Yuki Tsunoda musste in seiner noch jungen Karriere bereits viel Kritik einstecken. Kam der Japaner 2021 noch mit vielen Vorschusslorbeeren in die Formel 1, flachte die Euphorie rund um den AlphaTauri-Piloten und Red-Bull-Junior schnell ab.

Nun scheint Yuki Tsunoda aber die Kurve bekommen zu haben. Beim Emilia Romagna GP vor zwei Wochen konnte der Japaner auf einen starken siebten Platz fahren und liegt in der WM-Wertung dadurch sogar vor Teamkollege Pierre Gasly. Tsunoda gibt zu, viel Selbstvertrauen zu haben, sieht den aktuell stattfindenden Miami GP in den USA aber nicht als Selbstläufer.

Yuki Tsunoda im Aufwärtstrend

Ross Brawn sorgte vergangene Saison mit den Aussagen, Tsunoda sei der beste Rookie Seit Jahren, für viel Aufmerksamkeit. Der Japaner konnte bei seinem ersten Formel-1-Rennen schließlich direkt mit einem neunten Platz überzeugen, davon war in den kommenden Rennen nicht viel zu sehen. Kollisionen häuften sich und auch unnötige Vergehen wie das Überfahren der weißen Linie bei der Boxeneinfahrt in Spielberg trübten das Bild des Japaners.

Das Team reagierte und Tsunoda änderte seine Herangehensweise bei anstehenden Wochenenden. Dies zeigte tatsächlich Wirkung, bis zu einem richtigen Durchbruch musste Tsunoda aber bis zum Saisonfinale in Abu Dhabi warten - ein vierter Platz im Rennen. Beim diesjährigen Saisonauftakt konnte er ebenfalls in die Punkte fahren und nun sprang in Imola ein guter siebter Platz heraus.

"Ich bin glücklich mit dem, was ich da in diesem Rennen gemacht habe", so Tsunoda im Rahmen des Miami GP in den USA. Der AlphaTauri-Pilot stellt dieses Resultat damit sogar über seinen vierten Platz in Abu Dhabi vergangenes Jahr. "Ich denke, in Sachen Selbstvertrauen war es das beste, das ich jemals hatte."

Yuki Tsunoda hat gegenüber Teamkollege Pierre Gasly aktuell die Nase vorne, Foto: LAT Images
Yuki Tsunoda hat gegenüber Teamkollege Pierre Gasly aktuell die Nase vorne, Foto: LAT Images

Genauso soll es nun auch weitergehen. "Ich muss so weitermachen und mehr Selbstvertrauen sammeln." Tsunoda erklärt, dass er auch mit seiner neuen Herangehensweise vergangene Saison einen Schritt nach vorne machen und vieles lernen konnte. "Ich habe viele Dinge gelernt und bin auch zuversichtlich, dass ich so weitermachen kann und möchte das auch bei den Resultaten sehen."

Miami GP neue Herausforderung: Erfahrung als Bonus

Gleichzeitig nimmt Yuki Tsunoda aber auch etwas Euphorie aus der Angelegenheit. Schließlich hat die Formel 1 in dieser Saison 2022 nur die ersten vier Rennen hinter sich. Zusammen mit Miami stehe noch 19 weitere an. "Wenn nächstes mal dieselbe Frage kommt, würde ich vielleicht keine Witze mehr machen", ergänzt Tsunoda.

Hinzu kommt, dass mit dem Miami International Autodrome nun eine komplett neue Strecke auf Tsunoda, Teamkollege Gasly und den Rest des Feldes wartet. Aber auch hier sieht sich Tsunoda gewappnet. "Letztes Jahr waren für mich viele Strecken neu und ich habe damit zu kämpfen gehabt. In der zweiten Saisonhälfte habe ich mich daran gewöhnt, neue Strecken anzugehen. Es ist Schritt für Schritt und es geht auch darum, die Erfahrung aus dem vergangenen Jahr zu nutzen."