Sergio Perez klang am Boxenfunk alles andere als begeistert, als er in Barcelona dazu aufgefordert wurde, Teamkollege Max Verstappen Platz zu machen. Wenn Verstappen aufgrund seiner Strategie schneller sei, solle der Mexikaner ihn vorbeilassen, so die verkappte Teamorder. Murrend gehorchte Perez, aber er kündigte auch ein Gespräch mit dem Team an.

"Wir haben nach dem Rennen darüber gesprochen. Während des Rennens dachte ich, dass wir der Zwei-Stopp-Strategie eine Chance geben sollten. Das Team hat sich darauf eingelassen. Am Ende war jedoch klar, dass drei Stopps die richtige Wahl waren", erklärt Perez. Der Mexikaner wollte am Freitag in Monaco keine Diskussion aufkommen lassen: "Wir haben mit dem Thema abgeschlossen und blicken jetzt nach vorne. Red Bull hat das Momentum auf seiner Seite. Es war ein großartiges Resultat für das Team und sie haben klar gemacht, dass ich die volle Unterstützung genieße, um Siege zu kämpfen."

Auf erneute Nachfrage betont der WM-Dritte nicht als Nummer-Zwei-Pilot in die Saison gegangen zu sein, stattdessen machte er die Strategie verantwortlich: "Vor der Saison war das nicht so abgesprochen, es hat sich erst im Rennen entwickelt. Wenn du im Auto sitzt, hast du nur begrenzte Informationen. Das Team hat einen besseren Überblick über das Renngeschehen. Ich wollte die Zwei-Stopp-Strategie ausprobieren. Es war jedoch klar ersichtlich, dass drei Stopps der Weg nach vorne waren. Wir haben nach dem Rennen darüber gesprochen und waren uns alle einig, dass wir nicht die beste Strategie gewählt hatten."

Vertragsverlängerung bei Red Bull? Laut Perez keine Priorität

Auch auf die Frage, ob er vom Team die Erlaubnis zum Siegen habe, antwortete der Mexikaner nicht direkt. "Für mich ist es klar. Sie mussten es mir nicht sagen, denn auf meiner Seite der Garage und im Team ist alles geklärt. Sie haben mich immer unterstützt", vermied der Mexikaner die Stallorder anzusprechen.

Sergio Perez wird zur Causa Teamorder nicht konkret., Foto: LAT Images
Sergio Perez wird zur Causa Teamorder nicht konkret., Foto: LAT Images

Dass sich Perez nicht aus der Deckung wagt, hat vermutlich mit seiner Vertragssituation zu tun. Im Gegensatz zu Weltmeister Max Verstappen, der bis 2028 an Red Bull gebunden ist, hat der Mexikaner nur bis zum Saisonende unterschrieben. Im Sinne einer Vertragsverlängerung erscheint es logisch, den Teamplayer zu geben. Perez schiebt auch hier zunächst den Riegel vor: "Im Moment hat es keine Priorität. Wir sind mitten in der Saison. Es ist nie leicht, einen Vertrag mit Helmut [Marko, Anm. d. Red.] und Christian [Horner, Anm. d. Red.] auszuhandeln." Am Ende lässt er sich aber doch kurz in die Karten blicken: "Beide Seiten sind sehr zufrieden, von daher sollte sich bald etwas tun."