Mercedes war nach den ersten beiden Trainings zum Australien-GP am Freitagabend ziemlich bedient. Mit einem 13. Platz für George Russell (1,234 Sekunden Rückstand) und einem 15. für Lewis Hamilton (1,543 Sekunden Rückstand) verabschiedete man sich mehr als blass in die Nacht. Es gibt keine Ausreden: Der W13 ist hier zu langsam. Deutlich.

"Es macht einfach nichts, was du am Auto änderst, einen Unterschied", sagt ein resignierter Lewis Hamilton nach dem Training. "Das ist das Schwierige. Du steigst so optimistisch ein, änderst was, und dann scheint es sich nicht verbessern zu wollen." Im Gegenteil: Hamilton hatte im ersten Training noch mit 1,2 Sekunden Rückstand Platz sieben belegt. Nachdem Mercedes in der Pause am Setup arbeitete, ging es für ihn rückwärts.

Nicht, dass Teamkollege Russell besseres Feedback anzubieten hätte: "Das Auto hat sich passabel angefühlt, es war nicht zu schlimm." Wie schon an den ersten beiden Wochenenden lautet Mercedes' Fazit daher: Der W13 ist schlichtweg zu langsam.

Hamilton resigniert: Können nicht viel machen

Da das Team in Melbourne auch keine Upgrades gebracht hat, liegt der Fokus weiter darauf, das Auto in seinen verschiedenen Basis-Konfigurationen zu verstehen. "Wir sind mehr oder weniger links, rechts, und quer durch die Mitte mit dem Setup, und alle haben ähnliche Ergebnisse produziert", so Russells erste Analyse.

"Es ist einfach ein schwieriges Auto", meint Hamilton. Schon in Saudi-Arabien hatte er nach Setup-Änderungen, damals am Samstag von Training auf Qualifying, einen deutlichen Schritt zurück gemacht. Dass er für das Qualifying zurück auf Russell-Niveau kommt, daran zweifelt er nicht, aber mehr rechnet er sich nicht aus: "Es gibt einfach nicht viel, was wir machen können, so läuft es momentan."

Auch das Bouncing bei hohen Geschwindigkeiten sorgt in Australien bei Mercedes weiter für Kopfzerbrechen. Bei der Anfahrt hin zur schnellen Schikane am Seeufer ist das weiterhin ein Problem, meldet Russell: "Damit müssen wir leben. Wir glauben, so ist es momentan am schnellsten. Vielleicht auch nicht - dafür müssen wir uns durch die Daten wühlen."

Es wird also erneut eine lange Nacht für Mercedes, denn heute waren sie tatsächlich erstmals tief im Mittelfeld versunken. In Bahrain und Saudi-Arabien war man immerhin noch mit einer halben Sekunde Rückstand aus dem 2. Training gekommen. Das hat sich in Australien nun verdoppelt.