Es ist lange kein Geheimnis mehr, dass der deutsche Autokonzern Volkswagen mit seinen zwei Töchtern Audi und Porsche ab 2026 in die Formel 1 einsteigen möchte. Ebenfalls kein Geheimnis ist, dass Audi für ein eigenes Werksteam auf der Suche nach einem Partner ist. Diesen könnte der deutsche Autohersteller in Aston Martin gefunden haben. Mike Krack, Teamchef von Sebastian Vettels Rennstall, bestätigt im Rahmen des Formel-1-Rennwochenendes in Imola großes Interesse an einem Deal mit Audi zu haben.

"Ich denke, für jedes Team, das keinen Hersteller an seiner Seite hat, ist das eine sehr ansprechende Möglichkeit. Wir müssten lügen, wenn wir sagen, dass wir kein Interesse hätten. Es wäre sehr interessant, Gespräche zu führen", bestätigt der Aston-Martin-Teamchef.

Die Spekulationen, dass Audi das Formel-1-Team von Aston Martin aufkaufen und somit als eigenes Werksteam in der Königsklasse an den Start gehen könnte, werden demnach weiter bestärkt. Auch Lawrence Stroll, Geschäftsmann und Inhaber des Teams, wird ein Interesse an einem Verkauf nachgesagt. Besonders, da die derzeitige Performance des Rennstalls von Sebastian Vettel und Lance Stroll ernüchternd ist. Von einer Aston-Audi-Allianz würde Mercedes, als Motorenlieferant von Aston Martin und Anteilseigner von 20 Prozent des Sportwagenherstellers, maßgeblich betroffen sein.

Williams ebenfalls an Audi-Deal interessiert

Aber nicht nur Aston Martin wird als potenzieller Audi-Partner gehandelt. Während die Gerüchte rund um eine Zusammenarbeit mit McLaren abgekühlt sind, lehnt Williams-Teamchef Jost Capito eine Partnerschaft mit Audi nicht ab: "Für uns gilt dasselbe, wie für Aston Martin", sagt der Deutsche. Er merkt jedoch an, dass der Einstieg des VW-Konzerns in die Formel 1 noch nicht bestätigt ist.

Anfang April hielt der Aufsichtsrat des deutschen Konzerns ein Meeting ab, bei dem das weitere Vorgehen bezüglich der Königsklasse besprochen wurde. Eine endgültige Bestätigung über den Einstieg gab es dabei nicht. Immerhin steht das Reglement für die Formel-1-Saison 2026 noch nicht fest. Der Konzern befinde sich jedoch in den "finalen Phasen der Bewertung".

Haas-Teamchef Günther Steiner zeigt unterdessen auf, dass das Interesse an den VW-Töchtern Audi und Porsche im Formel-1-Paddock generell groß zu seien scheint. "Welches Team würde keine Gespräche mit ihnen führen?", fragt der Südtiroler. Sein Rennstall, der eng mit Ferrari zusammenarbeitet, habe jedoch noch nicht mit VW gesprochen.

Während Audi allem Anschein nach mit einem eigenen Werksteam in die Formel 1 einsteigen möchte, wird Porsche als potenzieller Motorenhersteller für Red Bull gehandelt. Teamchef Christian Horner bestätigte bereits beim Großen Preis von Australien, dass detaillierte Diskussionen mit Porsche zu führen "nur logisch" wäre. Da jedoch bislang noch nicht einmal der Einstieg des VW-Konzerns in die Formel 1 bestätigt ist, bleiben weitere Entwicklungen abzuwarten.