Auch wenn sich Red Bull in Sachen Zeitenjagd in beiden Trainingssession am Freitag in Barcelona gegen Ferrari geschlagen geben musste, ist Red Bull zuversichtlich. Zwar fehlten Verstappen, der das zweite Freie Training auf dem fünften Platz abschloss, in beiden Sessions über drei Zehntel auf WM-Rivale Charles Leclerc, allerdings sieht sich der österreichische Rennstall bei der Rennpace deutlich vor Ferrari.

Auch Max Verstappen ist mit dem Auftakt des Spanien GPs zufrieden. Red-Bull-Motorsportchef Dr. Helmut Marko warnt an diesem Wochenende stattdessen vor einem anderen Team, das viele in dieser Saison eigentlich schon abgeschrieben haben: Mercedes. Den ganzen Qualifying-Tag der Formel 1 heute in Barcelona gibt es hier im Live-Ticker.

Red Bull sieht Mercedes vor Ferrari

Der Trainings-Freitag in Barcelona mutete auf der Strecke zwar ereignislos an, bot aufgrund der vielen technischen Updates der Teams für ordentlich Gesprächsstoff und auch für die ein oder andere Auffälligkeit beim Kräfteverhältnis. Dabei machte die Spitze mit zwei Ferrari-Bestzeiten durch Charles Leclerc ein recht gewöhnliches Bild.

Als Favorit einzustufen ist Ferrari allerdings nicht, vor allem, wenn es um die Rennpace geht. "Was überraschend ist, ist ihre schlechte Longrun-Performance. Die Reifen haben sich aufgelöst", bewertet Red-Bull-Motorsportchef Dr. Helmut Marko die Rennpace von Ferrari.

Stattdessen hat hier ein ganz anderes Team einen guten Eindruck gemacht, wie der Österreicher erklärt. Die Rede ist von Mercedes, die nicht nur auf eine Runde schnell waren. "Die Sterne waren im Longrun die zweistärkste Kraft", fasst Helmut Marko zusammen.

Red Bull sieht er in dieser Angelegenheit vor dem Qualifying am Samstag aber dennoch vor den Silberpfeilen, auch wenn sowohl George Russell und Lewis Hamilton diese im zweiten Freien Training vor dem bestplatzierten Red Bull von Max Verstappen anzutreffen war. "Ich glaube, auf eine einzelne Runde schaffen wir das schon noch morgen."

Der Grund für die schwachen Longrun-Zeiten der Scuderia führt er zudem auch auf die komplizierten Aerodynamik-Elemente am Ferrari zurück. Schließlich habe auch Mercedes in dieser Saison bisher lange gebraucht, ihren neuen Boliden zu verstehen.

Ferrari möchte Helmut Marko Ferrari aber trotzdem noch nicht abschreiben. "Bei der Longrun-Performance befürchten wir leider, dass sie da jetzt am richtigen Weg sind", so Helmut Marko. Der Österreicher vermutet somit, dass es im weiteren Verlauf des Wochenendes noch eine knappe Angelegenheit zwischen Red Bull, Mercedes und Ferrari werden könnte: "Es wird ganz eng."

Red Bull dennoch mit Verbesserungsbedarf

Zwar sehen die Longruns bei Red Bull sehr vielversprechend aus, der Freitag lief für Red Bull aber nicht nur ausschließlich positiv. "Es war ein bisschen schwierig, auch bei dieser Hitze die richtige Balance zu finden", so Max Verstappen. Auch Teamkollege Sergio Pérez, der im FP2 nur die siebtschnellste Zeit in den Asphalt brennen konnte, erklärte, dass die Reifen es nicht einfach gemacht haben, eine schnelle Runde zu drehen.

"Wir verlieren auf eine Runde nur in zwei Kurven in Sektor zwei", so Dr. Helmut Marko. In Sachen Reifenverschleiß mache der Red Bull dagegen wieder eine gute Figur, erklärt der Red-Bull-Motorsportchef. Vor dem morgigen Qualifying hat Red Bull dennoch noch etwas Arbeit vor sich, erklärt Verstappen: "Wir müssen versuchen, den richtigen Mittelweg zu finden."