Formel 1 ist der Rennkalender für das nächste Jahr. Der Trend zeigt klar: 1. Die Anzahl der Stadtkurse nimmt zu: Miami, Saudi-Arabien und zukünftig Las Vegas und 2. Die Größe des Rennkalenders wächst. Gleichzeitig drohen aber einige Traditionsstrecken zu verschwinden. Aktuell haben sowohl Frankreich und Spa als auch Monaco noch keinen Vertrag für das kommende Jahr.
Formel 1: Größerer Rennkalender wäre Problem für die Teams
Wieso nimmt man nicht einfach all diese Strecken in den Kalender auf? Die Rechnung wäre einfach, mehr Rennwochenenden bedeuten mehr Einnahmen. Genau dieses Ziel verfolgt die Formel 1 auch schon seit einiger Zeit. In den letzten 10 Jahren stieg die Zahl der Rennwochenenden von 19 (2013) auf 22 in diesem Jahr. Für 2023 halten sich sogar Gerüchte um bis zu 25 Rennen in einer Saison. Die Teams sind über diese Entwicklung alles andere als glücklich, da man aktuell schon an das Limit der Kapazitäten kommt und eine Saison mit 25 Grands Prix nicht zu stemmen wäre. "Wenn wir nächstes Jahr 24 Rennen haben, wird es ziemlich hektisch werden", sagte Daniel Ricciardo zu dem Thema.
Traditionsstrecken können in der Formel 1 nicht mithalten
Genau dieses Problem wird den Traditionsstrecken womöglich jetzt zum Verhängnis. Der Platz an Formel-1-Strecken ist begrenzt, allerdings wollen immer mehr Länder die Formel 1 zu sich einladen. Nur sind Länder wie Amerika oder Saudi-Arabien finanziell deutlich besser aufgestellt und können für die begrenzten Plätze im Kalender mehr bezahlen als beispielsweise Spa und Frankreich. Genau dieser Entwicklung fiel beispielsweise der Deutschland-GP schon zum Opfer.
Ferrari-Pilot Carlos Sainz mit interessantem Vorschlag: Rotationskalender
Carlos Sainz bekundete zwar seinen Unmut, sollten Traditionsstrecken nächstes Jahr fehlen. Er blickte aber auch realistisch auf die aktuelle Situation: "Schließlich fahren wir alle gerne nach Frankreich und Spa, aber gleichzeitig wächst der Sport so sehr, dass es viele neue Orte gibt, die eine Menge Geld für die Teilnahme an der Formel 1 zahlen. Und aus geschäftlicher Sicht ist es schwierig, dazu nein zu sagen, vor allem in Übersee: Vegas, Südafrika, Miami - es gibt wirklich interessante neue Orte, an die man gehen kann, und ich bin dafür, aber gleichzeitig müssen wir den Kalender unter 25 Rennen halten."
Er erklärte, dass neue Orte nur möglich sind, wenn andere Strecken dafür wegfallen. Um eine gute Balance darin zu finden hatte der Spanier eine Idee: "Ich denke, der beste Kompromiss wäre eine Rotation (...) ich hoffe, dass wir wenigstens alle zwei oder drei Jahre mit einem Formel-1-Auto nach Spa fahren können, und ich wünsche mir einfach, dass wir (...) immer noch ab und zu nach Frankreich oder Spa zurückkehren können."
Wie der Rotations-Kalender konkret aussehen könnte, sagte er nicht, es könnte aber ein guter Kompromiss für alle Beteiligten sein. Wie der Kalender tatsächlich 2023 aussehen wird, ist noch nicht bekannt.
Ausgefallenere Rennstrecken bei Formel-1-Piloten gerne gesehen
Der Däne Kevin Magnussen scheint den Traditionsstrecken nicht allzu sehr hinterher zu trauern. Wenig überraschend zeigte dieser sich offen für neue und gerne auch etwas extremere Strecken.
"Es gibt viele gute Strecken auf der ganzen Welt, auf denen ich gerne ein Formel-1-Auto fahren würde", erklärte Magnussen und nannte Strecken wie Watkins-Glen, Road America und Mid-Ohio. Aber: "Viele davon sind vielleicht nicht realistisch. "Es ist schön, wenn die Formel 1 an Orte geht, die ein wenig extrem sind. Vor ein paar Jahren waren wir in Mugello, und das war etwas ganz anderes, etwas, das wir normalerweise nicht erleben, und es macht einfach viel Spaß", erklärt der Haas-Pilot.
Weltmeister Max Verstappen ist von der Idee, 2023 nicht in Spa zu fahren, alles andere als begeistert. Er gestand sogar, dass nicht etwa seine Heimstrecke in Zandvoort mit der unfassbaren Fankulisse, sondern die Strecke in Belgien sein Lieblings-GP ist: "Es wäre eine große Schande". Gleichzeitig schloss er sich auch den Aussagen von Kevin Magnussen an und würde etwas mehr Extreme bei der Zusammenstellung des Rennkalenders begrüßen, beispielsweise die Nordschleife. Dabei blieb der Holländer realistisch: "Die Nordschleife ist mit einem F1-Auto heutzutage vielleicht etwas knifflig, (....) das überlassen wir den GT3", andererseits findet er "es auch schön, dass die Formel 1 ihre bestimmten Strecken hat."
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