Die Formel 1 ist zurück in Australien und das Flair bei dem Grand-Prix-Wochenende in Melbourne ist zumindest bislang wieder voll auf dem Niveau von vor der Covid-19-Pandemie - mindestens. Lokalmatador Daniel Ricciardo findet: Die Stimmung im Formel-1-Paddock ist sogar noch besser als sie das in der Vergangenheit war.

Bereits der Eintritt ins Fahrerlager hinterließ bei Ricciardo einen bleibenden Eindruck. "Es ist ein sehr besonderes Gefühl, hier ins Paddock zu kommen. Ich habe es in den letzten Jahren vermisst. Gestern war das perfekte Beispiel dafür." Um die Stimmung rund um den Kurs zu beschreiben, griff er sogar zu Superlativen. "Es war der belebteste Donnerstag, den ich jemals erlebt habe, als ich ins Paddock ging."

Die Stimmung sei am Tag vor dem offiziellen Wochenend-Auftakt so gewesen, wie normalerweise am Renntag, stellte der McLaren-Pilot fest. "Ich weiß nicht, ob die Fans glaubten, dass das Rennen schon gestern war, aber es hat sich angefühlt wie an einem Sonntag", freute sich Ricciardo. Dass die Atmosphäre 2022 beim Australien-GP so gut ist, führt er vor allem auf den Aufwärtstrend der Formel 1 in den letzten Jahren zurück.

Ricciardo minimiert Medienstress

Doch so sehr Ricciardo seine Heim-Veranstaltung jedes Jahr genießt, so sehr ist das Rennen in Melbourne auch ein Stress-Faktor. Die ganzen medialen Verpflichtungen rund um das Event lenkten ihn in der Vergangenheit oft von seiner eigentlichen Aufgabe ab. Deshalb traf er bewusst die Entscheidung, diese Aktivitäten zu minimieren. "Ich habe über die Jahre gelernt, mein Heimrennen besser zu managen, denn es kann schon sehr intensiv und hektisch werden", so Ricciardo.

"Man tut was man kann, aber am Ende muss ich sicherstellen, dass ich am Sonntag in einer guten Position bin, um zu performen. Dieses Wochenende ist mir das gut gelungen", schloss Ricciardo. Außer einer Veranstaltung am Dienstag und einigen weiteren kurzen Terminen im Vorfeld des GPs habe er sich zurückgehalten. "Ich war am Donnerstag schon um 17 Uhr aus dem Paddock draußen", berichtete der F1-Routinier.

Wo steht McLaren?

Nachdem Ricciardo bei den ersten beiden Saisonrennen leer ausging und McLaren größtenteils hinter den Erwartungen zurückblieb, sind die sportlichen Aussichten für den Lokalmatador gedämpft. Eine Hoffnung liegt nach der verbesserten Performance in Jeddah allerdings auf dem flüssigen Highspeed-Charakter des Albert Park Circuit. "In Saudi Arabien waren wir konkurrenzfähiger als in Bahrain. Dieses Layout ähnelt eher jenem in Saudi Arabien, also hoffe ich, dass uns das ein bisschen hilft."

Im ersten Training schienen sich die Hoffnungen bei den papaya-orangenen jedenfalls zu erfüllen. Ricciardos Teamkollege Lando Norris landete am Ende von FP1 auf der fünften Position, während der Local Hero selbst sich im Endklassement auf Rang 8 einreihte. Traditionsgemäß geht es McLaren am Freitag immer etwas langsam an. Ob das Team aus Woking an diesem Wochenende mit dieser Tradition bricht, oder ob die Pace tatsächlich so gut ist, wird der weitere Verlauf des GPs zeigen.