Der Motorsportweltrat (WMSC) der FIA hat am Mittwoch in einer ordentlichen Sitzung Änderungen am Formel-1-Reglement noch für die aktuelle Saison 2022 beschlossen. Wegweisende Beschlüsse in Richtung Motorenreglement 2026 gab es hingegen nicht.

Wie erwartet sollen die Details des Antriebs der Zukunft erst zu einem späteren Zeitpunkt verabschiedet werden. In einer Pressemitteilung der FIA heißt es, beim nächsten WMSC würde das Motorenreglement auf der Tagesordnung stehen.

Allerdings tagt der Motorsportweltrad erst am 19. Oktober das nächste Mal - zu spät für potenzielle Neueinsteiger 2026. Die Zeit drängt für Audi und Porsche, das Formel-1-Engagement final abzusegnen. Deshalb werden in den kommenden Wochen außerordentliche Sitzungen verschiedener Gremien erwartet.

Formel 1: Diese Regeländerungen gibt es noch 2022

Am Mittwoch gab es immerhin die finale Bestätigung über eine Änderung des Wochenend-Formates. Die Pressekonferenzen finden ab Silverstone wieder am Donnerstagnachmittag statt am Freitagmorgen statt. Entsprechend werden auch Fahrer- und Teammanager-Meetings leicht verschoben, der Fahrplan auf der Strecke bleibt gleich.

Nach der großen Kontroverse rund um einen Reifentest von Ferrari in Imola wurde das Reglement angepasst. Ferrari hatte nach einem Schaden die Unterbodenspezifikation geändert. Das war nur mit Zustimmung von Pirelli möglich. In Zukunft reicht es nicht mehr aus, sich bei Spezifikations-Änderungen das Okay des Reifenherstellers zu holen. Stattdessen muss die FIA den Tausch absegnen. Das geschieht nur, wenn der Test sonst nicht fortgeführt werden kann.

Außerdem wurden auch Anpassungen am Technischen Reglement vorgenommen. So wurden die Biege-Belastungstests für Heckflügel und Beamwings verschärft. Auch bei der Benzintemperatur gibt es Neuerung: Bislang durfte der Treibstoff auf maximal 10 Grad Celsius unter Umgebungstemperatur gekühlt werden. Nun gibt es eine Ausnahme: Steigt das Quecksilber auf über 30 Grad Umgebungstemperatur, gibt es mit 20 Grad eine fixe Untergrenze für das Benzin.

Darf Hamilton jetzt offiziell Schmuck tragen?

Zusätzlich gibt es kleine Anpassungen an den Rückspiegeln. Die Gehäuse dürfen wie gehabt ausgeführt werden, der Radius der Spiegelfläche selbst wird weiter eingeschränkt, um die Sicht zu verbessern.

Mit dem Thema Sicherheit geht es weiter: Nachdem Artikel 1.3 des Technischen Reglements zuletzt im Fokus stand, wurde der entsprechende Teil etwas überarbeitet. Die Stewards dürfen ein als 'gefährliche Konstruktion' eingestuftes Auto nicht nur ausschließen, sondern auch mit sofortiger Wirkung aus dem Verkehr ziehen.

In einem Nebensatz heißt es außerdem, dass Anhang L des International Sporting Codes geupdated wurde. "Damit er einheitlich mit internationalem Best Practice ist und die Sicherheit verbessert", erklärt das Statement der FIA. Wie genau die Änderungen aussehen, ist unklar. Zuletzt gab es Streit darüber, ob Fahrer Schmuck unter der feuerfesten Unterwäsche tragen dürfen.

Minimale Änderungen für Power Units

Und auch an den Park-ferme-Regeln wurde leicht gearbeitet. Wird die Power Unit währenddessen gewechselt, muss nicht zwingend ein Exemplar der gleichen Spezifikation eingebaut werden. Wird eine neue Spezifikation eingebaut, bleibt der Tausch ohne Konsequenzen.

Gleichzeitig dürfen Power Units provisorisch repariert und mit anderen Materialien geflickt werden, auch wenn sie dadurch nicht der eigentlichen Spezifikation entsprechen. Wichtig: Es darf sich dabei nur um ein Provisorium handeln. Beim nächsten Rennen ist nur das Ursprungs-Material erlaubt.