McLaren hat sich die Dienste eines weiteren Indycar-Piloten gesichert. Der amtierende Indycar-Champion Alex Palou wechselt in der Saison 2023 von Chip Ganassi Racing zu McLaren. Wie zuletzt bei der Vertragsverlängerung mit Indycar-Pilot Felix Rosenqvist lässt das Team noch offen, in welcher Rennserie Palou 2023 fahren wird. McLaren startet neben der Indycar und der Formel 1 ab Saison 9 auch in der Formel E.
Neben seinen Renneinsätzen nimmt Palou auch an einem Testprogramm für das McLaren F1 Team teil. Im Rahmen dessen wird er ein 2021er Formel-1-Auto testen dürfen, um Erfahrung am Steuer eines F1-Boliden zu sammeln.
Formel 1 Tests mit McLaren als Chance für die Zukunft
"Ich bin unheimlich aufgeregt, zum Fahrerkader eines so ikonischen Teams wie McLaren zu stoßen", sagte der 25-jährige Spanier, der 2021 auf dem Weg zum Indycar-Titel drei Rennen gewann und acht Mal auf dem Podium stand. "Ich bin gespannt darauf, zeigen zu können, was ich am Steuer eines Formel-1-Autos leisten kann und freue mich zu sehen, welche Türen sich dadurch vielleicht öffnen könnten."
McLaren CEO Zak Brown ist ebenfalls gespannt darauf, Palou erstmals in einem F1-Cockpit zu erleben. "Alex ist ein unglaublich talentierter Fahrer, der bislang in jeder Serie, in der er gefahren ist, Rennen gewonnen hat. Ich freue mich sehr, ihn in der McLaren-Familie willkommen zu heißen."
Erster Formel-1-Test für Colton Herta
Neben Palou gehören auch seine Indycar-Kollegen Pato O’Ward und Colton Herta zum McLaren-Fahrerkader. Beide absolvieren in diesem Jahr Testfahrten mit dem Team. Herta nahm in dieser Woche zum ersten Mal in einem F1-Auto Platz.
Der 22-Jährige testet von Montag bis Mittwoch drei Tage lang einen McL35M aus der Saison 2021 in Portimao. An den ersten beiden Tagen legte er 162 Runden respektive 750 km zurück und absolvierte damit rund zweieinhalb Grand-Prix-Distanzen auf dem portugiesischen Kurs, auf dem die Formel 1 in den Jahren 2020 und 2021 gastierte.
Wirbel um Wechsel-Bekanntgabe: Palou widerspricht altem Team
Einen Tag vor der Bekanntgabe des Wechsels zu McLaren verkündete Palous aktuelles Indycar-Team Chip Ganassi Racing, dass es eine Option gezogen habe und Palou somit bis Ende 2023 bei ihnen bleibe.
Palou dementierte die Pressemitteilung seines Noch-Teams postwendend auf Twitter: "Ich habe heute Nachmittag aus den Medien erfahren, dass Chip Ganassi Racing ohne meine Genehmigung eine Pressemitteilung herausgegeben hat, in der es verkündet, dass ich 2023 für CGR fahren würde."
Noch überraschter zeigte er sich, dass Ganassi in der Pressemitteilung ein Zitat von ihm versandte, "das nicht von mir stammt". "Ich habe diese Pressemitteilung nicht abgesegnet und habe dieses Zitat nicht gegeben oder freigegeben." Zudem habe er Ganassi kürzlich darüber informiert, dass er aus persönlichen Gründen nach 2022 nicht mehr für sie fahren wolle.
McLaren-Fahrerkader wächst: Ersatz für Ricciardo dabei?
Obwohl McLaren nicht genau angegeben hat, in welcher Serie Palou an den Start gehen wird, dürfte ein Verbleib in der Indycar Serie am wahrscheinlichsten sein. Dort möchte das Team schon seit längerer Zeit auf drei Autos aufstocken. Palou könnte also neben Pato O'Ward und Neuzugang Alexander Rossi für Arrow McLaren SP starten.
Für Allrounder Felix Rosenqvist könnte derweil eine Rückkehr in die Formel E anstehen, wo er in der Vergangenheit bereits 25 E-Prix für Mahindra absolviert hat. Da sowohl Palou als auch O'Ward und Herta mit F1-Tests auf einen möglichen Aufstieg in die Königsklasse vorbereitet werden, stünden dem Team von Andreas Seidl damit Ende 2023 drei mögliche Kandidaten zur Verfügung, um Daniel Ricciardo zu ersetzen, dessen Vertrag nach der Saison 2023 endet. Gleichzeitig gab es jedoch im Rahmen des Österreich GP bereits Gerüchte, dass Ricciardo schon 2023 durch Oscar Piastri ersetzt werden könnte.
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