Über zwei Jahre nach dem Ende seiner Karriere als Vollzeitfahrer in der Formel 1 kam Nico Hülkenberg in Bahrain und Saudi Arabien noch einmal zu zwei GP-Starts. Im Gegensatz zu seinen beiden kurzfristigen Einsätzen während der Saison 2020 konnte er aber diesmal bei Aston Martin keine Punkte sammeln, was auch an seinem nicht sonderlich konkurrenzfähigen Wagen lag.

Auch wenn sein zwei Rennen andauerndes Formel-1-Comeback für das Team aus Silverstone relativ fruchtlos zu Ende ging, wollte sich Nico Hülkenberg am Sonntag nach dem Ende des anstrengenden Rennens in Jeddah die Stimmung nicht vermiesen lassen. Sein Resümee der letzten zwei Wochen fiel positiv aus: "Rückblickend betrachtet habe ich es sehr genossen. Ich denke in ein paar Jahren werde ich mit guten und glücklichen Erinnerungen daran zurückdenken."

Aston Martin: Reifen-Poker geht nicht auf

Dabei ließ der Rennverlauf des GPs auf dem Jeddah Corniche Circuit eigentlich wenig Grund zur Freude zu. Hülkenberg ging wie eine Gruppe anderer Fahrer im hinteren Feld auf einer alternativen Strategie ins Rennen und steckte am Start die harten Reifen auf. Eine Marschroute, die mit erheblichen Risiken verbunden war, wie etwa ein Safety Car zum potenziell falschen Zeitpunkt.

Und genau dieses Safety Car gab es dann auch. In der 15. Runde versenkte Nicholas Latifi seinen Williams ausgangs der letzten Kurve in der Wand. "Unglücklicherweise kam das Safety Car für meine Strategie genau zum falschen Zeitpunkt heraus. Das ist schade, aber ich kann das nicht kontrollieren", ärgerte sich der Emmericher.

Während alle Piloten, die mit den Mediums ins Rennen gingen, einen billigen Boxenstopp abstauben konnten, war Hülkenberg gezwungen seinen Stint bis Runde 37 zu verlängern. In der Zwischenzeit kämpfte er mit stumpfen Waffen und wurde weit nach hinten durchgereicht. In Kombination mit dem schwächelnden AMR22 gab es somit also nichts zu holen für Hülkenberg, daran änderte auch eine Serie an Ausfällen und die Kollision zwischen Lance Stroll und Alex Albon nichts mehr.

Am Ende rechte es für Rang 12. Doch sein Hauptziele habe er erreicht, so Hülkenberg: "Ich bin zufrieden, dass ich ein sauberes Rennen gefahren bin und fehlerfrei blieb. Das ist alles, was ich mir wünschen konnte, wenn man bedenkt, dass ich inzwischen schon ein alter rostiger Typ bin. Ich bin glücklich und stolz auf mich selbst."

Hülkenberg weiter auf Stand-by

Ob Hülkenberg in diesem Jahr noch einmal an den Start gehen kann, ist naturgemäß ungewiss. Als Ersatzfahrer beim Team von Lawrence Stroll muss er immer dann zur Stelle sein, wenn Not am Mann ist. In den letzten Jahren gingen seine kurzfristigen Einsätze immer von Coronainfektionen aus. 2020 erwischte es beide Piloten des damaligen Racing-Point-Teams, jetzt ersetzte er Vettel.

In der Formel 1 werden aber die Rufe danach immer lauter, dass Piloten auch nach einem positiven Covid-19-Test noch an den Start gehen dürfen. Allerdings werden negative Testnachweise häufig bei Flügen und bei der Einreise in ein Land verlangt. Es ist also nicht ausgeschlossen, dass Nico Hülkenberg seiner 181 Grands Prix andauernden Karriere noch ein paar Starts hinzufügen kann.