Zweite Ferrari-Bestzeit im zweiten Australien-Training: Auch das FP2 der Formel 1 in Melbourne ging an die Scuderia, diesmal an den WM-Leader Charles Leclerc. Max Verstappen und Red Bull kämpften weiterhin mit dem Handling, und mussten sich letztendlich hinten anstellen. Mercedes' Tief geht in den Untiefen des Ergebnisses weiter, wie auch Sebastian Vettels Pech beim Comeback: nach Motorwechsel konnte er nicht fahren.
Das Ergebnis: Ferrari gab am späten Nachmittag weiterhin den Ton an. Leclerc sicherte sich am Ende in den Qualifying-Simulationen mit einer 1:18,978 eine deutliche Bestzeit, auf alten Reifen fuhr er im vierten Umlauf Verstappen um 0,245 Sekunden davon. Der Red-Bull-Pilot hatte allerdings selbst mehrere Anläufe benötigt - einmal geriet er in den Verkehr, einmal baute er in der letzten Kurve einen Fehler ein, erst der dritte Versuch saß.
Carlos Sainz und Sergio Perez mussten sich auf den Plätzen drei und fünf mit deutlichem Rückstand einreihen. Fernando Alonso sprengte das Quartett der Top-Teams und holte sich den vierten Rang, während Esteban Ocon mit Platz sechs ein starkes Alpine-Training unterstrich. Valtteri Bottas hatte dahinter bereits über eine Sekunde Rückstand, knapp bezwang er den McLaren von Lando Norris und den AlphaTauri von Pierre Gasly.
Mercedes schien in FP2 einen Schritt zurückzumachen. George Russell fehlten auf P11 1,2 Sekunden, Lewis Hamilton auf P13 gar 1,5 Sekunden. Der W13 litt zwar hier bislang nicht unter allzu extremem Bouncing, sah aber auch nicht gut ausbalanciert aus. Schlecht erging es weiterhin Haas, nur P16 für Kevin Magnussen und P18 - fast acht Zehntel hinter dem Teamkollegen - für Mick Schumacher.
Das Wetter: Hatte FP1 noch bei blauem Himmel stattgefunden, zogen für FP2 dunkle Wolken über die Strecke. Es kühlte deutlich ab, die Lufttemperatur betrug nur mehr 20 und die Streckentemperatur nur mehr 30 Grad. Letztere war damit fast 10 Grad niedriger als am Vormittag. Die Regenwahrscheinlichkeit wurde mit 40 Prozent beziffert, es blieb aber trocken.
Die Zwischenfälle: Starker Verkehr war auch zu Beginn des zweiten Trainings ein Thema. Sainz musste in den ersten Minuten im letzten Sektor Slalom fahren, in der Haarnadel lief er auf einen sehr langsamen Lance Stroll auf. Das ging zu den Stewards - der zweite Zwischenfall des Tages für Stroll, der in FP1 nach einer ähnlichen Situation einer Strafe entkommen war. Yuki Tsunoda geriet zweimal in den Fokus. Einmal stand er Sainz im Weg, auch an einer Situation mit Perez war er beteiligt.
Nachdem Sebastian Vettel im 1. Training nach nur 45 Minuten mit rauchendem Motor ausgerollt war und auch Löscharbeiten betreiben hatte müssen, wechselte Aston Martin in der Mittagspause bei ihm die Power Unit. Das dauerte aber zu lange. 40 Minuten wartete Vettel in der Box neben dem Auto, ehe das Team verkündete, dass man in FP2 nicht mehr rausfahren könne. Für Vettel ist es Motor Nummer zwei, also gibt es immerhin keine Strafe.
Mick Schumacher legte auf seiner ersten fliegenden Runde in Kurve 11 gleich einen Ausritt hin, rutschte mit stehenden Rädern in die Auslaufzone. Valtteri Bottas fuhr auf seiner Qualifying-Simulation nach Verbremser in Kurve 1 durchs Kiesbett. 12 Minuten vor Schluss musste dann kurz unterbrochen werden, nachdem sich an Lance Strolls Aston Martin beim Überfahren der Kerbs in Kurve 12 einer der Deflektoren über dem Rad löste. Karbon lag auf der Strecke und musste geborgen werden.
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