Wieder kein Q3 für Mick Schumacher: Auch im vierten Qualifying der Formel-1-Saison 2022 hat der Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher den Einzug in das finale Segment des Zeittrainings verpasst. Nach einem Durchhänger des Haas-Teams zuletzt in Melbourne, verfügte Schumacher bei Mischbedingungen in Imola diesmal allerdings wieder über das dafür nötige Material. Dass die Pace im Paket des VF-22 steckte, bewies jedenfalls Teamkollege Kevin Magnussen. Dem Dänen gelang nicht nur ein souveräner Einzug ins Q3, sondern dort auf kuriose Weise sogar ein sensationeller vierter Platz.

Viel mehr sei drin gewesen, ärgert sich Schumacher nach dem vorzeitigen Aus im Qualifying. Nahezu eine Sekunde fehlte dem im Endergebnis zwölftplatzierten Deutschen im Q2 auf das rettende Ufer, auf Magnussen sogar 1,3 Sekunden. Was Schumacher in die Parade fuhr? Gleich zweierlei. "Im Endeffekt hatte ich in Kurve sieben einen Fehler auf meiner Runde. Das hat mich eine Sekunde gekostet. Trotzdem war ich damit noch Zwölfter, was zeigt, dass wir ein gutes Stück weiter vorne hätten sein können. Aber im Endeffekt war es mein eigener Fehler, was mich sehr sträubt", schildert Schumacher den ersten Grund für sein Ausscheiden.

F1 Imola: Sainz-Abflug raubt Schumacher Konter-Chance

Noch dazu habe auch die rote Flagge nicht geholfen, ergänzt der Ferrari-Junior gleich den zweiten Grund. Unmittelbar nach den ersten Runs im Q2 - und Schumachers Fehler - war Carlos Sainz in der Rivazza abgeflogen und löste damit eine Unterbrechung des zweiten Segments aus. Genau in diesem Moment setzte an einem ungemütlichen Tag in der Emilia Romagna über der nach Regenfällen gerade erst wieder getrockneten Strecke neuer Niederschlag ein. Das sorgte dafür, dass nach Wiederfreigabe der Session für gut zehn Minuten an Verbesserungen nicht mehr zu denken war.

Wiedergutmachung war somit nicht nur für Schumacher unmöglich. Auch George Russell auf P11 vor dem Haas-Fahrer und Lewis Hamilton auf P13 direkt dahinter, waren machtlos. "Mal schauen, das wird sicher spannend. Hoffentlich gucken wir aber nach vorne und nicht nach hinten", kommentiert Schumacher seine Rolle im Mercedes-Sandwich in der Startaufstellung für den Sprint am Samstag (Start 16:30 Uhr).

Kevin Magnussen liefert Qualifying-Sensation: P4 im Regen-Chaos

Von ungefähr kommt dieser Optimismus nicht. "Das Auto fühlt sich mega an", lobt Schumacher. "Longruns haben wir zwar noch keine gemacht und müssen dementsprechend noch abwarten, aber in Melbourne waren wir da in einer guten Position. Daher sind wir wieder gut aufgestellt, denke ich", ergänzt der Youngster.

Umso mehr gilt das für Kevin Magnussen auf P4, dem nach einer Niederlage Down Under nun wieder klar schnelleren Haas-Fahrer. Schon im Q1 hatte der Däne fast drei Zehntel vor Schumacher gelegen und drehte nach dem klaren Sieg im Q2 am Ende in Q3 nur noch weiter auf. Das endete zunächst allerdings fast in der Streckenbegrenzung der Acque Minerali. "Da ist mir das Talent ausgegangen", kommentiert der Däne seinen Fauxpas. "Ich habe die weiße Linie berührt und es verloren, ich dachte ich schlage in die Mauer ein."

So hielt Magnussen sein Qualifying bereits für beendet. Nur knapp konnte Magnussen seinen Haas dann über den Asphaltstreifen hinter dem Kiesbett wieder selbst befreien. "Da hatte ich echt Glück", sagt der Däne. Was folgte, war sensationell. P4. Das beste Qualifying-Ergebnis in der Teamgeschichte. Anders als bei Schumacher kam hier allerdings Glück mit roten Flaggen ins Spiel. Wegen der späten Unterbrechungen durch Bottas (Defekt) und Norris (Unfall) konnte die Konkurrenz auf eine Vorgabe Magnussens nicht mehr reagieren. "Ich bin super zufrieden. Ein weiteres unglaubliches Ergebnis für uns", jubelt der Däne. "Das Auto war einfach klasse, so schnell und schön zu fahren - ich bin echt stolz auf das Team."